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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Freitag, 02. März 2007: I.Internationales / Kanada / Arbeitskämpfe Streik der Eisenbahner: Urabstimmung bei der Arbeit? Drei Wochen streikten etwa 2.800 Lokomotivführer bei den Canadian National Railways. Ihre internationale Gewerkschaft (Zentrale in den USA) UTU war gar nicht begeistert - und wurde öffentlich sehr aktiv, wie immer wenn irgendwo in der Welt Aktionen zeigen, dass gutbezahlte Posten eigentlich überflüssig sind. Der Streik war auch geschwächt durch die heftige Konkurrenzsituation zweier Bahngewerkschaften - was eine Basisinitiative (schon länger) durch einen Vereinigungsprozess verändern will. Und: Auch in Kanada tobt der Nationalismus gegen Streikende. Ein kurze Materialsammlung "Eisenbahnerstreik" von Ende Februar 2007. II.Internationales / Venezuela Öl-BasisgewerkschafterInnen kritisieren Arbeitsministerium Am 15. und 16. Februar trafen sich rund 150 Aktivisten, Repräsentanten von 20 betrieblichen Basisgewerkschaften aus dem Ölsektor um die Auseinandersetzung um den neuen Tarifvertrag der Branche zu diskutieren, da der alte seit einigen Monaten ausgelaufen ist. Die Konferenz, von der CCURA-Strömung in der UNT organisiert, kritisierte dabei vor allem auch die Haltung des Arbeitsministeriums, Vorverträge abzuschliessen - inklusive mit Vertretern der CTV-Gewerkschaften, die heute auch im Ölbereich kaum noch repräsentativ seien. Die (spanische) Pressemitteilung der CCURA "Rebelión en la granja contra los acuerdos del Ministerio del Trabajo con la burocracia sindical" vom 21. Februar 2007. III.Internationales / Kazachstan Riots auf den Ölfeldern Der Ölreichtum am Kaspischen Meer gehört zu den
Standardthemen im Repertoire aller Arten von Geostrategen. Das Leben der
Menschen, die daran arbeiten weitaus weniger. Nachdem es dem grössten
Konzern Tengizchevroil gelungen ist, die Betriebsgewerkschaften zu unterminieren
kommt es immer wieder zu sogenannten "riots" - spontanen Erhebungen
gegen schlechte Bezahlung und üble Arbeitsbedingungen, zuletzt gegen
Ende 2006. Auch viele Frauen unter den 14.000 Beschäftigten des Konzerns
gehörten zu jenen, die die Initiativen ergriffen, zahlreiche Aktionen
gab es auch bei den zahllosen Sub- und Subsubunternehmen. Der (englische)
Beitrag "WORKER
RIOT AT THE TENGIZ OILFIELD: WHO IS TO BLAME?" IV.Internationales / Philippinen Internationale Gewerkschaftssolidarität tut not Die nichtabreissende Serie der Ermordungen aktiver GewerkschafterInnen auf den Philippinen wird schon bei geringster Beschäftigung mit dem Thema deutlich - wie auch, dass dies kaum "Zufälle" sein können. Die Initiative der Public Services International, deren Delegation sich gegen die Ausweitung von Finanzhilfen an die Arroyo-Regierung wandte und von dieser forderte, vorliegende Komissionsberichte zu veröffentlichen, nimmt die Laborparty in der (englischen) Presseerklärung "International trade unions should escalate campaign vs. labor repression in Philippines" vom 21. Februar 2007 zum Anlass, die internationale Gewerkschaftsbewegung zu weiterer verstärkter Solidarität aufzurufen. V.Internationales / Iran / Gewerkschaften / Kampf der Vahed-Bus-Gewerkschaft Anhörung von Mansour Osanloo - im Geheimen Hinter verschlossenen Türen fand die Anhörung
von Mansour Osanloo Ende letzter Woche statt. Dazu die (englische) Erklärung
"Update
on Osanloo's Trial and Vahed Companys Suspended Workers" VI.Internationales / Rumänien Auch geringere Kosten rebellieren... Rumänien - oder bestimmte "Inseln" in Rumänien
- gelten für westeuropäische Unternehmen als gelobtes Billiglohnland.
Deswegen hat beispielsweise Michelin eine grosse Fabrik in Transsylvanien
(ja, die Heimat von...) wo es arg mit der Bezahlung von Überstunden
zu den 7-Tage Schichten hapert, und unbezahlte Probezeiten bis zu 2 Monaten
eine Massenerscheinung sind. Weshalb jetzt mit Streik gedroht wird - denn
auch billige Kosten sind Menschen. Den Schritt zum Streik haben die 11.000
Beschäftigten des Dacia-Werkes in Pitesti (Renault-Tochter) bereits
getan und am 25. Februar einen Streik angekündigt. Die (französische)
Zusammenfassung "Révolte
des "bas salaires" de l'Est contre Michelin et Renault"
VII.Internationales / Schweiz / Sozialpolitik und soziale Kämpfe Für ein starkes Streikrecht "Eine produktive Gesellschaft löst ihre Konflikte
optimal friedlich. Arbeitskämpfe sind für wirtschaftlich schwächere
Gesellschaftsmitglieder notwendig. Ein bedingungsloses Grundeinkommen
könnte das Durchhalten von streikenden Gewerkschaften erheblich fördern"
- "Für
ein starkes Streikrecht" VIII.Internationales / Österreich / Arbeitskämpfe Kik in Österreich: Für eine faire Betriebsratswahl "Andreas Fillei wieder Kandidat für die Betriebsratswahl
bei KiK. Seit 26. Februar gibt es einen Wahlvorschlag zur Betriebsratswahl
bei KiK. Spitzenkandidat der Liste "Wir sind KiK" ist Andreas
Fillei. Fillei wurde kurz nach Ausschreibung der Wahl fristlos entlassen
und erhielt Hausverbot für alle KiK-Filialen. Das Hausverbot wurde
bereits am 22. Februar durch eine einstweilige Verfügung des Arbeits-
und Sozialgerichts Wien aufgehoben. Andreas Fillei kann somit ab sofort
wieder als Kandidat für die Betriebsratswahl beim Textildiskonter
KiK wahlwerbend in den Filialen tätig sein. Seine Entlassung ist
damit allerdings nicht aufgehoben" - "Kik:
Für eine faire Betriebsratswahl" Siehe dazu auch: Hausverbot für Andreas Fillei per Gerichtsbeschluss aufgehoben Presseerklärung
der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck Journalismus, Papier
IX.Internationales / Australien / Arbeitsbedingungen / Angriffe auf die Arbeitsgesetze - "Industrial Relations" (IR) Bill der Howard-Mannschaft "Psychologische Erpressung" - Arbeitsmarktreform in Australien hat zu Lohnkürzungen geführt "Seit einem Jahr ist die Arbeitsmarktreform der konservativen
australischen Regierung in Kraft. Das Grundprinzip zielt auf die Entmachtung
der Gewerkschaften. Ein Jahr nach Inkrafttreten der Arbeitsmarktreform
werden die Folgen für Australiens Arbeitnehmer sichtbar. Sie haben
Rechte, Realeinkommen und Schutz eingebüßt. Die ganz großen
Verlierer sind Frauen, Jugendliche sowie Bezieher niedriger Löhne,
wie aus einer wissenschaftlichen Studie des Gewerkschaftsdachverbandes
ACTU hervorgeht" - so beginnt der Artikel "Psychologische
Erpressung" Siehe dazu auch: Women workers and low paid worst affected by IR laws: New research shows Presseerklärung des australischen ACTU vom 13. Februar 2007. Dort auch der Link zur Studie von David Peetz "Brave
New Work Choices - What is the story so far?" ... bis bald, Helmut LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |