Aktionstag der Sozialproteste 2007 in Wuppertag: Drei Gänge-Protest-Essen am Döpperberg. Schluss mit den unwürdigen Lebens- und Arbeitsverhältnissen!
Lebensmittel- und Strompreise steigen, das kostenlose
Schulessen ist abgeschafft. 44.000 WuppertalerInnen
müssen von Hartz IV (über)leben. Erwerbslose werden zu
Ein Euro Jobs gezwungen und von der ARGE schikaniert
und ums Geld betrogen. Es reicht uns schon lange.
Wir rufen auf, sich am 27. Oktober um 12:00 Uhr am
Döpperberg einzufinden. Wir laden zu einem
Drei-Gänge-Protest-Menu ein, um zu demonstrieren, dass
wir die wachsende Armut, soziale Auslese und
Ausbeutung nicht hinnehmen.
- Für ein kostenloses Mittagessen für alle
Schulkinder!
- Hartz IV reicht zum Leben nicht - Für 500 Euro
Grundsicherung und 10 Euro gesetzlichen Mindestlohn!
Sofort und Mindestens! Her mit dem bedingungslosen
Grundeinkommen!!
- Weg mit den Studiengebühren! Vom Kindergarten bis
zur Hochschule: Kostenlose Bildung für alle!
- Zum Teufel mit den Ein-Euro-Jobs! Auch christliche
Ausbeuter kommen nicht in den Himmel!
Unsere Aktionsform hat sich weltweit bewährt, gutes
Essen und guter Wein in gemeinsamer öffentlicher Runde
sind die Voraussetzungen für einen Widerstand mit
langem Atem, wilden Aktionen und guten Argumenten.
Jetzt geht’s los: Die Aktion ist inspiriert von den„Vierte Woche“ Aktionen der Prekären in Italien, die -
wie wir alle - kurz vor dem Ersten des Monats kein
Geld mehr in der Tasche haben. Sie treffen sich
regelmäßig in der Vierten Woche zu gemeinsamen Menüs
und abschließenden Einkaufstouren und Kinobummel, um
ihr Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
durchzusetzen.
Wir sind erfreut von den lebendigen Protesten der
Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen gegen die
Abschaffung des kostenlosen Schulessen für bedürftige
Kinder. Wir sind begeistert von den Aktionen der
Erwerbslosen in Köln und Herne, die die Auszahlung der
Gelder, die ihnen zustehen, durch kollektive Aktion
beschleunigen konnten. Wir knüpfen mit unserer Aktion
an unsere Bemühungen der letzten Jahre an, denöffentlichen Raum, die Parks und den Spermüll nicht
kampflos den Ordnungsdiensten und Schwarzen Sheriffs
zu überlassen, unsere Aktivitäten schließen an unsere
Kampagnen gegen Polizeigewalt und rassistische
Flüchtlingspolitik an und natürlich an die
Agenturschluss-Aktion und an die Ein Euro
Job-Spaziergänge.
Unsere Aktion findet im Rahmen der bundesweiten
Aktionstage statt, zu der das Aktionsbündnis
Sozialproteste alle sozialen Aktionsgruppen,
Erwerbslosen-Initiativen, gewerkschaftliche
Erwerbslosenausschüsse, Soziale Bündnisse und lokale
Sozialforen, Mayday-Bündnisse und politische Gruppen
aufruft, mit vielfältigen und widerständigen Formen
neue und alte "Armut" und unseren Protest gegen die
herrschenden Zustände wieder sichtbar zu machen.
Das Aktionsbündnis Sozialproteste fordert ua. :
- Reale Mindesteinkommen sichern: Statt 347 Euro muss
eine Grundsicherung in Höhe von mindestens 500 Euro
repressionsfrei gewährt werden, um das soziale Recht
auf eine demokratische Teilhabe am gesellschaftlichen
Leben umzusetzen. Ein gesetzlich verankerter
Mindestlohn von 10 Euro ist gegen Armutslöhne
notwendig!
- Individuelle soziale Rechte statt Hartz
IV-Repressionen: Das Instrument der "Bedarfsgemeinschaft" gehört abgeschafft; Kinder sind
ganze Menschen und nicht nur 60% eines Erwachsenen
wert! Auszugsverbote und das disziplinierende
Verwaltungsrecht auf vollständigen Entzug der
gewährten Sozialleistungen für junge Erwerbslose muss
aus dem Sozialgesetzbuch II gestrichen werden. Eine
eigenständige Grundsicherung für Kinder und junge
Erwachsene ist notwendig.
- Arbeit gerecht verteilen: Wir erleben gerade
einenkapitalistischen Wettbewerb der Rationalisierung
und Leistungsverdichtung, der gesteigerten "Entlassungsgewinne",Arbeitszeitverlängerung und
direkten Lohnkürzung. Erarbeitete Anrechte an der
gesetzlichen Rente werden durch verlängerte
Lebensarbeitszeit bis zum 67sten Lebensjahr und
zwangsweise Frühverrentung gekürzt. Wir unterstützen
alle betrieblichen, gewerkschaftlichen und
gesellschaftlichen Kämpfe für eine"Arbeitszeitverkürzung auf einen neuen 30
Stunden-Normalarbeitstag bei vollem Lohnausgleich".
Die vorhandene Lohnarbeit muss genauso gerecht
verteilt werden, wie die eigene Sorgearbeit in den
Familien.
- Gesellschaftlich sinnvolle Arbeit anerkennen: Statt
freiwillig erzwungener "Bürgerarbeit" ohne und"kommunalen Kombi" mit Armutslohn, braucht die
Gesellschaft wieder mehr soziale Demokratie und
Kontrolle der öffentlichen Güter und Dienstleistungen.
Bürger und Bürgerinnen müssen an der Aufstellung der
kommunalen Haushalte beteiligt werden und damit einen
sinnvollen, öffentlich geförderten
Beschäftigungssektor schaffen, in dem Erwerbslose
eigenverantwortlich und selbstbestimmt Initiativen und
Projekte für gesellschaftlich notwendige Arbeit
entwickeln.
Agenturschluss Wuppertal, Freundeskreis Mina
Knallenfalls und Husch-Husch
Informationen über das Aktionsbündnis Sozialproteste:
www.die-soziale-bewegung.de
Kochrezepte, Kontaktaufnahme etc. an
mina-knallenfalls@web.de
Treffen zum gemeinsamen Kochen Freitag 26. Oktober ab
18:00 im AZ Markomannenstr.3
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