Redebeitrag und Resolution von Sascha Dusper, Rohbauarbeiter bei DaimlerChrysler Düsseldorf auf der Protestaktion am 15.07.04 bei DC vor Tor 3

"Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Wir Arbeiter müssen international zusammenhalten damit solche Verlagerungsdrohungen wie nach Bremen oder Südafrika an unserer Einheit scheitern. Wir in Düsseldorf können uns auf die Solidarität verlassen.
Es ist auch mal interessiert zu wissen was die Kollegen in den anderen Werken sage, ich habe das auf einem Nachrichtenportal im Internet, auf RF-News. Die Bremer Kollegen sagen: "Wenn die uns 20% vom Lohn abziehen wollen, dann können wir ruhig auch mal mehrere Wochen streiken - auch ohne Streikunterstützung. Wenn das erfolgreich ist, stehen wir besser da als mit Hubberts Horrorkatalog!"
Die Kollegen von Daimler-Chrysler in Südafrika, in East London sagen: "Wir gehören zur gleichen Belegschaft wie unsere Kollegen in Deutschland und müssen zusammenhalten."
Ihr seht, wenn wir international kämpfen, sind wir auch stark. Ich schlage vor den Kollegen, aber auch dem Vorstand ein Signal hier von Düsseldorf zu schicken, ich habe dazu eine kurze Resolution vorbereitet:

"Wir Düsseldorfer DaimlerChrysler Arbeiter wissen, dass es heute heißt die "Stuttgarter sind zu teuer" und morgen heißt es "Ludwigsfelde ist billiger als Düsseldorf".

Wir lassen uns nicht spalten!

Die Regierung greift uns in die Tasche, holt fast alles von uns! Der Vorstand von DaimlerChrysler greift uns in die Tasche, holt den Rest von uns! Was bleibt uns?
Schluss mit Verhandlungen! Wenn der Vorstand den Kampf will, lasst ihn uns gewinnen! Wir sind bereit zu kämpfen - auch länger!

Wir wollen dass die Arbeiter in Südafrika, Bremen und allen anderen Werken von Daimler, wo es weltweit ca. 416.000 Arbeiter und Angestellte sind, wissen: Düsseldorf liegt am Rhein, hier gibt´s den verrücktesten Karneval und eine Belegschaft, die bereit zum kämpfen ist, bis die Angriffe vollständig vom Tisch sind. Kämpferische Grüße von den DaimlerChrysler Kollegen aus Düsseldorf!"

(Die Resolution wurde von der großen Mehrheit der schätzungsweise 300 - 500 Kollegen verabschiedet. Einige riefen "Schick das so ab!")