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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Donnerstag, 01. Juli 2010: I. Diskussion > Wipo > WTO, Seattle & ff. - Gipfel und Globalisierungsproteste > 6. Europäisches Sozialforum in Istanbul Europäisches Sozialforum 2010 in Istanbul: Die IG Metall Jugend macht mit beim ESF "Vom 1. bis 4. Juli 2010 findet das sechste Europäische Sozialforum (ESF) in Istanbul statt. Zum ESF treffen sich einnmal jährlich Menschen aus ganz Europa, die sich in Gewerkschaften und sozialen Bewegungen für Demokratie und Menschenrechte, für soziale Gerechtigkeit, für eine intakte Umwelt sowie gegen Krieg und Rassismus engagieren. Der aktive Metaller Frank Lütticke aus Essen organisiert für die IG Metall-Jugendgruppen den Aufenthalt in der Türkei." Mitteilung vom 29.06.2010 Europäisches Sozialforum vom 1. bis 4. Juli in Istanbul: Gemeinsamen Widerstand gegen unsoziale Krisenpolitik verabreden "Bis zu 15.000 Menschen aus allen Teilen Europas und aus dem Nahen Osten erwartet das von einem breiten Bündnis aus Sozialen Bewegungen und Gewerkschaften getragene türkische Organisationkomitee zum 6. Europäischen Sozialforum, das am Donnerstag in Istanbul beginnt. Forum wird ganz im Zeichen des Widerstands gegen das unsoziale Krisenmanagement der europäischen Regierungen stehen. (.) "Attac wird in Istanbul darauf hinwirken, dass die sozialen Bewegungen Europas zu einem gemeinsamen Kampf gegen die unsoziale Krisenpolitik zusammenfinden und kraftvolle europaweite Aktionen für den kommenden Herbst beschließen", sagte Hugo Braun, der das europäische Attac-Netzwerk in der Vorbereitungsgruppe des ESF vertritt. Jessica Heyser aus dem DGB-Bundesvorstand ergänzte: "Nur gemeinsam werden Gewerkschaften und soziale Bewegungen in der Lage sein, dem umfassenden sozialen Kahlschlag der Regierungen und des Casino-Kapitals Alternativen entgegenzusetzen."." Aus der gemeinsamen Pressemitteilung von Attac Deutschland und DGB-Jugend vom 29. Juni 2010 Für alle wichtigen Grundinformationen siehe unser Special zum 6. ESF II. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Innergewerkschaftliche Demokratie > Ausschlußverfahren aus deutschen Gewerkschaften > Unvereinbarkeitsbeschlüsse bei der IG Metall Unvereinbarkeitsbeschluss MLPD - Prüfauftrag des Gewerkschaftstages "Dem Gewerkschaftstag 2007 lagen vier Anträge zur Aufhebung der Unvereinbarkeltsbeschlüsse mit linksextremistischen Parteien vor (..) Abgestimmt wurde über den Antrag 6.037 (..) Der Gewerkschaftstag hat den Antrag mit der Empfehlung Material an den Vorstand beschlossen. (..) Gemäß des Beschlusses des Beirats vom 10. Dezember 2002 wird die MLPD als gegnerische Organisation gem. § 11, Ziffer 1, Abs. 2. der IG Metall Satzung eingestuft. (..) Beschlussempfehlung: Der Vorstand beschließt, den Unvereinbarkeitsbeschluss gegenüber der MLPD aufrechtzuerhalten und die MLPD weiterhin als gegnerische Organisation einzustufen." Vorlage vom 25. Januar 2010 für die Sitzung des Vorstandes am 9. Februar 2010 in Frankfurt samt der Anlage "Einschätzung MLPD-Programm, -Satzung und -Positionen"
Zur Erinnerung siehe im LabourNet Germany: Unvereinbarkeitsbeschlüsse beim 21. Ordentlichen Gewerkschaftstag der IG Metall Diese Beschlüsse sind eine Art "Radikalenerlaß" in der IG Metall, sie wurden 1973 gefaßt als innergewerkschaftliches Gegenstück zu den SPD-Berufsverboten.
III. Branchen > Auto: Daimler allg.: »Alternative« soll raus Gewerkschafter gegen Gewerkschaft. Drei Berliner Daimler-Arbeiter sollen aus der IG Metall fliegen. Heute wird dagegen demonstriert "Sie schweigen. Die hohen Betriebsräte der Autokonzerne, die Funktionäre in der Frankfurter Gewerkschaftszentrale, die Tarifexperten - niemand will sich zum Streit in der IG Metall äußern. "Zum laufenden Verfahren sage ich nichts", sagte ein führender Gewerkschafter. "Das ist deren interne Angelegenheit", erklärte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Dabei wird in der mit 2,3 Millionen Mitgliedern größten Gewerkschaft des Dachverbands seit den Betriebsratswahlen im März so heftig gestritten, dass drei Berliner Metaller vor dem Rausschmiss stehen." Artikel von Hannes Heine im Tagesspiegel vom 30.06.2010 A us dem Text: "."Heute aber will man in Frankfurt mit Gewalt einen Flächenbrand verhindern", sagte ein Funktionär. Auch bei Daimler in Kassel und Sindelfingen drohten Gewerkschaftsausschlüsse. In Kassel haben die Oppositionellen vier, in Sindelfingen ein Mandat im Betriebsrat. Aus Sindelfingen kommt der mächtige Daimler-Gesamtbetriebsrat Erich Klemm, ein wichtiger Mann in der IG Metall. Eigentlich könnte die Gewerkschaft die konfliktfreudigen Mitglieder gut brauchen. Die IG Metall hat "Wochen der sozialen Unruhe" gegen das Sparpaket der Bundesregierung angekündigt. Über die drei Berliner entscheidet letztlich der IG-Metall-Vorstand in Frankfurt am Main. "Dort wird auf die Gesamtbetriebsräte der großen Autokonzerne gehört", sagt ein Gewerkschafter. "Und die wollen die Querulanten aus Marienfelde nicht." Der Daimler-Gesamtbetriebsrat Erich Klemm war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen." IV. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > allg. tarifpolitische Debatte > Tarifeinheit als Selbstzweck? > DGB und BDA wollen Streikrecht einschränken: Gemeinsamer Vorstoß für gesetzliche Regelung gegen Spartengewerkschaften Schwererer Abschied vom Korporatismus "CDU und SPD wollen gemeinsam Gesetze und bei Bedarf auch die Verfassung ändern, um den etablierten Gewerkschaften Konkurrenz vom Hals zu halten. V. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik > Mindestlohn Gericht wertet Lohndumping erstmals als Straftat "Firmen, die gegen den Mindestlohn verstoßen, machen sich künftig strafbar: Das Landgericht Magdeburg hat den Chef einer Reinigungsfirma verurteilt, der seine Beschäftigten weit unter Mindeslohn bezahlte. Das Urteil könnte für viele Arbeitgeber in Konsequenzen haben..."Artikel in Spiegel-Online vom 29.06.2010 . Siehe dazu:
Mangelhafte Kontrollen: Tausende Firmen unterlaufen den Mindestlohn "Mindestlöhne sollen Millionen Arbeitern eine vergleichsweise faire Bezahlung garantieren, doch das Gesetz hat eklatante Lücken: Tausende Firmen unterlaufen die Untergrenzen für Gehälter - weil die Behörden Verstöße nicht streng genug kontrollieren, heißt es in einem Bericht der Regierung..." Meldung bei Spiegel-Online vom 25.06.2010 Firmen umgehen Tarife Mindestlohn? Nicht mit uns! "Der Druck auf die Beschäftigten in Deutschland wächst: Dumpinglöhne nehmen zu, die geltenden Mindestlöhne werden oft nicht gezahlt. Allein in der Baubranche wurden 1500 Bußgeldverfahren eingeleitet..." Artikel von Thomas Öchsner in der Süddeutschen Zeitung vom 25.06.2010 Differenz bleibt Mindestlohntarifvertrag im Elektrohandwerk sieht Annäherung, aber nicht Angleichung von Ost- an Westeinkommen vor. Allgemeinverbindlichkeit beantragt. Artikel von Herbert Wulff in der jungen Welt vom 11.05.2010 . Aus dem Text: „Die IG Metall und der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) haben für die rund 317000 Beschäftigten der Branche einen neuen Mindestlohn vereinbart. Schrittweise soll dieser bis 2015 von aktuell 9,60 Euro auf 10,10 Euro im Westen und von 8,20 Euro auf 9,35 in Ostdeutschland angehoben werden. Zugleich haben die Tarifparteien beim Bundesarbeitsministerium beantragt, den Vertrag für allgemeinverbindlich zu erklären…“ VI. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Leiharbeit allgemein und im Betrieb Keine starke Brücke, sondern ein Steg: Die wenigsten Leiharbeiter schaffen den Sprung in eine Festanstellung "Politik und Wirtschaft schwärmen nach wie vor von der Zeitarbeit als Jobmotor und Brücke in unbefristete Vollzeitbeschäftigung. Eine [extern] Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesarbeitsagentur kommt zu dem Ergebnis, dass gerade einmal sieben Prozent der vormals Arbeitslosen in den zwei Jahren nach ihrer Tätigkeit als Leiharbeiter auch eine dauerhaften, nicht befristete Arbeit nachgehen..." Artikel von Silvio Duwe auf Telepolis vom 30.06.2010 . Siehe dazu:
Zeitarbeitsbranche Leiharbeit im OP-Saal Die Umwandlung regulärer Stellen in Leihjobs bleibt erlaubt. Besser wird das Image der Zeitarbeitsbranche dadurch nicht. Artikel von Harald Schumacher in der Wirtschaftswoche vom 24.06.2010 . Aus dem Text: "Schleckern" könnte das Wort des Jahres werden. Immer wenn Unternehmen Stammbeschäftigte vor die Tür setzen und als billigere Leiharbeitnehmer wieder einstellen, heißt es inzwischen: die schleckern. (..) Doch geschleckert wird weiter - beim Reisekonzern TUI, beim Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr und bei vielen anderen Unternehmen, besonders massiv aber in privaten und öffentlichen Krankenhausgesellschaften und in gemeinnützigen Unternehmen wie der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Daran ändern auch die Versuche nichts, per Tarifvertrag oder Gesetz der Umgehung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes einen Riegel vorzuschieben. Beim näheren Hinsehen erweisen sich alle Paragrafen als zahnlose Tiger. (.) Gestoppt werden durch die Tarifverträge allenfalls die extremen Varianten des Personaltricks: der sogenannte Drehtüreffekt, bei dem Mitarbeiter auf direktem Wege zu firmeneigenen Billigablegern verschoben und zurückgeliehen werden. Wer jedoch nicht einzelne Beschäftigte, sondern systematisch und im großen Stil frei werdende Stellen zu Zeitarbeitstöchtern verschiebt und dafür neue Leute einstellt, dem lassen die Tarifklauseln weiter freie Hand. An derselben Hürde scheitert auch der Gesetzentwurf, den das Bundesarbeitsministerium am vergangenen Dienstag vorlegte und der die "Einführung einer Drehtür-Regelung" in Paragraf 3 des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) vorsieht." Mit liebem Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |