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Updated: 18.12.2012 16:09

Automobilindustrie in den USA

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IG Metall will Autogewerkschaft in den USA unterstützen: UAW startet Kampagne bei deutschen Herstellern new

"Gewerkschaften in den USA werden behindert, eingeschüchtert und mit juristischen Tricks ausgebremst. Das reguläre Wahlverfahren zur Organisierung eines Betriebs ist tückisch. Immer öfter versuchen Gewerkschaften daher, mit den Arbeitgebern freiwillige Vereinbarungen für faire Wahlen im Betrieb abzuschließen. So wie die Automobilgewerkschaft UAW das nun in den US-Werken deutscher Autohersteller angeht..." Meldung bei der IG Metall vom 03.02.2011 externer Link. Aus dem Text: "(...) Im Januar hat die UAW nun eine Kampagne in den Werken ausländischer Autohersteller gestartet, die diesen Grundprinzipien der Anerkennung freier und fairer Wahlen folgt. Die IG Metall will die Kampagne unterstützen. Und auch die deutschen Betriebsräte, etwa der Daimler- Gesamtbetriebsratsvorsitzende Erich Klemm, haben ihre Unterstützung zugesagt. "Wir haben das größte Interesse daran, dass die UAW in ihrem Bemühen um die Organisation des Mercedes-Benz Werks Tuscaloosa erfolgreich ist. Es ist aus unserer Sicht höchst bedauerlich, dass uns in diesem amerikanischen Werk bislang die direkten Ansprechpartner fehlen", sagt Klemm. "Die bei Daimler weltweit gültigen Grundsätze zur Sozialen Verantwortung von 2002 sichern den Beschäftigten in allen Werken auf dem Globus Koalitionsfreiheit zu. Wir erwarten selbstverständlich, dass das Unternehmen sich an diese Vereinbarung hält." Der neue UAW-Vorsitzende Bob King kommt in diesen Wochen mehrfach zu Gesprächen nach Deutschland. Dort wird er sich auch mit den deutschen Auto-Betriebsräten treffen..."

  • US-Gewerkschaften nehmen deutsche Autobauer ins Visier
    Der neue UAW-Chef Bob King will den Einfluss der schwächelnden Gewerkschaft erhöhen. Jetzt versucht er, die Arbeiter in den US-Werken deutscher Hersteller zu gewinnen - mit Hilfe der IG Metall. Den Deutschen stehen unruhige Zeiten bevor. Artikel im Handelsblatt vom 11.01.2011 externer Link. Aus dem Text: "(...) Deutsche Gewerkschafter zeigen sich mit der UAW solidarisch. Der Daimler-Weltbetriebsrat, in dem auch die UAW einen Vertreter sitzen hat, will sich nach Angaben der IG Metall schon auf seinem nächsten Treffen am 24./25. Februar in Stuttgart mit dem Thema beschäftigen. VW-Konzernbetriebsratchef Bernd Osterloh will in diesem Jahr mit den Mitarbeitern im neuen VW-Werk in Chatttanooga über die spezielle Interessenvertretung bei VW reden, hatte er bereits vor wenigen Tagen angekündigt. Die Beschäftigten sollen zuvor die Möglichkeit haben, sich an ihrem Arbeitsplatz zurechtzufinden. "Ich habe Verständnis dafür, dass die UAW die Fabriken organisieren will", hatte Osterloh kürzlich gesagt..."

Autometropole Detroit: Eine Stadt stirbt

"Arbeitslosigkeit, Armut, Zerfall - Detroit kämpft gegen den Niedergang. Der Absturz von Chrysler und General Motors hat in Amerikas Autometropole sichtbare Spuren hinterlassen. Ein Besuch am Ground Zero der US-Autokrise..." Artikel von Marc Pitzke auf Spiegel-Online vom 30.05.2009 externer Link. Siehe dazu auch:

  • Fault Lines: Despair & Revival in Detroit
    "This week Fault Lines travels to look at the collapsing auto industry in Detroit and explores the effect on this once thriving American city.We find out how deals struck in Washington to try and rescue the industry are are affecting the people who live with the consequences." Das Video bei YouTube vom 14.05.2009 Teil 1 externer Link Video-Datei sowie Teil 2 externer Link Video-Datei

In großen Dimensionen denken - Zur Krise der Autoindustrie

"Tiefe ökonomische Krisen unterbrechen unser tägliches Leben gewaltsam und zwingen dazu, radikalere Antworten auf die Tagesordnung zu setzen. Im Falle der Nordamerikanischen Auto-Industrie war dieser Radikalismus allerdings bemerkenswert einseitig. Weil ihnen eine eigene Alternative fehlt, waren und sind die Arbeiter gefangen in ihrer Abhängigkeit von »ihren« Unternehmen und davon, dass diese ökonomisch wieder stärker werden. Einerseits haben Unternehmen wie Regierungen die Auto-Arbeiter scharf attackiert und deren Status als Trendsetter für die Ziele der Arbeiterklasse effektiv beendet; andererseits gab es nahezu keine Arbeitsunterbrechungen oder politische Antworten von Seiten der Auto-Gewerkschaften. In den rund hundert Jahren, seit Henry Ford das Fließband eingeführt hat (1908), ist, was den Einfluss auf die Auto-Industrie in den USA, die Zulieferer und die Arbeiter und betroffenen Gemeinden angeht, nur die Große Depression mit der aktuellen Krise zu vergleichen. Damals antworteten die Arbeiter mit der Durchsetzung der Industriegewerkschaften. Können die Autoarbeiter heute genauso kreativ antworten?..." Artikel von Sam Gindin, zuerst erschienen in »The Bullet. Socialist Project«, E-Bulletin, Nr. 200, 9. April 2009, in einer Übersetzung von Kirsten Huckenbeck, Nadja Rakowitz, Jörg Waschatz, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 04/09

Auto-Taskforce: Thesen der US-Regierung zu GM und Chrysler

Die Auto-Taskforce der US-Regierung lehnt die Sanierungspläne von GM und Chrysler ab. Die wichtigsten Einschätzungen der Arbeitsgruppe in der Frankfurter Rundschau vom 30.03.2009 externer Link

Walmart-Löhne für Detroits Arbeiter: Damit GM, Chrysler und Ford überleben, soll die Gewerkschaft UAW bluten

Das Auto galt lange als Inbegriff des amerikanischen Lebensstils. Der Highway symbolisierte Freiheit. Heute versinnbildlicht die Existenzkrise der Autoindustrie den Auslauf des amerikanischen Modells. Die schlechtesten Karten halten dabei die Männer und Frauen an den Fließbändern der Werke in Detroit und anderswo. Artikel von Konrad Ege in Freitag vom 18.12.2008 externer Link. Aus dem Text: ".Die Ideologen wollen mit Verweis auf die Krise eine Art "Katastrophen-Kapitalismus" (Naomi Klein) ausrufen und radikale neoliberale Reformen durchzusetzen. Eine rechte Minderheit im US-Senat hat deshalb Anfang Dezember das Hilfspaket für die Autobauer blockiert. Man müsse ablehnen, hieß es in einer von der Los Angeles Times veröffentlichten internen E-Mail an republikanische Senatoren, weil sich die Demokraten damit bei den Gewerkschaft für die Unterstützung bei der Präsidentenwahl bedanken wollten. Die Rechten verlangten statt der Hilfsgelder drastische Lohnkürzungen; die Arbeiter sollten ihre Tarifverträge kippen, sie verdienten zu viel und schadeten der Konkurrenzfähigkeit. Eine fragwürdige These, denn Lohnkosten machen nur etwa acht Prozent vom Verkaufspreis eines Pkw Made in the USA aus."
Siehe dazu auch bei der UAW selbst vom 19.12.2008: "UAW applauds auto loans, but says workers must not be singled out for unfair conditions" externer Link english text

Stürzende Giganten

"US-Experten warnen vor einer Übernahme der amerikanischen Automobilindustrie durch deutsche und japanische Konzerne. Sollte es nicht gelingen, General Motors (GM) vor dem Bankrott zu retten, dann drohten Kettenreaktionen, die den gesamten Kraftfahrzeugsektor in den Ruin treiben könnten, erklären Branchenbeobachter in den Vereinigten Staaten. US-Traditionsunternehmen wie GM oder Chrysler würden danach durch Firmen wie Volkswagen, BMW oder Toyota ersetzt, die erheblichen Einfluss auf die amerikanische Wirtschaft gewännen. Die Herauslösung der GM-Tochtergesellschaft Opel aus dem Mutterkonzern und ihre Unterstellung unter deutsche Kontrolle ist zur Zeit Gegenstand von Gesprächen zwischen Konzernrepräsentanten und der Bundesregierung. Sie wäre ein weiterer Schlag für GM, da sich das US-Unternehmen zuletzt beträchtlich über Opel finanziert hat. Zudem stärkte sie die deutsche Position in der globalen Wirtschaftskonkurrenz mit den Vereinigten Staaten. Die Bundeskanzlerin will in einem ersten Schritt eine Milliardenbürgschaft für den Autoproduzenten prüfen - auf Kosten der Steuerzahler..." Artikel auf german-foreign-policy.com - Informationen zur Deutschen Außenpolitik vom 18.11.2008 externer Link

US-Autokrise: Verschärfter Sparkurs

"Der angeschlagene US-Autokonzern Chrysler macht von Freitag an alle 30 Produktionsstätten in Nordamerika für einen Monat dicht. Das kündigte das Unternehmen in Detroit an. Damit soll der sinkenden Nachfrage Rechnung getragen und Geld gespart werden. Chrysler und der Konkurrent General Motors (GM) haben erklärt, dass sie ohne staatliche Finanzhilfe innerhalb der nächsten Wochen zahlungsunfähig werden könnten..." Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 18.12.2008 externer Link

Fusion von GM und Chrysler: Gewerkschaft offen für Notehe

"Als letzten Ausweg vor dem Bankrott erwägen Chrysler und General Motors ein Zusammengehen. An den Arbeitnehmervertretern wird dies nicht scheitern: Die Autogewerkschaft UAW zeigt sich zu harten Einschnitten bereit, um Arbeitsplätze zu retten. Reuters Meldung in der FTD vom 08.12.2008 externer Link

Überblick zum Rettungspaket: Wie die US-Autobauer feilschen

Sie schlagen Alarm: GM, Ford und Chrysler verlangen nun schon 34 Mrd. $ vom Staat - und zwar schnell, sonst droht das Aus. Doch auch so werden zehntausende Beschäftigte ihre Jobs verlieren. Der Senat hält die Konzerne weiter hin. FTD.de gibt einen Überblick zu der verfahrenen Situation, erstellt von Jenny Genger und Tobias Bayer am 04.12.2008 externer Link

US-Gewerkschaft will Autobauer mit Sozialverzicht retten

"Die US-Autobauer bekommen in ihrem Überlebenskampf Hilfe von unerwarteter Seite: Die mächtige Gewerkschaft UAW, die Zugeständnisse bisher stets ablehnte, schwenkt um: Sie will auf Gesundheits- und andere Sozialleistungen verzichten, damit GM, Ford und Chrysler wieder fit für den Wettbewerb werden..." Artikel bei Spiegel-Online vom 04.12.2008 externer Link. Aus dem Text: "Die von Gettelfinger in Aussicht gestellte Stundung der Zahlungen in den Gesundheitsfonds müssen noch die Bundesgerichte billigen. General Motors sollte Anfang kommenden Jahres mehr als 7,5 Milliarden Dollar zahlen, Ford schuldet dem Fonds bis zum Jahresende 6,3 Milliarden Dollar. Außerdem soll die sogenannte "Jobs Bank" ausgesetzt werden. Diese Einrichtung sichert entlassenen Mitarbeitern bis zu 95 Prozent ihres Gehalts. Einen Zeitrahmen für die Änderungen bei der Jobs Bank nannte Gettelfinger nicht. Ein Teilnehmer des Krisentreffens in Detroit erklärte aber, die Änderungen würden bedeuten, dass sie nahezu komplett wegfalle..."

Ford, Chrysler und GM: Bettelgang der US-Autobauer

"Die angeschlagene US-Autoindustrie beantragt 34 Mrd. $ an staatlichen Beihilfen, um ihr Überleben zu sichern. Allein GM braucht 18 Mrd. $, davon 4 Mrd. $ bis Ende des Monats. Die düsteren Absatzzahlen aus dem November legen die Krise der Branche schonungslos offen." Artikel von Annette Berger, Kai Makus und Matthias Ruch in der FTD vom 03.12.2008 externer Link

US-Autohersteller bangen: "Lasst Detroit bankrottgehen"

Am Schluss nutzte alles Betteln nichts. Die Vorstandschefs der drei angeschlagenen US-Autokonzerne General Motors, Ford und Chrysler sind mit ihrem Hilfsappell vor dem Kongress erneut abgeblitzt. Die Republikaner bleiben hart. Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 20.11.2008 externer Link

Kampagne der Gewerkschaft UAW in den USA

Zur aktuellen Krise hat die Gewerkschaft UAW [The International Union, United Automobile, Aerospace and Agricultural Implement Workers of America (UAW)] eine Kampagneseite eingerichtet externer Link

Video von General Motors zu den Auswirkungen der aktuellen Krise auf die amerikanische Wirtschaft

" Think the auto industry doesn't matter? Watch this video from General Motors to learn how you'll be affected if the U.S. auto companies fail." Ein (englisches) Video des Konzerns externer Link

Systemrisiko: Detroit am Abgrund

"Fluggesellschaften stürzen gewöhnlich wie Dominosteine in die Pleite - eine nach der anderen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: In einer von starkem Wettbewerb gekennzeichneten Branche verleiht der unter Kapitel 11 der US-Konkurs- und Vergleichsordnung gewährte Gläubigerschutz der betreffenden Firma einen Vorsprung vor den Konkurrenten. Die Autoindustrie unterscheidet sich zwar in vielerlei Hinsicht von den Fluggesellschaften, aber sie könnte leicht derselben Dynamik zum Opfer fallen. Das ist allerdings nur einer der Gründe, warum sich die Investoren, die Politiker und die Kunden auf einen Dreifach-Unfall in Detroit einstellen sollten." Artikel von von Rob Cox und Antony Currie (breakingviews.com) im Handelsblatt vom 12.10.2008 externer Link

US-Autobranche vor harten Verhandlungen - General-Streik bei GM auch stellvertretend für Ford und Chrysler

"Angesichts ihrer Absatzprobleme und der ausländischen Konkurrenz stehen die US-Autobauer General Motors (GM), Ford und Chrysler vor den wohl wichtigsten Tarifverhandlungen seit Jahren. Vom Ausgang der am Montag beginnenden Gespräche mit der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) wird mit abhängen, ob und wann die mit Milliarden- Verlusten kämpfenden "big three" zurück auf die Überholspur finden. Im Mittelpunkt stehen die Forderungen der Firmen, Werke schließen zu dürfen sowie bei den immensen Kosten für Gesundheitsvorsorge und Pensionen der Automobil-Arbeiter entlastet zu werden. Der 2003 geschlossene Tarifvertrag für die rund 180 000 Mitarbeiter der drei großen Autobauer in Detroit läuft am 14. September aus." Artikel im Handelsblatt vom 21.07.2007 externer Link. Siehe dazu auch:

  • Einseitiger Klassenkampf - über verpasste Chancen einer gesellschaftlichen Tarifpolitik in den USA
    "Wie schon im express 10-11/07 berichtet, stellten sich die Tarifverhandlungen und -Ergebnisse zwischen den Big-Three der US-Autoindustrie (GM, Chrysler und Ford) und der UAW diesmal alles andere als vorhersehbar dar. Die dekadenlang vollzogenen, ritualisierten und schablonenhaften Tarifverhandlungen der UAW mit einem »auserwählten« Big-Three-Unternehmen inklusive anschließendem allseitigen »Abnicken« der Ergebnisse erfuhren eine nachhaltige Erschütterung.
    Die Mitte Oktober von UAW und GM unterzeichnete Vereinbarung beinhaltet u.a. den besonderen Knackpunkt einer zweistufigen Lohnstruktur in eigens definierten sog. »Nicht-Kernbereichen« der Unternehmen. Neueingestellte erhalten demnach weniger Lohn für gleiche Arbeit, einer der ureigensten gewerkschaftlichen Grundsätze (»Gleicher Lohn für gleiche Arbeit«) wurde mit tatkräftiger Mithilfe der UAW aufgekündigt.
    Außerdem bereitet die Umstrukturierung der Gesundheitsfonds (in die Verantwortung der UAW und mit einem nicht unerheblichen ökonomischen Risiko behaftet) nicht nur den innergewerkschaftlichen Opponenten Bauchschmerzen. Dementsprechend weiteten sich Opposition und Widerstand gegen den neuen Automobilindustrie-Tarifvertrag bei GM und - untypisch - bei Chrysler über eine »Rank-and-file-Rebellion« aus. Die sog. »Vote No«-Kampagne führte dazu, dass »nur« 65 Prozent Zustimmung für den ausgehandelten Vertrag erzielt wurden, vier Belegschaften lehnten ihn komplett ab.
    Bleibt abzuwarten, ob und wie sich Opposition und Widerstand gegen diese Entwicklungen, die von vielen Beteiligten und Beobachtern als größte Veränderungen in der Geschichte der UAW seit Ende des zweiten Weltkrieges betrachtet werden, ausweiten und verstetigen."
    Artikel von Sam Gindin in der LaborNotes vom November 2007 in einer Übersetzung von Anne Scheidhauer, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 12/07

  • Sicko mit und trotz UAW - Zum US-weiten Streik gegen GM
    "Michael Moores neuer Film »Sicko« hat noch einmal einige der grotesken Folgen einer weitgehend privat organisierten Gesundheitsversorgung veranschaulicht. Das US-Gesundheitssystem - korrekt müsste es heißen: Nicht-System - ist nicht nur das teuerste und verwaltungsaufwändigste der Welt, es sorgt auch dafür, dass über 47 Mio. US-BürgerInnen keinerlei Gesundheitsversicherung haben und weitere zig Millionen als unterversorgt gelten. Einer der Gründe: In der Phase der Stärke nach Ende des Zweiten Weltkriegs hatten US-Gewerkschaften betriebliche Gesundheits- (und Renten-) versicherungen für einzelne Unternehmen erkämpft, aus denen Beiträge und Gesundheitsleistungen für die jeweiligen Beschäftigten, RuheständlerInnen und deren Hinterbliebene finanziert wurden. Die Konsequenzen dieser Privatisierung zeigen sich jetzt, u.a. in dem in mehrerer Hinsicht bemerkenswerten Streik der UAW. Wir dokumentieren die Übersetzung eines Berichts, der vor Abschluss der jüngsten Tarifverhandlungen verfasst wurde. Über Details des Abschlusses werden wir in der nächsten Ausgabe ausführlich berichten - nur so viel vorweg: 65 Prozent der UAW-Mitglieder stimmten dem Deal zu, die UAW hat damit die Chance verpasst, das laut Umfragen drängendste gesellschaftliche Konfliktthema Gesundheitsversorgung aufzugreifen und sich für ein allgemeines, flächendeckendes Gesundheitssystem einzusetzen." Artikel von Tonyia Young, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 10-11/2007

  • Ford bekommt einen neuen Tarifvertrag
    "Erfolgreiches Ende eines 40-Stunden-Verhandlungsmarathons: Ford hat sich mit der Gewerkschaft UAW auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Wie General Motors und Chrysler kann der US-Autokonzern nun auch seine Arbeitskosten senken und milliardenschwere Krankenversicherungskosten auslagern." Meldung bei Spiegel-Online vom 03.11.2007 externer Link

  • Chrysler-Arbeiter billigen neuen Tarifvertrag
    "Die amerikanischen Chrysler-Arbeiter haben einen neuen vierjährigen Tarifvertrag nur mit knapper Mehrheit gebilligt. Dies hat die amerikanische Automobilarbeiter-Gewerkschaft UAW (United Auto Workers) in der Nacht zum Sonntag in Detroit bekannt gegeben. (.) Zuvor hatte es bereits bei General Motors einen ähnlichen neuen Tarifvertrag gegeben. Nach der Verabschiedung durch die Chrysler- Bediensteten laufen jetzt die Tarifverhandlungen mit Ford auf Hochtouren. (.) Es stimmten nach UAW-Angaben nur 56 Prozent der in der Produktion beschäftigten Chrysler-Arbeiter und 51 Prozent der anderen Facharbeiter für das neue Tarifabkommen. Dagegen sprachen sich 94 Prozent der Angestellten und 79 Prozent der von der Gewerkschaft vertretenen Techniker für den Tarifvertrag aus. Die Chrysler-Arbeiter hatten einen kurzen sechsstündigen Streik durchgeführt, ehe am 10. Oktober eine tarifliche Einigung erreicht worden war.." Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 28.10.2007 externer Link

  • Sechs-Stunden-Streik bei Chrysler
    Tarifverhandlungen im Schnelldurchlauf: Nach nur sechs Stunden Streik beim US-Autobauer Chrysler haben sich Konzernleitung und Gewerkschaft auf einen Tarifvertrag geeinigt. Es war der erste Arbeitskampf bei Chrysler seit zehn Jahren. (.) Die Gewerkschaft hatte sich am 26. September jedoch mit General Motors (GM) auf einen neuen vierjährigen Tarifvertrag geeinigt. Üblicherweise übernehmen die beiden kleineren US-Autobauer Ford und Chrysler einen solchen Pilotabschluss. In diesem Jahr allerdings hatten Chrysler und Ford auf weitergehende Vereinbarungen gedrängt." Meldung in der FTD vom 11.10.2007 externer Link

  • Gewerkschaftsführer billigen GM-Tarifvertrag
    ". Die UAW stimmte der Einrichtung eines neuen von der Gewerkschaft zu verwaltenden Krankenversicherungsfonds zu. Er wird die zukünftigen Krankenversicherungs- verpflichtungen von GM für rund 340.000 Betriebsrentner und deren Angehörige von 2010 an übernehmen. GM zahlt 29,9 Mrd. Dollar (21 Mrd Euro) in den Fonds ein und übernimmt die zwischen 2008 und 2010 anfallenden Krankenversicherungskosten von 5,4 Mrd. Dollar. Außerdem sagte GM andere Leistungen und Zahlungen über 20 Jahre von insgesamt bis zu 1,6 Mrd. Dollar zu, falls die Fondsausstattung unzureichend sein sollte. Die GM-Arbeiter erhalten über die Laufzeit des Vertrages insgesamt 13.056 Dollar an Zusatzleistungen, erklärte die Gewerkschaft. Sie bekommen einen Abschlussbonus von 3000 Dollar bei Annahme des Tarifvertrages und Boni von drei, vier und drei Prozent des Jahreslohnes in den letzten drei Jahren des Tarifabkommens. Sie bekommen außerdem inflationsbezogene Lebenshaltungskosten-Zuschläge. Die Löhne der Arbeiter an den Fließbändern werden von 28,12 auf 28,85 Dollar je Stunde bei Ende des neuen Tarifabkommens steigen. Die Gewerkschaft stimmte aber auch erstmals einem zweiteiligen Lohnsystem zu. Neue eingestellte Hilfskräfte wie beispielsweise Fahrer, die nicht am Fließband arbeiten, sollen zukünftig nur 14,00 bis 16,23 Dollar je Stunde erhalten. Den momentan zum vollen Lohn in diesen Funktionen eingesetzten 16.000 Bediensteten sollen Abstandsangebote gemacht werden, und sie sollen bei Ausscheiden durch die billigeren neuen Arbeiter ersetzt werden." Artikel in der FTD vom 29.09.2007 externer Link

  • Konsequente Partner - Tarifvertrag bei General Motors
    "Das Schicksal der United Auto Workers (UAW), der einstmals mächtigen und kämpferischen US-amerikanischen Automobilarbeitergewerkschaft, ist besiegelt. Mit dem am Mittwoch nach nur zwei Streiktagen präsentierten Kompromiß mit General Motors mutiert die UAW faktisch von einer Industriegewerkschaft zum Management eines Versicherungsunternehmens." Kommentar von Daniel Behruzi in der jungen Welt externer Link vom 28.09.2007

  • Vollständige Kapitulation der amerikanischen Autoarbeitergewerkschaft
    ". Die UAW sitzt auf einem "Streikfonds" von 950 Millionen Dollar. Das würde ausreichen, um wochenlang Streikgelder zu bezahlen - selbst wenn diese höher ausfielen als die mageren 200 Dollar pro Woche, die die Gewerkschaftsführung zugesteht. Aber wie alles andere bei der UAW ist auch dieser Geldberg nicht da um zu kämpfen, sondern um die aufgeblähten Gehälter und Spesen der vielen tausend Bürokraten zu decken, die die Gewerkschaft kontrollieren. Um das Ganze noch schlimmer zu machen, werden die Millionen der Gewerkschaft nicht eingesetzt, um die finanziellen Härten zu lindern, die die Arbeiter aufgrund des zweitägigen Lohnausfalls erlitten haben, denn Streikgeld wird erst nach acht Tagen bezahlt. Wird der Vierjahresvertrag angenommen, hat er katastrophale Auswirkungen für jetzige und zukünftige Autoarbeiter, Hunderttausende von Ruheständler und ihre Angehörigen. Laut Wall Street Journal beinhaltet der Abschluss "eine historische Neuordnung der Verpflichtungen von GM für die Gesundheitsversorgung von Ruheständlern der UAW sowie Mechanismen, die es GM ermöglichen, viele gegenwärtige Arbeiter mittels Abfindungen zu entlassen und durch neue Beschäftigte mit niedrigeren Löhnen zu ersetzen"." Von der Redaktion der World Socialist Web Site vom 29. September 2007 externer Link aus dem Englischen (27. September 2007)

  • Einigung bei General Motors: Gewerkschaft und Konzern vereinbarten vierjährigen Tarifvertrag
    ". Mittwochfrüh erzielten der angeschlagene US-Autohersteller General Motors (GM) und die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) eine vorläufige Vereinbarung über einen neuen vierjährigen Tarifvertrag. Damit ist der Streik in den 80 nordamerikanischen GM-Fabriken nach zwei Tagen zu Ende. UAW-Präsident Ron Gettelfinger zufolge verliefen die Verhandlungen nach Ausrufung des Streiks nicht mehr »einseitig« zu Lasten der Gewerkschaft wie zuvor und somit positiv im Sinne der 73 000 UAW-Mitglieder bei GM." Artikel von William Hiscott im Neues Deutschland externer Link vom 27.09.2007. Siehe dazu auch:

    • Vote NO To GM-UAW Tentative Agreement
      Im Blog von Future of the Union externer Link gibt's zur Einigung bei GM erste Reaktionen. ". Our brothers and sisters at the Big Three must understand that what happened at Delphi is coming their way if they do not hold the line now in their 2007 national negoitations."
  • Generalstreik bringt GM in die Klemme
    "In der US-Autoindustrie ist eine Einigung zwischen der Automobilarbeitergewerkschaft UAW und General Motors gescheitert. Ein Kompromiss in der Kernfrage der Mitarbeiter-Krankenversicherung schien dabei seit Wochen erreichbar. Der Streik könnte den US-Autokonzern dauerhaft schwächen." Artikel von Michael Gassmann (New York) und Kristina Spiller (Hamburg) in der FTD externer Link vom 25.09.2007
  • Generalstreik gegen General Motors (USA)
    "Die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) rief gestern 73.000 Lohnarbeiter in gut 70 US-Betrieben von General Motors zu einem unbefristeten, US-weiten Streik auf. Es geht dabei nicht nur um Lohnfragen. Es geht um das Konzept des Co-Managements der Gewerkschaftsführer und die Klassenharmonie zwischen Lohnarbeit und Kapital, die sich nach der Großen Depression unter Präsident Roosevelt herausgebildet hat. Die großen US-Autofirmen GM, Ford, Chrysler stecken seit langem in einer Überproduktionskrise. Im Jahr 2006 machten sie zusammen 15 Mrd. US-Dollar Verlust. Bei General Motors soll nun stellvertretend und wegweisend für alle drei Autofirmen nicht nur das Lohnniveau der aktiven Lohnarbeiter langfristig gesenkt werden. Die Geschäftsführungen wollen vor allem die Belastung für die Kranken und Alten loswerden. ." Artikel von Wal Buchenberg auf Indymedia externer Link vom 25.09.2007
  • Detroiter Gewerkschaft in der Falle
    "Ron Gettelfinger steckt in den schwierigsten Tarifverhandlungen seiner Karriere. Bleibt der Chef der US-Arbeitervertretung UAW hart, riskiert er den Untergang der heimischen Autoindustrie. Lenkt er ein, wird die Gewerkschaft in der Bedeutungslosigkeit versinken." Artikel von Michael Gassmann (New York) in der FTD externer Link vom 23.07.2007
  • 2007 Bargaining: Chrysler, Ford, General Motors - media fact book
    Das Handbuch der UAW zu den Tarifverhandlungen externer Link pdf-Datei (1,2MB)

"Es geht nicht nur um Chrysler"

"Die US-Autoindustrie ist in heller Aufregung, mal wieder. Auf den ersten Blick wird im Falle Daimler-Chrysler nur eine Ehe geschieden, die ohnehin nie funktionierte. Auf den zweiten Blick wird aber klar: Der Verkauf der amerikanischen Auto-Ikone Chrysler an den Finanzinvestor Cerberus wird die ganze Branche verändern." Artikel von Matthias Eberle im Handelsblatt externer Link vom 15.05.2007

Eine gewerkschaftsfreie Restindustrie?

Der Delphi-Bankrott, die gigantischen Kahlschlagpläne von GM und Ford, der eine Milliarde-Dollar Verzichtvertrag der UAW - welche Perspektiven bietet das nicht nur für die immer noch eine Million Beschäftigten in der US-Autoindustrie - von denen mindestens 70.000 ihren Job verlieren werden (und von denen rund 400.000 gewerkschaftlich organisiert sind) - sondern für die ganzen USA, für die Sozialversicherung und für die Gewerkschaftsbewegung? Diesen Fragen wird in dem (englischen) Artikel "If the Auto Industry is Dead What does that Mean for Workers?" externer Link von Mark Brenner und Jane Slaughter nachgegangen, erschienen in der Ausgabe September 2006 bei "Labornotes".

Kostensenkung. Daimler-Chrysler streicht die US-Krankenversorgung zusammen

"Der Autokonzern Daimler-Chrysler kommt bei seinen weltweiten Kostensenkungen voran. Die US-Tochter Chrysler kürzt ihre Leistungen für die Krankenversorgung von Angestellten. Der drittgrößte US-Autohersteller folgt damit dem Beispiel der Konkurrenten General Motors und Ford, die unter dem Druck hoher Verluste ihre Sozialleistungen bereits zusammengestrichen hatten." Artikel im Handelsblatt externer Link vom 16.03.2006

Automobilarbeiter protestieren vor der Detroit Auto-Show

Ein Labour-Video-Projekt von unseren amerikanischen Kollegen vom Labornet-USA. Am 8. Januar 2006 protestierten rund 500 Arbeiter vor dem Eingang der Nord-Amerikanischen Automobilshow in Detroit, gegen die Angriffe auf ihre Löhne, Renten und Gesundheitsvorsorge durch die Autoindustrie. Sie protestierten auch gegen die UAW, die sich weigerte diese Aktion zu unterstützen. Es handelt sich um einen 10 minütigen Film im Quicktime Format (Größe 14 MB) externer Link

"Unionbusting at Volvo Trucks"

Volvo Logistics in den USA sucht neue Vertragspartner für die Auslieferung der Erzeugnisse der New River Valley Fabrik - "gewerkschaftsfrei". Ein (englischer) Bericht über gewerkschaftliche Reaktionen von Don Simmons Jr. externer Link für die "Roanaoke Times" vom 18.Mai 2004, gespiegelt bei "Yahoo News".

Auto Contracts. UAW Will Trade Concessions for Health Care, Organizing Rights

Artikel von Jane Slaughter in LaborNotes vom September 2003.externer Link Den Hintergrund bilden die Pläne der Automobilhersteller in den USA, sich aus der Finanzierung der Krankenversicherung "zurückzuziehen"

Bedeutungsschwere Niederlage der amerikanischen Automobilarbeiter-Gewerkschaft UAW

  • Gemäß einer Reuters-Meldung vom 3.10.01 haben bei Nissan Motor Co. Ltd.'s, Werk Smyrna, Tennessee, die ArbeiterInnen mehrheitlich gegen die Vertretung durch die UAW gestimmt. Damit ist der dritte Versuch in 12 Jahren gescheitert, den Fuß in Werke nichtamerikanischer Autohersteller in den USA zu bekommen

  • US auto union defeated at Japanese transplant. Another debacle for the UAW. Artikel von Jerry White vom 6.10.2001 externer Link

USA: Automakers Face Possible Battle with UAW

Englischer Artikel von Tom Brown für Reuters vom September 26, 2001, über neue Angriffe der Autohersteller, begründet mit Absatzflaute

Downsizing durch Tarifvertrag - Auto unions open door to downsizing

  • Nichts ist unmöglich - Downsizing durch Tarifvertrag . Zu den 'Erfolgen' der CAW bei den Tarifvereinbarungen mit den Großen Drei. Artikel von Bruce Allen, erschienen in express 2/2000, Übersetzung von Anne Scheidhauer

  • Auto unions open door to downsizing . externer Link Job losses hidden in recent North American deals with Ford, GM, and Daimler-Chrysler.Eine (englischsprachige) Bewertung des Tarifvertrags der "großen Drei" von Bruce Allen (CAW, Kanada)

Letter to Saturn Workers

Brief von Bruce Allen (CAW, Kanada) an die Arbeiter von Saturn (Link zu LabourNet UK)

USA/Kanada: Tarifabschlüsse bei DaimlerChrysIer und Ford

Bewertung von Uwe Wolf, erschienen in express 9/99

Grundinfos

Die US-amerikanische Automobilindustrie und ihre Gewerkschafts- struktur: Geschichte, Struktur, Bedeutung - und Perspektiven. Das komplette Dokument inklusive der folgenden Linksammlungen:

siehe auch

GM/Opel

DaimlerChrysler

Ford

Delphi

Arbeitskämpfe sowie -bedingungen und Gewerkschaften unter Internationales > USA

Live Bait & Ammo
Belegschaftszeitung von Gregg Shotwell, UAW Local 215, Delphi

Soldiers of Solidarity externer Link

Factoryrat externer Link

Future of theunion externer Link


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