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Der DGB-KV WIESBADEN-LIMBURG betrachtet die vom Bundeskanzler in BILD angestoßene
Debatte über angeblich "faule Arbeitslose" bzw. ein "Recht auf Faulheit"
als unverantwortlich und in der Sache falsch und abwegig.
Nach wie vor fehlen in diesem Lande rund 6 Millionen Arbeitsplätze und
sind die Probleme - besonders schwer etwa in Regionen wie Ostdeutschland oder
bei älteren Jahrgängen - nicht durch Rückgriffe in die Sündenbockkiste
zu lösen - auch nicht durch eine angestrebte weitere kosmetische "Bereinigung"
der Statistik. Immer noch liegt das Verhältnis zwischen offenen Stellen
und Arbeitssuchenden im Osten bei 1:23, im Westen bei durchschnittlich 1:8.
Inzwischen sind auch immer mehr Menschen bereit, zu Einkommen weit unter Tarif
bzw. zu Löhnen um die Armutsgrenze Arbeit anzunehmen, weil sie es als eine
Schande betrachten, von staatlichen Bezügen leben zu müssen.
Mit seinen Äußerungen hat der Bundeskanzler das Tor geöffnet
für weitergehende Vorschläge aus Arbeitgeberverbänden, CDU/CSU
und FDP, die noch drastischer gegen Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger
vorgehen möchten. Wir haben nicht vergessen, dass bereits im "Sparpaket
1999" Angriffe gegen Arbeitslose enthalten waren und der Arbeitsplatzabbau auch
im öffentlichen Dienst und bei privatisierten Bundesbetrieben weiter geht.
Unter einem Politikwechsel haben wir uns 1998 etwas anderes vorgestellt.
Wir erinnern insbesondere die SPD-Politiker Wieczorek-Zeul, Riester und Wiesehügel
daran, daß sie im Bundestagswahlkampf 1998 in Wiesbaden die Forderung
nach Rücknahme aller Verschlechterungen für Arbeitslose unter der
Kohl-Regierung eigenhändig per Unterschrift unterstützt haben. Wenn
dies nicht nur ein "Geschwätz von gestern" gewesen sein soll, dann sind
sie jetzt gefordert, öffentlich Farbe zu bekennen. Es gilt, gemeinsam mit
den Gewerkschaften gegen alle Bestrebungen von Politikern aus Koalition und
Opposition einzutreten, die Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern noch
mehr wegnehmen und den Sozialstaat weitgehend zerstören wollen.
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LabourNet Germany: Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch The virtual meeting place of the left in the unions and in the workplace |
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