letzte Änderung am 3. Februar 2004

LabourNet Germany ARCHIV! Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Home -> Solidarität -> BMW Suchen

Meinungsfreiheit auch für befristete Kollegen! Für Wiedereinstellung von Anatole Braungart


Befristet eingestellte Kollegen werden durch ihre prekäre Situation rechtlos gemacht: Für sie gibt es keinen Kündigungsschutz - ihr Arbeitsverhältnis endet durch Fristablauf. Sie dürfen nie krank werden und sie müssen immer pünktlich sein - sonst fallen sie durch das Raster und werden nicht übernommen. Sie müssen immer Bestleistungen erbringen - denn nur die Fittesten werden überleben und Streikrecht können sie sowieso vergessen. Und sie müssen immer die Schnauze halten - das Recht auf freie Meinungsäußerung z.B. auf Betriebsversammlungen gibt es für sie nicht! Aber das ist ja alles längst bekannt.

Ein Berliner Kollege, befristet im BMW Motorradwerk eingestellt, wollte es dann doch mal genauer wissen. Auf einer Betriebsversammlungen im Juni thematisierte er die Situation der Befristeten, forderte deren Übernahme und die übrigen Kollegen zur Solidarität auf. Er erhielt dafür großen Beifall. Kein Wunder, weil ein großer Teil der Belegschaft diese Erfahrung ja selbst gemacht hat. Seit Anfang der neunziger Jahre wird fast nur noch befristet eingestellt. Auf der Betriebsversammlung im Oktober berichtete er, dass Kollegen ihn gewarnt hätten: wer so redete wie er, würde vorgemerkt. Der Werkleiter antwortete auf dies Frage, dass das ja absoluter Quatsch wäre: Das Unternehmen sei für sachliche Kritik immer dankbar. Und es dankte dem Kollegen denn im Dezember mit einem "blauen Brief". Als einziger von 10 Kollegen, deren Befristung Ende Dezember endete, wurde er nicht übernommen, obwohl Leistung und Verhalten des Kollegen als gut beurteilt wurden und der Meister die Übernahme in seine Abteilung vorschlug. In der gleichen Abteilung wurden gleichzeitig über ein Dutzend Leiharbeiter eingestellt - kein Grund also auch im Arbeitsmangel.

Vertrauensleute üben nun Solidarität und sammeln Unterschriften für Anatol damit er und weitere 14 Kollegen aus anderen Abteilungen, deren Vertrag ebenfalls auslaufen soll, ihr Arbeitsverhältnis fortsetzen können. Solidaritätsschreiben, Infos und Kontakte erstmal über redaktion@labournet.de. Siehe dazu:

Informationen:

Soli und Proteste

LabourNet Germany Top ^