letzte Änderung am 23. Dez. 2002

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Rede von Anatole Braungart bei der Belegschaftsversammlung am 3.12.02

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

mein Name ist Anatole Braungart und die meisten von Euch kennen mich von den letzten beiden Betriebsversammlungen. Ich hatte mir ein Herz gefasst und mich für die unbefristete Übernahme aller befristeten Kollegen ausgesprochen.

Am letzten Donnerstag wurden wir vom Meister unterrichtet:

Von 10 befristeten Kollegen werden 7 Kollegen in der Verpackung übernommen, davon 5 unbefristet. 2 Kollegen müssen erst noch bis März nächsten Jahres ihre 2 Jahre voll machen. 2 Kollegen gehen mit "Befristung aus besonderem Grund" in den Bereich Längslenker. Nur einer soll nicht übernommen werden und das bin ich. Der Meister meiner Abteilung, Herr Holzbecher, hat mir wie allen anderen Kollegen eine gute Beurteilung ausgestellt und mich zur Festeinstellung in der Abteilung empfohlen. Ich war in 2 Jahren nie krank, immer pünktlich und habe meine Arbeit gut gemacht. Aber darum geht es offensichtlich nicht. Jemand mit Entscheidungsbefugnis über meinem Meister scheint sich an meiner Person zu stören. Oder ist das alles nur Zufall? Hat jemand einfach nur in eine große Lostrommel gegriffen und leider stand da mein Name drauf? Herr Maltzan, das wäre doch wirklich zu billig. Ich bin kein kleines Kind und meine Kollegen sind es auch nicht.

1 und 1 können wir immer noch zusammen zählen. Wir alle wissen doch, das einzige was mich von meinen Kollegen unterscheidet, ist, das ich hier auf der Betriebsversammlung gesprochen habe. Glauben sie wirklich, das sie den kritischen Geist aus dieser Belegschaft verbannen können, indem sie die kritischen Geister aussperren? Was haben die Werkleitung denn in der Zukunft noch vor, das Sie solch eine Sorge vor kritischen Geistern hat? Man kann nur den Eindruck gewinnen, dass offensichtlich jemandem die Solidarität und der Zusammenhalt der Belegschaft, für die ich gesprochen habe, ziemlich auf den Magen geschlagen ist.

Sie haben auf der letzten Betriebsversammlung wortwörtlich erklärt:

Zu dem Redebeitrag des Kollegen: Es wird natürlich keiner vorgemerkt, der hier etwas sagt. Das ist Quatsch. Wir sind für jede Kritik dankbar.

Wie stehen sie zu ihrem Wort? Natürlich, sie könnten jetzt sagen, dass sie über solche Details wie Übernahmen nicht informiert sind. Dann soll der aufstehen, der das entschieden hat. Ich glaube, wir können hier eine offene und ehrliche Antwort erwarten und nicht nur Rumgerede. Und sie sind gegenüber der Personalabteilung weisungsberechtigt. Informiert sind sie jetzt.

Wenn Sie zu ihrem Wort stehen, dann korrigieren Sie hier und jetzt diese Entscheidung der Personalabteilung.

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