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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Europaweite Solidarität mit spanischen Bergarbeitern - der schwarze Marsch auf Madrid hat begonnen Die Bergarbeiter Nordspaniens haben ihren Marsch nach Madrid begonnen - unter einer Welle von Solidaritätsbekundungen aus ganz Europa. Es verbreitet sich die Ansicht, dass die spanischen Bergarbeiter an vorderster Stelle im Kampf gegen das "Austerität-Europa" der neoliberalen Bankrotteure stehen. Unsere kleine Materialsammlung "In erster Linie" vom 27. Juni 2012 soll dies dokumentieren. Der schwarze Marsch auf Madrid "Kohlebergarbeiter, sind in Spanien an vorderster Front der Europäischen Austeritätsdebatte, weil ihre Arbeitsplätze durch immense Kürzungen im Staatshaushalt vernichtet werden, um die Schulden der Banken bezahlen zu können. Ende Mai haben die Kumpel ein Sit-in unter Tage begonnen, das zu massiven regionalen Streiks geführt hat. Die Antwort darauf war dramatisch, blutig und gewalttätig. Über die Krise, mit der die Gewerkschaften UGT Und CC.OO konfrontiert sind, berichteten sie beim Gründungskongress der neuen 50-Millionen-Mitglieder-Gewerkschaft IndustriAll. Die Delegierten wurde darüber informiert, dass sich die spanische Regierung weigert, mit den Arbeitern über die massive Arbeitsplatzvernichtung zu sprechen. IndustriALL hat die internationale Arbeiterbewegung heute zu solidarischem Handeln aufgefordert" - so der Text des Aufrufs der Labourstart-Kampagne der neuen IndustriALL Weltföderation vom 09. Juni 2012. Diese Act now Kampagne "Streikende Kohlekumpel an der Spitze des Kampfes gegen Austeritätsprogramme" ist auch dann in jedem Falle unterstützenswert, wenn man die Sicht auf die Haltung von CCOO und UGT keineswegs teilt... Bergarbeiter aus Asturias, Castilla y León, Aragón und Castilla La Mancha haben sich auf den Weg nach Madrid gemacht, um einerseits unterwegs Unterstützung durch die Bevölkerung zu bekommen, andrerseits Menschen zu mobilisieren in Madrid am 11. Juli mit zu demonstrieren, wird in dem Beitrag "La 'marcha negra' cobra fuerza en su camino hacia Madrid" von Luis Giménez San Miguel am 25. Juni 2012 bei kaosenlared berichtet. In dem Artikel zum Start der rund 200 Bergleute "Arranca la marcha del carbón" am 22. Juni 2012 bei den Comisiones Obreras wird ausserdem hervorgehoben, dass mit dem Marsch auch die Solidarität mit den Schachtbesetzern und mit den Zeltlagern in Oviedo organisiert werden soll. Eine tägliche Chronologie des Marsches ist unter "La marcha negra" bei comunidades lne zu finden. In dem Überblick "Spanien: Solidarität mit dem Streik der Minenarbeiter" am 24. Juni 2012 bei linksunten indymedia wird über zahlreiche Aktionen in verschiedenen Städten Spaniens berichtet. Eine ganze Chronik der Solidarität leistet in "Crónica de la manifestación de apoyo a los mineros y contra el rescate bancario" vom 16. Juni 2012 die CNT-AIT "Jorge ist der Vorname einer der vielen Minenarbeiter von Leon, die am 21. und 22. Juni ihre Frauen und Kinder zurückgelassen haben. Unter Tränen haben sie sich von ihren Familien und der Arbeit verabschiedet und sich auf den Weg gemacht. Es ist ein langer Weg, der nicht zufällig “marcha negra” (schwarzer Marsch) genannt wird" - so beginnt der ins Deutsche übersetzte Artikel "Der schwarze Marsch der spanischen Minenarbeiter hat begonnen" von Luciana Colucello am 23. Juni 2012 bei der Friedrich Hecker Coop. Der Bericht "Spain's desperate miners gather for a protest march on the capital" von Ofelia di Pablo erschien am 23. Juni 2012 im britischen Guardian und begründet die Aktion ausführlich. hintergrunde dazu auch in dem Beitrag "UK former miners side by side with Spanish" von Mark Metcalf am 15. Juni 2012 im Tribune Magazine worin über die Organisierung einer landesweiten Solidaritätsgruppe ehemaliger britischer Bergarbeiter und ihrer Frauen berichtet wird, die Anfang Juni stattfand. In "EL PORQUÉ DE LAS PROTESTAS MINERAS" am 24. Juni 2012 im Blog Lopezbulla beschreibt Dario Alvarez, Ökonom der Gewerkschaftsföderation CCOO asuführlich Hintergründe und Vorgeschichte dieser Auseinandersetzung aus der Sicht der CCOO. In der Erklärung "La CGT en apoyo de la lucha en las cuencas mineras" vom 15. Juni 2012 wird ausser der Bekundung der Unterstützung für den Kampf der Bergarbeiter durch die anarchosyndikalistische Föderation auch das "Begleitargument" gegen die Bergarbeiter, ihre Arbeit sei überholt und Kohle ohnehin umweltschädlich entkräftet: Konversion statt Kahlschlag. In dem Diskussionsbeitrag "La huelga minera y la izquierda" von Frederico Gom am 25. Juni 2012 bei kaosenlared wird die zögerliche bis schweigsame Haltung sowohl der meisten Teile der Gewerkschaftslinken als auch erst recht der politischen Linken Spaniens ausführlich kritisiert und vor allem bemängelt, dass niemand eine inhaltliche Alternative zu den sozialpartnerschaftlichen Zielen der beiden grossen Gewerkschaftsverbände zu entwickeln versuchte. (Zusammengestellt von hrw) |