Studie: Keine Rücksicht auf "Versager"
""Deutsche Zustände, Folge 6" - hinter diesem unspektakulären Titel der neuesten Studie des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konfliktforschung verbirgt sich eine unangenehme Erkenntnis: Die Mehrheit der Deutschen hat abwertende bis feindselige Einstellungen zu Langzeitarbeitslosen - 56 Prozent. 40 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, die Gesellschaft könne keine Rücksicht auf "Versager" nehmen. Mehr als ein Viertel hält moralisches Verhalten für Luxus." Artikel von Viktor Funk in Frankfurter Rundschau vom 14.12.07 . Siehe dazu auch:
- Hartz-IV-Empfänger Zielscheibe von Diskriminierung
"Seit 2002 untersucht der Bielefelder Soziologe Wilhelm Heitmeyer Fremdenfeindlichkeit, Rassenhass und Diskrimierung in Deutschland. Im 6. Band seiner Untersuchung ''Deutsche Zustände'' stellt er fest, dass die Fremdenfeindlichkeit ''signifkant'' gesunken ist - als Folge der gesunkenen Arbeitslosenzahlen. Wenn das eigene Leben und der Arbeitsplatz nicht bedroht erscheinen, ist die Ablehnung von Zuwanderern nicht mehr so groß. Die Abwertung von Langzeitarbeitslosen jedoch wächst. Langzeitarbeitslose und Hartz-IV-Empfänger werden zur ''Zielscheibe öffentlicher Debatten'', warnt Heitmeyer." Interview von Corinna Emundts mit dem Soziologen Wilhelm Heitmeyer unter tagesschau.de vom 13.12.07
Bürgertum vs. Unterschicht. Arbeitslos? Selbst Schuld!
"Deutschlands Mittelschicht spricht heute über Arbeitslose, als wären sie Kriminelle. In der öffentlichen Debatte gelten sie nicht mehr als Opfer der Verelendung, sondern als Mitschuldige an der sozialen Krise - die neuen Bürgerlichen wollen sich einreden, dass ihnen selbst so was nie passieren würde." Artikel von Christian Rickens in Spiegel online vom 22. November 2006
"Arbeit, nein danke!"
Jede neue Gesetzesverschärfung wird journalistisch vorbereitet. Die nächste Welle scheint eingeläutet zu werden durch die Sendung "Arbeit, nein danke! Scheitern mit Hartz IV", von der ARD - wie sie sich rühmt - exclusiv gesendet am 24. August 2005, 21.45 Uhr.
- Die NDR-Info zur Sendung fängt schon schlimm an: "Angelika Brauer hat Nerven wie Drahtseile. Sie ist eine von 4000 "Fallmanagern" der Bundesagentur für Arbeit. (.) Tag für Tag hört sie sich die gleichen Geschichten an. Frau M. wohnt auf dem Land und hat keinen Führerschein. Mit der Bahn will sie nicht fahren und arbeiten gehen schon gar nicht. Herr F. hat zwar einen Beruf erlernt, den aber nie ausgeübt und somit keine Berufserfahrung. Warum? Das macht mir keinen Spaß, sagt er. (.) Wenn Angelika Brauer in ihren Computer blickt, dann weiß sie, warum die Arbeitsunlust vielfach groß ist. Frau M. und Herr F. und Frau Z. haben - mit Kindern und arbeitslosen Partnern - um die 1.400 Euro im Monat zum Leben, die Miete übernimmt der Staat.."
- Die Sendung von Rita Knobel-Ulrich selbst und v.a. die off-Stimme muss noch viel schlimmer sein, sie sorgt seit dem für heisse Debatten und viel Empörung. Siehe stellvertretend den offenen Brief von Hans-Dieter Hey
Sind Arbeitslose faul? Was ist dran an den Vorwürfen?
Klartext e.V. hat eine Broschüre herausgegeben, die in leicht verständlicher Weise Argumente entwickelt und belegt, mit denen sich die Angegriffenen verteidigen können. Sie ist nützlich für Arbeitslose und alle Institutionen, die sich für sie einsetzen, aber auch für die (noch) Beschäftigten. Denn letztlich richten sich die Vorwürfe gegen alle Lohnabhängigen. Senkungen der Arbeitslosenunterstützung dienen auch dazu, das Lohnniveau zu senken. (2004, 48 Seiten, ISBN: 3-936065-18-7, 3.00 € )
- Siehe weitere Infos und Bestellmöglichkeit beim Fachhochschulverlag
- Arbeitslose und Beschäftigte sind keine Gegner – Sie haben gemeinsame Interessen. Kapitel V der Broschüre
Solidarität mit "Florida-Rolf"!
"Über Sozialneid in Deutschland und das repressive Instrumentarium des Sozialstaats handelt die erste Fluchschrift des Arbeitskreises (AK) Sportlicher Kommunismus, welche dieser Indymedia zur Erstveröffentlichung anbieten möchte. Der AK Sportlicher Kommunismus ist dem Sozialreferat des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der FU Berlin nahestehend und bei dessen ?Aktuellen Analysen? zur Hochschulpolitik beratend tätig...." Beitrag von AK Sportlicher Kommunismus vom 14.09.2003 bei indymedia
Zu faul, für 1.000 DM zu arbeiten? Über die Ursachen der Arbeitslosigkeit und die Bekämpfung der Arbeitslosen
Rede von Rainer Roth beim 4. Kongress der Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken in Stuttgart
Arbeitslose - alles Faulenzer? Nicht Faulheit - Profit ist das Problem!
Flugblatt von Klartext, Frankfurt
Die Radikalität der Biedermänner
Artikel von Christa Sonnenfeld Hirsch im links-netz vom August 2001
Die Faulen sind unser Unglück
Artikel von Freerk Huisken in Konkret Heft 06/2001
Deutschland morgens um 11: Drückeberger, Faulenzer, Sozialschmarotzer, wohin man sieht
So kann es nicht weitergehen, meint der Kanzler. Denn Arbeit gibt es schließlich genug! "Vier Seiten zur Ertüchtigung der Leserschaft" in der Jungle World Nr. 23/2001 vom 30. Mai 2001
Daumenschrauben
Diese Resolution wurde auf Antrag des IG Medienvertreters in Wiesbaden, am Dienstag, 15. Mai 2001 vom DGB-Kreisvostand einstimmig verabschiedet
Die "Faulenzer" Debatte: 1000 DM Arbeitslosenhilfe ein Anreiz zum Faulenzen?
Flugblatt der Erwerbsloseninitiative "Neue Wege" und des ÖTV-Erwerbslosen-ausschusses in Essen vom Mai 2001
Menschenwürde und soziale Rechte gelten auch für Arbeitslose - NRW darf kein Pilotprojekt für Pflichtarbeit zu Niedrigstlöhnen werden!
Beschluss des Landesparteitags der PDS NRW am 5./6. Mai in Bochum
Schröder: Wer faul ist, bestimme ich - Sozialrassismus als Regierungsleitlinie
"Wer bisher so stolz darauf war, nicht zu diesen jetzt offiziell für faul erklärten Menschen zu gehören, der sollte sich nicht beschweren, wenn ihm nun genau das blüht, was er den anderen immer an den Hals gewünscht hat." verschriftlichte Sendung des "schwarzer Kanal" vom 7.05.2001 (bei Radio FSK. Der schwarze Kanal ist jeweils Montags um 19:30 bei FSK 93 MHz / Kabel 101,4 MHz in Hamburg zu empfangen.)
Zwischenruf: Teile und herrsche ! - Wie Bundeskanzler Schröder seine Wähler gegeneinander aufhetzt.
Gegen Ausländer zu hetzen schickt sich für anständige Deutsche seit einigen Monaten nicht mehr - Hetze gegen Arbeitslose? Aber immer ! Verschriftlichte Sendung des "schwarzen Kanal vom 9.04.01 (bei Radio FSK. Der schwarze Kanal ist jeweils Montags um 19:30 bei FSK 93 MHz / Kabel 101,4 MHz in Hamburg zu empfangen.)
Debatte um Arbeitslose: Ab auf die Felder
Kommentar von Anton Landgraf in der Jungle World Nr. 19 vom 2. Mai 2001
Erwerbslosenhetze
Kommentar von Angela Klein in SoZ - Sozialistische Zeitung Nr.09 vom 25.04.2001
"Müssiggang ist aller Laster Anfang... "
...sagt der Volksmund und hat wieder mal recht. Die Muessiggaenger beseite schieben ist laengst so verstanden worden. (...)" Die Aldous Huxley Revival-Serie "Brave new world" (21) von Helmut Weiss
Schmarotzer mit Sonnenbrand
Nach Schröders Kampfansage an die Faulheit will nun CDU-Vize Wulff durch eine Liberalisierung der Arbeitslosenversicherung die Erwerbslosen um ihre Stütze bringen. Artikel von Wolf-Dieter Vogel in der Jungle World 18 vom 25. April 2001
Was ist Arbeit - was ist Faulheit?
Über die fragwürdige Aberkennung eines Rechts auf Faulheit und den Ruf nach der unbedingten Pflicht zur Arbeits(suche). Ein Essay von Robert Hagen
Arbeitslose sind faul und die Erde ist eine Scheibe
Presseerklärung der Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen von 06.04.01 (Winword-Datei). Die Koordinierungsstelle reagiert auch mit einem bundesweiten Aktionstag am 7. Juni 2001 - siehe "Aktionen und Proteste"
Pflicht zur Arbeit
Mit Kombilöhnen und Leistungskürzungen will die Bundesregierung die Arbeitspflicht für Erwerbslose verschärfen. Artikel von Dirk Hauer in Jungle World 16/2001 vom 11. April 2001
Der Pate vom Arbeitsministerium
Riester plant Änderungen bei der Arbeitsförderung "Im März kündigte das Bundesministerium für Arbeit (BMA) "Neue Modelle für den beruflichen Wiedereinstieg Langzeiterwerbsloser" an. Das Riester-Ministerium beabsichtigt, weit reichende Veränderungen in der Arbeitsförderung durchzusetzen. Doch was da so viel versprechend klingt, entpuppt sich bei Lichte betrachtet als wenig Zuckerbrot mit sehr viel Peitsche." Artikel von Dk in ak - analyse & kritik, Zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 449 / 12.04.2001
Zynismus pur
Die Steuereinnahmen sinken, nicht die Arbeitslosenzahl. Kommentar von Arnold Schölzel in Junge Welt vom 17.04.2001
Warum unter Schröder kaum Arbeitslosenproteste?
Interview von Peter Nowak mit Michael Bättig , Aktivist der Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg (ALSO) in Junge Welt vom 17.04.2001 |