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Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Dienstag, 11. Januar 2005:

I. Branchen > Dienstleistungen > Transport > Strassentransport > HBB

  • Der längste Streik. Seit einem Jahr kämpfen die Beschäftigten der Herweg Busbetriebe (HBB) in Leverkusen für die Einführung des Spartentarifvertrags. Gespräche an »strategisch wichtigem Punkt«. Artikel von Daniel Behruzi externer Link in junge Welt vom 11.01.2005
  • Erfolglose Beschwichtigung per Spartentarif.
    „Der in Leverkusen umkämpfte Tarifvertrag Nahverkehr ist für andere Beschäftigte bereits eine Verschlechterung Die Beschäftigten der Herweg Busbetriebe (HBB) im rheinischen Leverkusen kämpfen seit einem Jahr um die Einführung des Spartentarifvertrags Nahverkehr (TV-N). Das würde zwar eine Anhebung ihrer um etwa ein Drittel unter den Flächentarifen BAT und BMT-G liegenden Hungerlöhne bedeuten, gegenüber letzteren ist der TV-N aber schon um bis zu 15 Prozent abgesenkt. Die im Jahr 2001 in Nordrhein-Westfalen (NRW) geschlossenen Spartentarifverträge des Nahverkehrs waren Vorreiter und sind typisches Beispiel der Politik des ver.di-Vorstands: die Arbeitgeber durch Verzicht zur Mäßigung bewegen zu wollen….“ Artikel von Herbert Wulff in junge Welt externer Link vom 11.01.2005

II. Branchen > Dienstleistungen > Callcenter > Unternehmen

Keine Bezahlung bei ConSatis GmbH

Das Berliner Callcenter ConSatis GmbH am Tempelhofer Ufer, das größtenteils für Siemens tätig ist, verzögert die Bezahlung seiner Beschäftigten. Diese kommen zum größten Teil aus dem Ausland, und müssen regelmäßig fünf bis sechs Monate auf ihr Honorar warten. Um es überhaupt zu erhalten, sind wiederholte Zahlungsaufforderungen nötig. Dabei stützt sich ConSatis auf die dauernde Nachfrage nach Arbeitsplätzen, die unzufriedene Mitarbeiter entbehrlich machen. Siehe dazu:

  • ConSatis GmbH zahlt nicht
    Consatis zahlt ausstehende Honorare nicht. Das Problem ist nicht neu. Wie wir berichteten, hatte auch die Vorgängerfirma Modalis mehrere Mitarbeiter um ihre Löhne geprellt. Dabei blieb der Geschäftsführer der aufgelösten Modalis der Nachfolgefirma erhalten. Die CallCenterInitiative dokumentiert den Solidaritätsaufruf der Call Center Agents von Consatis externer Link
  • Consatis ist im September 2001 als »Nachfolgefirma« von Modalis entstanden. Die Firma betreibt hauptsächlich internationale Marktforschung und hat ein Call Center mit circa 20 Plätzen. Bei Consatis arbeiten hauptsächlich Ausländer als Interviewer, die zu Marktforschungszwecken in aller Welt herumtelefonieren. Ein Hauptauftraggeber ist die Siemens AG, die z.B. Befragungen zur Kundenzufriedenheit bzgl. bestimmter Produkte durchführen lässt….Hintergrundinfos zum Unternehmen externer Link
  • siehe auch zur Vorgeschichte von Modalis:
    Callcenter-Affäre: ‘Ich bin nicht schuld, ich war nur der Chef‘
    Über eine Anzeige in der Zitty hatte die aus England stammende Angela D.Anfang Mai ihren Arbeitsplatz im Berliner Callcenter von Modalis Research Technologies an der Jannowitzbrücke gefunden. "Die Arbeit dort war relativ angenehm, aber nicht so toll, dass ich kein Geld dafür erwartet habe."…“ Artikel von Bob Moran (Berlin) in der SoZ externer Link - Sozialistische Zeitung vom 25.10.2001

III. Branchen > Auto

a) Opel Bochum

Bei Opel drohen betriebsbedingte Kündigungen

Die Frist läuft ab: Bis Ende Januar müssen sich 6500 Opel-Mitarbeiter für eine Abfindung und den Wechsel in eine Beschäftigungsgesellschaft entschieden haben - sonst kommt es zu betriebsbedingten Kündigungen. Aber kaum ein Opel-Mitarbeiter will freiwillig aussteigen….“ Artikel von Tanja Busch in FTD externer Link vom 10.1.04 Aus dem Text: „… Allein im Bochumer Werk müssen 2900 Mitarbeiter Opel auf diesem Weg verlassen. Nach Informationen der Financial Times Deutschland haben jedoch noch nicht einmal 100 Mitarbeiter Auflösungsverträge unterschrieben. Der Bochumer Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel bezweifelt, dass sich in der verbleibenden Zeit noch genügend Mitarbeiter freiwillig abfinden lassen. Dann käme Opel nicht umhin, nach dem 31. Januar betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen. Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter müssten darüber in einer Einigungsstelle entscheiden. Einenkel hatte dieser Lösung auf Druck der Unternehmensführung und des Gesamtbetriebsrats zugestimmt, was ihm heute noch viele Mitarbeiter ankreiden….“

b) DaimlerChrysler International

DC entlässt Arbeiter wegen gewerkschaftlicher Urabstimmung

Am 24.September 2004 fanden Gewerkschaftswahlen bei DC Venezuela statt, die ein Kräftemessen der traditionellen Gewerkschaft Fetracarabobo, Mitglied des bei Unternehmen wohlgelittenen CTV und der neuen UNT Gewerkschaft sein sollten. Neben Einschüchterung und gerichtlich zu untersuchendem Wahlbetrug (es wurde bis heute kein offizielles Ergebnis
vorgelegt) verhinderten die CTV-Bürokraten durch eine kurzfristige Änderung des Wahlstatuts die Bildung einer zweiten liste. Ab Dezember 2004 gab eine Welle von Entlassungen von Kollegen, die für die geplante zweite Liste - der UNT - aktiv waren. Ein Verhalten den Unternehmensleitung (und des von ihr kontrollierten Unternehmensverbandes der Autoindustrie), das direkt gegen die Verfassung Venezuelas verstösst, die jede freiheit gewerkschaftlicher Neugründung postuliert. Siehe dazu:

  • Daimler Chrysler despide a trabajadores despues de un referendum sindical
    Eine (spanische) Pressemeldung der UNT Venezuelas externer Link vom 17.Dezember 2004 über eine Reihe von Entlassungen von DC-Kollegen wegen ihrer Gewerkschaftsarbeit, beim alternativen Nachrichtenportal "Aporrea"
  • Mafias sindicales en Daimler Chrysler: Compitiendo solos.........Perdieron! (Gewerkschaftsmafia bei DC: Allein kandidiert, trotzdem verloren)
    Eine (spanische) Sonderausgabe der UNT Belegschaftszeitung "El Patrullero Automotriz" externer Link in der das Vorgehen der CTV-Bürokratie und die Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung angeprangert wird, ebenfalls bei "Aporrea", bereits vom 29.9.04

IV. Branchen > Sonstige > Lebens- und Genussmittel

Argentinische Parmalat-Arbeiter von Schlägern der Gewerkschaftsbürokratie überfallen

Nach der weltweiten Pleite von Parmalat Ende 2003 sind unter anderem die argentinischen Parmalatwerke vom im Lande berüchtigten "Ausschlachtunternehmer" Taselli übernommen worden. Seit zentraler Programmpunkt: Senkung der Lohnkosten. Etwa 30 Prozent Lohnverzicht sollen die Belegschaften leisten. Die Unterschrift der peronistischen Gewerkschaftsbürokratie zu einem entsprechenden "Verzichtsvertrag" liegt nach diversen Meldungen bereits beim Arbeitsministerium vor. Dagegen hat die Belegschaft und haben die Betriebskomitees nicht nur protestiert: sie sind Weihnachten in den Streik getreten und haben das grösste Werk in Carapachay besetzt. Am 6.Januar 2005 brachen mehrere Hundert Mann, die auf Lastwagen angekarrt worden waren in den Betrieb ein, schlugen mehrere Streikende krankenhausreif und zerstörten Maschinen (letzteres, um die Polizei zum Eingreifen zu bewegen). Die Gewerkschaft der Milcharbeiter im peronistischen Gewerkschaftsbund hat keineswegs abgestritten, für den Überfall verantwortlich zu sein: dem - die Aktion begleitenden - Fernsehsender CronicaTV sagte der Genberalsekretär der Gewerkschaft ATILRA es sei darum gegangen, Leute mit "politischen Absichten" daran zu hindern, das Werk zu zerstören, während seine Gewerkschaft auf der Seite der Belegschaft stehe. Siehe dazu:

  • Die Gewerkschaftsbürokratie unterdrückt die Arbeiter von Parmalat (Represíón de la burocracia de ATILRA a los trabajadores de Parmalat)
    Der erste (spanische) Bericht bei Indymedia Argentina vom 7.Januar 2005 externer Link über die Vorfälle in den Parmalatwerken (weitere Berichte ebenfalls bei Indymedia Argentina)
  • Die Arbeiter der U-Bahn Buenos Aires erklären sich solidarisch mit der Parmalatbelegschaft
    Einmal mehr waren es die Beschäftigten der U-Bahn von Buenos Aires, die als erste ihre Solidarität ausdrückten: die (spanische) Solidaritätserklärung vom 8. Januar 2005 externer Link bei Indymedia Argentina

V. Branchen > Sonstige > Elektrogeräte allgemein

KaVo-Kollegen und Leutkircher Bürger kämpfen gegen Werksschließung von KaVo

Nachdem im April 2004 der Dentaltechnik-Hersteller Kaltenbach & Voigt GmbH & Co.KG (KaVo) von der amerikanischen Danaher Corporation übernommen wurde. Hieß es in einer Presseerklärung der KaVo im Juni 2004, dass die Unternehmensabläufe und organisatorischen Strukturen aufeinander abgestimmt würden. Im November 2004 wurde klar, was die Übernahme durch den US-Konzern für die KaVo-Mitarbeiter an den 3 Standorten Biberach, Warthausen und Leutkirch bedeuten würde. Insgesamt sollen in den nächsten Monaten 334 Vollzeitstellen abgebaut werden, 275 im Bereich der Fertigung, 59 im Bereich der internen Dienstleistungen. Das Werk in Leutkirch mit 470 Beschäftigten soll ganz geschlossen werden, die Standorte Biberach und Warthausen sollen nach derzeitigen Angaben erhalten bleiben, wobei ein Teil der Leutkircher Arbeitsplätze dorthin verlagert werden soll. Begründet wird dies mit dem internationalen Konkurrenzdruck und der schlechten Auslastung der 3 Werke. Kritische Stimmen sehen den eigentlichen Grund jedoch darin, dass dem US-Konzern Danaher die bisherige Umsatzrendite von 10% zu gering ist und nicht der Konzern“philosophie“ von 30% entsprechen. Gegen die geplante Werksschließung hat sich in Leutkirch eine breite Initiative „KaVo darf nicht sterben“ gebildet, an der Ärzte, Zahnärzte, Wirte, Metzger, Bäcker usw. beteiligt sind. Siehe deren Solidaritätsseite mit einem Musterbrief externer Link

VI. Branchen > Medien/IT > Siemens

Siemens bezahlte Vorsitzende des Forschungsausschusses

„Der Elektro-, Technologie- und Atomkonzern Siemens hat der FDP-Politikerin Ulrike Flach bis Ende 2004 ein Gehalt von jährlich 60 000 Euro brutto zukommen lassen. Die Oppositionspolitikerin ist keineswegs ohne - für Siemens interessante - Einflussmöglichkeiten im Parlament. Sie ist Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung….“ Meldung bei NGO-online vom 05. Jan. 2005 externer Link

VII. Branchen > Bau allgemein

Skandal: "Hungerlöhne" im Gartenbau

„eine leider wahre Geschichte zum Zornigwerden in der Rubrik `Gärtner und die IG B.A.U.`
auf der Homepage von Bernhard Höpfner externer Link

Lieber Gruss, Mag und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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