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Updated: 18.12.2012 16:09

Frankreich: 35-Stundenwoche

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Franzosen arbeiten 225 Stunden weniger als Deutsche new

In der Angleichung an Deutschland haben Frankreichs Arbeitnehmer eine Menge nachzuholen. Sie arbeiten sechs Wochen weniger im Jahr als die Deutschen. Artikel von Sascha Lehnartz auf Welt-Online vom 12.01.2012 externer Link. Siehe dazu auch: Hinweise des Tages auf den Nachdenkseiten vom 13. Januar 2012 externer Link: "Anmerkung unseres Lesers J.A.: Wahnsinn. Die katastrophale deutsche Arbeitsmarktpolitik als Vorbild für den Rest der EU? Sollen die Franzosen jetzt trotz 9% Arbeitslosigkeit länger arbeiten? Gemeint sind ja wohl Lohnsenkungen à la "40 Stunden arbeiten für 35 Stunden Lohn".

Pour la semaine de 32 heures

"I l y a quelque chose d'insultant pour les millions de chômeurs recensés ou non, de travailleurs précaires ou épuisés, de salariés contraints au temps partiel, de s'entendre dire à nouveau, cette fois-ci par Manuel Valls, député PS de l'Essonne, qu'il leur serait possible de gagner plus en travaillant plus. Cependant, le florilège de déclarations tonitruantes sur les 35 heures a au moins l'avantage de rouvrir le débat sur la durée du travail." Für die 32-Stundenwoche. Aufruf französischer Ökonomen, abgedruckt in Le Monde vom 13.01.11 externer Link. Siehe dazu:

  • Der Ausweg aus der Krise: Arbeitszeitverkürzung und nützliche Arbeitsplätze!
    "Es hat etwas Beleidigendes für Millionen von Arbeitslosen und in prekären oder "bad jobs" Beschäftigten und Frauen, die in Teilzeit abgedrängt werden, wieder einmal - diesmal [durch] Manuel Valls2 - hören zu müssen, dass sie mehr verdienen könnten, wenn sie mehr arbeiten würden. Immerhin eröffnet der Reigen donnernder Erklärungen über die 35-Stundenwoche dadurch wenigstens (wenn auch aus völliger Konfusion heraus!) die Chance, eine neue Debatte über die Dauer der Arbeitszeit zu beginnen. (.) Die Umverteilung der Einkommen auf eine Art, die mehr Beschäftigung und freie Zeit schafft, ist letztlich ein machtvoller Beitrag zur Verringerung sozialer Ungleichheit. Deshalb sprechen wir uns für eine Perspektive der erneuten Belebung des Prozesses der Arbeitszeitverkürzung aus, in Richtung auf 32 Wochenstunden, im Namen eines auf Gleichheit gerichteten Entwicklungsmodells, das allen Bürgerinnen und Bürgern eine angemessene soziale Teilhabe ermöglicht. Es ist Zeit, mit der perversen Logik zu brechen, die Beschäftigung abhängig macht von Rentabilität, und die Richtung umzukehren: Welche nützlichen Arbeitsplätze für welche sozialen Bedürfnisse?..." Zusammenfassende Übersetzung von Steffen Lehndorff externer Link pdf-Datei, dokumentiert bei den Nachdenkseiten

Französisches Parlament verabschiedet neue Arbeitszeitregelung - Gewerkschaftsverbände erfolgreich über den Tisch gezogen

"An diesem Montag, 7. Juli, verabschiedete die französische Nationalversammlung endgültig die neuen Regeln zur Arbeitszeitpolitik. Deren Kernbestimmung besteht darin, dass die Pauschalregelungen zur Arbeitszeit (forfait tout horaires oder forfait-jours), aufgrund derer die Bemessung der Arbeitsstunden pro Tag entfällt und nur noch die Zahl der Arbeitstage im Jahr bemessen wird, neu definiert werden. (.) In den nächsten Tagen werden wir auf die Hintergründe dieser neuen Arbeitszeitpolitik und auf die Gewerkschaftspolitik zu diesem Punkt noch ausführlich zurückkommen." Artikel von Bernard Schmid vom 9.7.08

Frankreich vor der Wahl: Ob mit Ségolène Royal oder Nicolas Sarkozy: Vor einer "unausweichlichen" Arbeitszeitverlängerung?

Artikel von Bernard Schmid vom 2.2.07

Tabubruch bei den Sozialisten - Sozialistische Spitzenpolitikern räumt negative Auswirkungen der (unter neoliberalen Vorzeichen eingeführten) 35-Stunden-Woche ein!

".Noch an anderer Stelle versuchte Royal in den letzten Tagen, eine Mine zu entschärfen, auf die sie nicht im Wahlkampf treten möchte. Durch einen Beitrag auf ihrem Blog (« Désirs d'avenir », Lust auf Zukunft), der am Montag, den 05. Juni bekannt wurde, zeigte sie sich kritisch zur Bilanz der 35-Stunden-Woche, so, wie die Regierung Jospin sie vor fünf Jahren eingeführt hatte. Denn die unter neoliberalen Vorzeichen betriebene Arbeitszeitverkürzung hatte in der Praxis vor allem dazu gedient, eine Flexibilisierung der Arbeitzeiten durchzusetzen." Artikel von Bernard Schmid, Paris vom 12.06.2006

Das nahende Ende der 35-Stunden-Woche. Oder: Wie einst progressive Reform erst zur neoliberalen umgewandelt, und dann gestoppt wurde

Artikel von Bernhard Schmid (Paris). „Am 5. Februar fanden die größten, von den Gewerkschaften initiierten Demonstrationen seit dem Frühsommer 2003 statt. An diesem Tag gingen Beschäftigte aus den öffentlichen Diensten und aus der Privatwirtschaft - etwa aus den Automobilfabriken Citroën und Renault, aus vielen Banken und Metallbetrieben - gemeinsam auf die Straße. Knapp 50.000 Leute waren in Paris auf den Beinen und je über 20.000 TeilnehmerInnen auch in Marseille, Bordeaux und Toulouse. Insgesamt waren frankreichweit gut 400.000 Leute unterwegs. Dazu hatten alle Gewerkschaften mit Ausnahme jener der höheren und leitenden Angestellten, die CGC, aufgerufen…“ Nach dem Erfolg der Demonstrationen planen mehrere Gewerkschaften jetzt neue Aktionen, darunter auch in den Betrieben.

"Das Frankreich, das knurrt": Länger malochen? No merci!

Bericht von Demonstrationen gegen Arbeitszeitverlängerung von Bernard Schmid vom 7.2.05

Das Motto der Demos "Steigert die Löhne und nicht die Arbeitszeit" - ein Vorbild für hiesige Auseinandersetzungen im Öffentlichen Dienst!

Rechte Regierung schafft 35 Stundenwoche ab

  • Rückwärts-"Reform" der Arbeitszeit beschlossen - Am Donnerstag, 9. Dezember 2004 stellte der französische Premierminister Jean-Pierre Raffarin seinen "Vertrag (mit, für) Frankreich 2005" (Contrat France 2005) vor. Wie seit circa einer Woche angekündigt, beinhaltet dieser erhebliche Neuerungen zur Arbeitszeit, die im Kern die seit dem 1. Februar 2000 geltende "gesetzliche Regelarbeitszeit" von (theoretisch) 35 Stunden pro Woche massiv in Frage stellen. Ein Artikel von Bernard Schmid

  • Abschied vom Pfingstmontag? Oder: Vor einer Offensive des Kapitals in der Arbeitszeitpolitik. "Seit dem vorigen Donnerstag ist die Katze aus dem Sack. Nach einem Wechselbad sich verändernder Informationen und darauf folgender Dementis hat Premierminister Jean-Pierre Raffarin nunmehr verkündet: Es wird für Frankreichs abhängig Beschäftigte ab 2004 eine Arbeitszeit-Verlängerung geben, und zwar um einen Tag...." Artikel von Bernhard Schmid, Paris, vom 9.11.2003
  • Zurück zur »langen Woche«. Frankreichs Regierung will Arbeitszeit »flexibilisieren«. 39-Stunden-Woche wieder möglich. Artikel von Christian Giacomuzzi in junge Welt vom 19.09.2002 externer Link
  • Der französische Ministerpräsident Raffarin hat mit einem Regierungsdekret die Zahl der erlaubten Überstunden wesentlich erhöht. Zwischen 180 und 200 Überstunden sollen künftig je nach Branche erlaubt sein, Gewerkschaften und Unternehmerverbände sollen dies für jeden Sektor in den nächsten 18 Monaten aushandeln. Der Unternehmerverband Medef kritisiert, Chirac habe sein Versprechen nicht eingehalten, das 35 Stunden Gesetz abzuschaffen. Von den verschiedenen Gewerkschaftszentralen hat lediglich die CGT Widerstand angekündigt. Die französische Entwicklung für Nichtkenner Frankreichs (auf englisch) aufgearbeitet hat Paul Webster in der Zeitung "The Guardian" vom 4. September 02 in dem Artikel "35-hour week scrapped by rightwing government" externer Link

New French "35-Hour Work Week" - An Example of Deregulation

Report from Denis Langlet, French metalworker unionist, on the new French "35-hour workweek (with an introduction by the British Support Committee of the Berlin Conference).

Demonstration für die 35-Stundenwoche in Krankenhäusern am 7. März

In Frankrecih läuft z. Z. einiges in den Krankenhäusern wegen des Gesetzes zur 35 Std Woche. Hintergrund ist die Tatsache, dass im öffentlichen Sektor keine Neueinstellungen vorgenommen werden . Die Regierung geht also mit schlechtem Beispiel voran. Das ganze Gesetzespaket ist in Frankreich sehr unpopulär, da die Leute spüren, dass sie die selbe Arbeitsleistung in weniger Zeit bringen sollen. Es handelt sich nicht um eine Arbeitszeitverkürzung sondern um Produktivitätssteigerung. Siehe: 35 heures à l'hôpital : manifestation le 7mars. Des délégués syndicaux d'établissements hospitaliers (CGT, FO, SUD et CNT - anarchistes) et des non-syndiqués appellent à une manifestation nationale le 7 mars pour la réouverture des négociations sur les 35 heures. Aufruf zur Demo und Hintergrundbericht (französisch) im Le Quotidien du Médecin vom 22.02.02 externer Link

35-Stunden-Woche in Frankreich zwischen sozialer und neoliberaler Refom

Langfassung des Artikels von Bernhard Schmid in der nächsten Ausgabe der schweizerischen Gewerkschaftszeitung "Work-Zeitung"

Phase II - partiell nachgebessert

Zum 1. Februar 2000 trat - nach dem ersten Gesetz zur Arbeitszeitverkürzung vom Mai 1998, das im Wesentlichen eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten nach sich gezogen hatte - das "zweite Gesetz zur Arbeitszeitverkürzung" in Kraft, nachdem der Verfassungsrat Mitte Januar seine Entscheidung zur Verfassungsmäßigkeit der Ausführungsbestimmungen bekannt gegeben hatte. Artikel von U.W., erschienen in: "express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit" Heft 3/2000

Soziale Reform und kapitalistische Modernisierung Frankreich: Das 35-Stunden-Gesetz bleibt umkämpft

Wenn alle sich freuen - obwohl es von der Logik her mindestens einen Verlierer geben muss - dann ist in der Regel etwas faul. Nicht alle, aber doch fast alle wichtigen Akteure (mit Ausnahme des Gewerkschaftsbundes CGT) freuten sich am Abend des 13. Januar, nachdem das französische Verfassungsgericht sein Urteil zum "Aubry-Gesetz" bekannt gegeben hatte. Dieser Gesetzestext, benannt nach der amtierenden Arbeitsministerin, der Mitte Dezember 1999 vom Parlament angenommen worden war, organisiert den Übergang zur 35-Stunden-Woche als gesetzlicher Regelarbeitszeit. Artikel aus ak 435 vom 17.2.2000

Soziale Reform und kapitalistische Modernisierung Frankreich: Das 35-Stunden-Gesetz bleibt umkämpft

Wenn alle sich freuen - obwohl es von der Logik her mindestens einen Verlierer geben muss - dann ist in der Regel etwas faul. Nicht alle, aber doch fast alle wichtigen Akteure (mit Ausnahme des Gewerkschaftsbundes CGT) freuten sich am Abend des 13. Januar, nachdem das französische Verfassungsgericht sein Urteil zum "Aubry-Gesetz" bekannt gegeben hatte. Dieser Gesetzestext, benannt nach der amtierenden Arbeitsministerin, der Mitte Dezember 1999 vom Parlament angenommen worden war, organisiert den Übergang zur 35-Stunden-Woche als gesetzlicher Regelarbeitszeit. Artikel aus ak 435 vom 17.2.2000

Frankreich: Keine gemeinsame Sache - Zur Einführung der 35-Stunden-Woche bei der französischen Bahn

Seit dem 4. Juni gilt bei der französischen Bahngesellschaft SNCF die 35-Stunden-Woche. Analog zu vielen anderen Branchen gingen auch hier zähe Verhandlungen zwischen Unternehmen und Gewerkschaften voraus. Nachdem bisher schon viele Illusionen über die Effekte der 35-Stunden-Woche enttäuscht wurden (s. dazu den informativen Beitrag von Martine Boulard in Le Monde Diplomatique" vom September dieses Jahres) - insbesondere über mögliche Neueinstellungen (statt der erwarteten 700.000 Neueinstellungen gab es nur knapp 100.000) -, kam dem Abschluss bei der Bahn eine erhöhte Bedeutung zu, da hier zum einen der gewerkschaftliche Organisationsgrad noch relativ hoch ist und zum anderen die Bahn als Bestandteil des Öffentlichen Dienstes mehr Gestaltungsmöglichkeiten bietet als die meisten privatwirtschaftlich organisierten Bereiche. Ein Beitrag von Uwe Wolf (Quelle express 9/99.) Siehe hierzu auch: Liaisons Dangereuses. Die (Nicht-)Durchsetzung der 35-Stunden-Woche in Frankreich. Dieser Artikel von Uwe Wolf ist erschienen in express Nr. 10/1999

Keine gemeinsame Sache - Zur Einführung der 35-Stunden-Woche bei der französischen Bahn

Seit dem 4. Juni gilt bei der französischen Bahngesellschaft SNCF die 35-Stunden-Woche. Analog zu vielen anderen Branchen gingen auch hier zähe Verhandlungen zwischen Unternehmen und Gewerkschaften voraus. Nachdem bisher schon viele Illusionen über die Effekte der 35-Stunden-Woche enttäuscht wurden (s. dazu den informativen Beitrag von Martine Boulard in Le Monde Diplomatique" vom September dieses Jahres) insbesondere über mögliche Neueinstellungen (statt der erwarteten 700.000 Neueinstellungen gab es nur knapp 100.000) , kam dem Abschluss bei der Bahn eine erhöhte Bedeutung zu, da hier zum einen der gewerkschaftliche Organisationsgrad noch relativ hoch ist und zum anderen die Bahn als Bestandteil des Öffentlichen Dienstes mehr Gestaltungsmöglichkeiten bietet als die meisten privatwirtschaftlich organisierten Bereiche. Siehe Bericht von Uwe Wolf (Quelle express 9/99.)

Liaisons Dangereuses. Die (Nicht-)Durchsetzung der 35-Stunden-Woche in Frankreich

Dieser Artikel von Uwe Wolf ist erschienen in express Nr. 10/1999

siehe auch

Politik und Wirtschaft

Gewerkschaften

Arbeitsbedingungen

Arbeitskämpfe

Soziale Konflikte und Bewegungen


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