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Updated: 18.12.2012 15:51
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Vergleich USA - Deutschland bei der Aufklärung der Finanzkrise

In Deutschland - soviel kann jetzt gesagt werden - war die Propaganda zur Finanzkrise erfolgreich (http://idw-online.de/pages/de/news407664 externer Link) - dies wird durch eine Bevölkerungsumfrage bestätigt, die in Deutschland zu dem Ergebnis kommt: "Finanzkrise ist nicht zu bändigen!"

Ein toller Sieg für die weiter alles dominierenden Banken und die Finanzindustrie! Oh, Amerika, du hast es besser: In den USA dagegen wird die Realität der Krise erforscht: Kommission arbeitet Finanzkrise auf (englisch): Und so kann diese Studie Ross und Reiter (Akteure) für die Finanzkrise benennen (siehe Financial Crisis Inquiry Commission (www.fcic.gov externer Link)

Dieses Niveau der Rationalität und Aufklärung konnte hier in Deutschland/Europa "dank" des Versagens der hiesigen politischen Institutionen (vor allem des/ der Parlamente(s)!) nie erreicht werden und so nisten sich die "Mythen" um die Finanzkrise weiter ein. Deshalb sei hier schon einmal auf diesen Bericht der Kommission - genau der "Financial Crisis Inquiry Commission Releases Report on the Causes of the Financial Crisis" aus den USA hingewiesen -
Hier der Link zu den Schlussfolgerungen (Conclusions) externer Link pdf-Datei und zur Pressemitteilung externer Link pdf-Datei.

Ja, die Krise hatte ihre "Verursacher" auf der politischen und wirtschaftlichen Seite - und man musste schon ganz schön blind sein (oder "gläubig"?), um diese Krise nicht kommen zu sehen. Letztlich war es ein "gewaltiges" Zusammentreffen von Verantwortungslosigkeit verschiedener Leute und Institutionen, die aber klar benannt werden können. P.S.: Als Defizit würde ich trotz aller analytischen Anstrengung anmerken wollen, dass die Aufhebung des "Glass-Steagall Actes" von 1933 durch die Clinton-Regierung im Jahre 1999 nicht der Erwähnung mehr wert zu sein scheint, obwohl gerade dieser dem Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz so von Bedeutung ist (vgl. ders. "Im freien Fall", S.216 ff.,219).

Und hier erst einmal "unsere" nicht gerade sehr erschöpfende Berichterstattung in den deutschen Medien dazu: US-Kommission arbeitet Finanzkrise auf: Studie nennt Ross und Reiter. Missmanagement, rücksichtsloses Gewinnstreben, schwere Fehler bei der Marktregulierung. Untersuchnugskommission deckt die Gründe für die Finanzkrise schonungslos auf. "Der größte Fehler wäre es in den allgemeinen Chor einzustimmen, dass niemand die Krise vorhersehen konnte und niemand etwas dagegen hätte unternehmen können. Wenn wir das akzeptieren, wird so etwas wieder passieren" und "Wir haben geerntet, was wir gesät haben". Die Vorwürfe gehen in die Richtung beider Parteien - so habe z.B. die Clinton-Regierung im Jahr 2000 den schweren Fehler gemacht, die Regulierung bestimmter Finanzprodukte wie Derivate zu lockern. Dies sei ein "Schlüsselmoment" gewesen. (Interessanterweise wird die Aufhebung des Glass-Steagall-Actes (= Trennung von Geschäftsbanken und Investment-Banking) durch die Clinton-Regierung im Jahr 1999 nicht erwähnt ) (Siehe FR http://www.fr-online.de/wirtschaft/krise/studie-nennt-ross-und-reiter/-/1471908/7129654/-/index.html externer Link, vgl. auch die Berichterstattung in der Süddeutschen www.sueddeutsche.de/geld/usa-abschlussbericht-zur-finanzkrise-entfesselte-profitsucht-1.1052154 externer Link)

Im Prinzip kann man da nur sagen, USA du hast es besser. Auch wenn die Republikaner den Bericht so nicht mittragen, so wird doch die "Kontroverse" um das Finanzmarktgeschehen deutlich. Was haben wir in Deutschland für ein Parlament, das zu keiner solchen klaren "Bestandsaufnahme" der Finanzkrise in der Lage ist? Die sind im Gegenteil davon noch weit entfernt - so wird hier lieber "Linken-Bashing" betrieben, damit alle kritischen Fragen schon gar nicht "auf`s Tapet kommen". So ist in den USA die Regierung wegen der Mehrheiten im Repräsentantenhaus wohl nicht handlungsfähig etwas "Entscheidendes" gegen die Finanzmarktkrise zu unternehmen - aber sie wollen es wenigstens genau wissen. Schon einmal eine gute Voraussetzung für Weiteres!

Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 7.2.2011


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