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Updated: 18.12.2012 15:51
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Baskenland: 51 tote Arbeiter in diesem Jahr

Am 15. Juli berichtete die Gewerkschaft LAB ( Sindikatua (Boltxe) vom 51. Toten unter den ArbeiterInnen im Baskenland aufgrund von Unfällen während der ersten Monate 2008.

Bei dem jüngsten Fall handelt es sich um einen 43 jährigen Arbeiter der Firma AMENABAR, der bei Bauarbeiten an dem Gebäude Antiguo Edificio Alfa, in Eibar, ums Leben kam. "Obwohl im Moment nicht einfach an Informationen heranzukommen ist und die Umstände noch ungeklärt sind", so die Gewerkschaft, wissen wir, dass der Verunglückte dabei war, mit einem Dumper eine Grube im seitlichen Bereich der Arbeiten aufzufüllen. Aus unbekannten Gründen zerstörte der Dumper die Sicherheitsvorkehrungen und stürzte aus 15 m Höhe auf die Grube hinunter. Der Verunglückte konnte von den Feuerwehrleuten nur noch tot geborgen werden. Diese Geschichte wiederholte sich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Damit haben gleich zwei Arbeiter im Verlauf der besagten Bauarbeiten ihr Leben verloren.

Diese Art von Unglücksfällen ereignen sich wiederholt bei Bauarbeiten, Unterverträgen, Zeitarbeit, Überlassungskräften etc. Dabei wird das Grossunternehmen AMENABAR von nicht Wenigen als typisches Beispiel für das Ausserachtlassen von Sicherheitsbestimmungen und Gesundheitsvorkehrungen bezeichnet; als Beispiel für diejenigen Firmen, die in jeder legalen und illegalen Weise agieren. Zu Wahrung der Rentabilität seiner Aufträge sind dem Unternehmen die Leben seiner ArbeiterInnen egal; das Einzige was zählt, ist bauen um jeden Preis und die Erzielung grösstmöglichen Profits.

Die Gewerkschaft LAB fordert daher die Untersuchung des Unglücks und dass Verantwortliche in seinem Umfeld entfernt werden. Die LAB stützt ihre Forderung auf ihr vorliegende Informationen über das eindeutige Fehlen von Sicherheitsvorkehrungen. "Eine gesicherte Grube muss garantieren, dass so etwas wie dieser Unfall nicht passiert. Das Anbringen von ein paar Brettern oder Gurten, wie in zahlreichen Fällen geschehen oder anders ausgedrückt, eine Schutzmassnahme auf Papier, genügt nicht. "Wir alle sind es gewohnt, mitansehen zu müssen, wie unpassende Schutzvorkehrungen oder kaputte Netze angebracht werden, die zwar nicht zur Prävention taugen, die aber von der Arbeitsinspektion durchgelassen werden oder aber die OSALAN erlässt den Verantwortlichen die Geldstrafen. Das wird als Erfüllung (der Vorschriften) bezeichnet und bedeutet demnach, dass die Einhaltung (der Vorschriften) gleichzusetzen ist mit lügen.

Angesichts all´ dessen, einschliesslich der Genehmigung saeitens der öffentlichen Verwaltungen, die wegsehen und im Fall von Unfällen behaupten, sie hätten alle notwendigen Massnahmen erfüllt, stellt sich die einfache Frage: Wenn alle Sicherheitsmassnahmen ergriffen wurden, wieso passieren dann diese Unfälle? Ist es nicht in Wirklichkeit vielmehr so, dass sie gar kein Interesse daran haben, sondern das die Leben der ArbeiterInnen für die "heilige" Wirtschaft geopfert werden? Leider ja und aufgrund dieser, ihrer Passivität werden sie zu Komplizen dieses menschlichen Ausblutens.

Mit diesem weiteren Toten haben im Verlauf von 2008 51 ArbeiterInnen im Baskenland/ Euskal Herria durch Arbeitsunfälle ihr Leben verloren. Die Gewerkschaft LAB spricht allen betroffenen Angehörigen ihr tiefes Beileid aus und fordert (etwa indem sie u.a. zu einer Demonstration aufruft) die Beseitigung der Ursachen.

Quelle: LAB: http://www.boltxe.info/berria/ externer Link

freie Übersetzung: tierr@


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