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Updated: 18.12.2012 15:51
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Streik der Eisenbahner: Urabstimmung bei der Arbeit?

Drei Wochen streikten etwa 2.800 Lokomotivführer bei den Canadian National Railways. Ihre internationale Gewerkschaft (Zentrale in den USA) UTU war gar nicht begeistert - und wurde öffentlich sehr aktiv, wie immer wenn irgendwo in der Welt Aktionen zeigen, dass gutbezahlte Posten eigentlich überflüssig sind. Der Streik war auch geschwächt durch die heftige Konkurrenzsituation zweier Bahngewerkschaften - was eine Basisinitiative (schon länger) durch einen Vereinigungsprozess verändern will. Und: Auch in Kanada tobt der Nationalismus gegen Streikende. Ein kurze Materialsammlung "Eisenbahnerstreik" von Ende Februar 2007.

Eisenbahnerstreik - und Distanzierungen

Seit dem 9. Februar streikten die Mitglieder der kanadischen UTU - nachdem in einer Urabstimmung 96% aller Teilnehmenden für den Streik gestimmt hatten - das "Angebot" der Unternehmensleitung für einen neuen Tarifvertrag hatte im wesentlichen aus einer ganzen Serie von Kürzungen und Verschlechterungen bestanden...

Bereits am 7. Februar äusserte sich dazu der Sprecher der UTU Frank Wiltner aus den USA gegenüber der Zeitung "Toronto Star", dass die UTU nur mit der Genehmigung der Zentrale einen Streik ausrufen könne - und dies sei nicht der Fall, so berichtet der Toronto Star-Reporter Curtis Rush in seinem (englischen) Bericht "Whoa, U.S. union says to CN strike" externer Link vom 7. Februar 2007.

Auf der kanadischen UTU-Seite "UTU - CN Negotiations News" wird die Auseinandersetzung zwischen der kanadischen und internationalen UTU dokumentiert, nachdem am 14. Februar der Gewerkschaftsvorsitzende Paul Thompson den Medien der USA und Kanadas einen offenen Brief übergab mit zahlreichen Anschuldigungen gegen den kanadischen Verhandlungsführer Rex Beatty (den verschiedene kanadische Medien als Material zu einer Kampagne gegen die Streikenden benutzten, als sozusagen "Schädlinge des Landes"). Dort gibt es auch die Stellungnahme Beattys gegen diese Obstruktion "RESPONSE TO PRESIDENT THOMPSON’S LATEST ATTACKS" externer Link vom 16. Februar 2007.

Nachdem die kanadische UTU in den Verhandlungen unter "Einfluss des Streiks" alle wesentlichen Verschlechterungsabsichten verhinderte und eine 3% Lohnerhöhung bei 1 Jahr Laufzeit durchsetzte, rief sie zur Beendigung des Streiks auf - und zu einer Urabstimmung Ende März, an der offensichtlich viele kritisieren, dass sie bereits nach Arbeitsaufnahme stattfinden soll. In dem (englischen) Bericht "Rail strikers defy back to work calls" externer Link von "John" vom 28. Februar bei libcom wird besonders wert darauf gelegt, dass sich offensichtlich grössere Teile der streikenden weigern, die Arbeit wieder aufzunehmen.

Die Railroad Operating Crafts United, ein Zusammenschluss von BasisgewerkschafterInnen sowohl in der UTU als auch in der konkurrierenden (und bekämpfenden) BLET, haben sich mit dem Streik über die Grenzen hinweg solidarisch erklärt - und geben, etwa in ihrem Beitrag "Stop the UTU/BLET war" externer Link neben ihren eigenen Vereinigungsabsichten auch viele Informationen über die Hintergründe des Gewerkschaftskrieges.

(Zusammengestellt von hrw)


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