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Updated: 18.12.2012 16:09

IG BAU organisiert Blockwarte?

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Baustellenrazzien und hauptzollämter: Unsere Regeln taugen nichts! Relikte eines gescheiterten Umgangs mit dem „Projekt Lohndumping“ am Baunew

Artikel in der Zeitschrift Arbeiterpolitik 3/2004 vom 20. Oktober 2004 pdf-Datei

„Unsere Regeln taugen nichts!“

Baustellenrazzien und Hauptzollämter: Relikte eines gescheiterten Umgangs mit dem „Projekt Lohndumping“ am Bau. IG BAU internes Diskussionspapier aus dem ehrenamtlichen Bereich vom 10. Juli 2004 pdf-Datei Aus dem text: „Wir wenden uns darin in deutlicher Form gegen Form und Inhalt unserer laufenden Kampagne „Ohne Regeln geht es nicht!“ und fordern eine Diskussion ein. Unser Ziel ist nicht die Schwächung der IG BAU in einer dramatischen, gesellschaftspolitischen Situation, sondern im Gegenteil: Ihre Stärkung. Unserer Ansicht nach werden wir die kommenden Jahre politisch nicht überstehen, wenn wir uns nicht auf unsere Wurzeln – die Internationale Solidarität – zurückbesinnen ... wir halten daher eine grundlegende Debatte über die Kampagne „Ohne Regeln geht es nicht!“ für existentiell. Dieser Text wird zunächst von 9 engagierten KollegInnen unterstützt, dabei machen wir – Olaf Harning und Matthias Maurer – uns allerdings als Autoren kenntlich. Rund ein Dutzend weitere KollegInnen – u.a. aus Berlin - haben darüber hinaus inhaltliche Übereinstimmung signalisiert, verzichteten jedoch zunächst auf eine Unterzeichnung. Außerdem wissen wir von vielen haupt- und ehrenamtlichen KollegInnen, dass ihnen die Kampagne mindestens „Bauchschmerzen“ bereitet.….“

"Sprachgebrauch und Prioritätensetzung im Zusammenhang mit illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit"

Rundschreiben des IG BAU-Vorstandes vom 12.7.04 pdf-Datei, das indirekt als Antwort auf die interne Kritik interpretiert werden kann – und ein Ausblick auf den Europäischen Verband der Wanderarbeiter… Aus dem Text: „…Der Vorrang unserer Aktivitäten sollte deshalb zunächst immer darauf liegen, die illegal Beschäftigten selbst zu aktivieren, damit sie die ihnen zustehenden Ansprüche durchsetzen, und andere Beschäftigte dazu ermuntern, ihnen dabei zu helfen. Erst wenn diese Versuche nichts bringen oder uns von vorneherein offen feindlich von den Beschäftigten gegenüber getreten wird, sollten wir den Zoll aktivieren, um der illegalen Beschäftigung ein Ende zu setzen. (…) bei dem Versuch der Zurückdrängung aller illegalen Arbeitgeberpraktiken den Einsatz der verfügbaren gewerkschaftlichen Mittel einschließlich neuer Ansätze nicht zugunsten eines allzu schnellen Rufs nach der Staatsmacht zu vernachlässigen…“

Mach meinen Kumpel nicht an! Über Kritik und Praxis in der IG BAU

„"Ohne Regeln geht es nicht!" Ein kleines Männchen im Blaumann, das ein Papier in die Höhe reckt, dahinter wahlweise ein Stoppschild oder eine Polizeikelle, ruft's dem geneigten Betrachter an zahlreichen Bauzäunen entgegen. Das Plakat der IG BAU wendet sich gegen "Lohndumping und illegale Beschäftigung" und ist Teil einer bundesweiten Kampagne der Gewerkschaft. Hauptbestandteile der Kampagne sind die Forderung nach verstärkten Baustellenkontrollen sowie die Einrichtung einer Telefon-Hotline, bei der "unsaubere" Beschäftigung gemeldet werden kann. Dass dabei vor allem die illegal beschäftigten, oftmals ausländischen Kollegen bekämpft werden, hat nun auch innerhalb der Organisation heftigen Widerspruch ausgelöst…“ Artikel von Jan Ole Arps in ak externer Link - analyse + kritik - Zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 486 / 20.08.2004

"Meldestelle lahm legen"

"An die verantwortlichen Kolleginnen und Kollegen der IG BAU!
Stoppt eure Meldestelle für sog. illegale Beschäftigung - die Denunziation von illegalisierten ArbeitnehmerInnen trifft wieder einmal die Schwächsten und nicht die eigentlich Verantwortlichen, führt zur Entsolidarisierung unter den KollegInnen und zur Abschiebung tausender unschuldiger Menschen.
Wir fordern einen weltweiten, gesetzlichen Mindestlohn für alle Menschen, ArbeitnehmerInnenschutzrechte für Illegalisierte und in einem weiteren Schritt die vollständige Amnestie. Nur damit werden den ArbeitgeberInnen ansatzweise die Mittel für Lohndumping und Unterdrückung entzogen. (...) Es gibt bisher keinerlei Anzeichen dafür, dass die IG BAU ihre Denunziations-Meldestelle stoppt. Deshalb rufen wir dazu auf die Meldestelle mit konsequenter Kritik per Telefon und E-Mail zu konfrontieren. Wir bitten die KollegInnen der Meldestelle ihrem Arbeitgeber unmissverständlich klar zu machen, dass sie die Denunziation und Kriminalisierung nicht weiter unterstützen.
Vom Dienstag, den 1.6.2004 bis Samstag, den 5.6.2004 wird es hoffentlich eine Vielzahl von Protesten an die Meldestelle geben. Mal sehen ob die Verantwortlichen der IG BAU die Kritik so ohne weiteres wegstecken werden
... " Siehe die Kampagnen-Seite externer Link. Dazu hat sich „ein ganz großer Funktionär der IG BAUexterner Link pdf-Datei an die Aktionspage in einer e-mail geäußert

IG BAU-"Mobilisierungskampagne"

  • IG BAU startet zweite Phase der Mobilisierungskampagne: Telefonische Meldestelle gegen Lohndumping & illegale Beschäftigung eingerichtet. "Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt erweitert ihre Mobilisierungskampagne „Ohne Regeln geht es nicht!“ und ruft zur aktiven Mitarbeit auf: Ab sofort ist eine Meldestelle Lohndumping und illegale Beschäftigung eingerichtet und die Telefone frei geschaltet. Unter der gebührenfreien Rufnummer 0800-442 2802 kann jedermann montags bis freitags von 7 bis 20 Uhr und samstags von 9 bis 18 Uhr die Gewerkschaft erreichen und Hinweise auf beobachtetes irreguläres Geschehen auf Baustellen geben." IG-BAU-Pressemeldung vom 05. April 2004externer Link
  • Die IG BAU - Ohne Regeln geht es nicht - Die IG-BAU-Kampagnenseiteexterner Link
  • "An die Bezirksverbände der IG BAU sind in den ersten drei Wochen seit Einrichtung der Hotline 140 geprüfte Informationen über illegale Beschäftigung oder Schwarzarbeit gegangen. Betroffen sind über 400 Einzel-Schicksale von Lohndumping und Ausbeutung in ihrer schlimmsten Form. Dies betrifft zur Hälfte Ausländische Kollegen wie Einheimische Bauarbeiter..." Zitat aus der Meldung zur Gemeinsamen Pressekonferenz IG BAU und BMF am 28.04.2004 in Berlin

Jetzt wird denunziert

Die Arbeitsgesellschaft hat mit der Schwarzarbeit einen neuen Sündenbock für ihre Probleme gefunden. Artikel von Winfried Rust in jungle World Nummer 19 vom 28. April 2004externer Link

Kehrseiten der Kontrolle. Die IG BAU und die illegalisierten Bauarbeiter.

Artikel von Nadja Rakowitz, Erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 10/02

Europäischer Verband der Wanderarbeiter (EVW)

Arbeitsmigration unter Diskussion: Wipo

Schwarzarbeit


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