liebe KollegInnen,
Neu im LabourNet Germany am Montag, 30. Januar
2006:
I. Internationales > Iran > Gewerkschaften
Teheran: Streik der Vahed-Beschäftigten
Die Gewerkschaft der Öffentlichen Busbetriebe Teheran und Umgebung (GÖTB) hatte für Samstag, dem 28.01.2006 erneut zum Streik aufgerufen. Die Ereignisse überschlugen sich und endeten bisher mit einem massiven Gewalteinsatz der Sicherheitskräfte. Siehe dazu:
- Am Vortag des Streiks: Gespannte Lage in Teheran
"Die Lage in Teheran ist angespannt. Seit der Aufruf der "Gewerkschaft der Öffentlichen Busbetriebe Teheran und Umgebung (GÖBT) erschienen ist, überschlagen sich die Ereignisse. Die vereinigte Front der Reaktion, von Regierung bis zur Islamischen Räte der Arbeit und von der Verwaltung bis zur Justizbehörde, versucht mit aller Kraft den Streik zu verhindern und die in der Gewerkschaft organisierte Belegschaft der Öffentlichen Busbetriebe versucht ihrerseits einen effektiven und starken Streik zu organisieren. " Artikel von Bahman Shafigh im Streikbulletin Vahed vom 27.01.2006. Darin auch der Streikaufruf sowie eine Chronologie der Ereignisse der letzten Monate.
- Massiver Gewalteinsatz gegen den Streik: Über 1200 Festnahmen
"Ein anderer Verlauf des Streiks wäre eine Überraschung gewesen. Der heutige Streik der Teheraner Busfahrer wurde auf brutalste Weise gestoppt. Seit den frühen Stunden des heutigen Tages hat ein Großeinsatz der Sicherheitskräfte in den zentralen Bezirken des Streiks dazu geführt, dass der Streik nicht an Lauf gewinnen konnte. Die Strategie der Nulltoleranz wurde konsequent durchgesetzt." Artikel von Bahman Shafigh im Streikbulletin Vahed vom 28.01.2006.
- Arbeiterwiderstand: Die Geburt einer neuen Kraft
" (.) Das Recht auf Redefreiheit, Streik für bessere Arbeitsbedingungen und das Recht auf eine Stellungnahme, inwiefern ein Mensch grundlos und ohne faire Gerichtsverhandlungen verhaftet werden kann, nahmen die Mitglieder der einzigen unabhängigen Gewerkschaft Irans, Syndica Vahed, als selbstverständlich an. Und genau diese Annahme wurde ihnen und ihren Familien zum Verhängnis. Sie mussten auf eine unvorstellbar bittere Art und Weise erfahren, dass solche Rechte für sie nicht existieren." Artikel von Pouya für Iran-Now vom 29.01.2006
- Dringender Aufruf zur internationalen Solidarität - Urgent call for international Solidarity with the Teheran bus workers
Einen Aufruf zur internationalen Solidarität veröffentlich die "Workers Left Unity Iran" Darin auch eine Email-Adresse für die Soli-Schreiben.
II. Diskussion > Wirtschaftspolitik > WTO,Seattle, ff.
a) Weltsozialforum 2006
- Chaos und Spaß in Caracas. Progressive Regierungen in Lateinamerika wecken Erwartungen
Viel Streit und eine chaotische Organisation, aber auch viele begeisterte Teilnehmer und konstruktive Debatten prägen das sechste Weltsozialforum in Caracas, das noch bis Sonntag andauern wird. Bericht von Andreas Behn, Caracas, in ND vom 28.01.06
- Das VI. Weltsozialforum in Caracas: Alternative Medien, anderer Sozialismus und Aufziehpüppchen
""Otro mundo es posible" ("Eine andere Welt ist möglich") - dem Leitspruch des VI. Weltsozialforums (WSF), das am Sonntag in Venezuelas Haupstadt Caracas zu Ende gegangen ist, endet, konnte niemand entgehen. Er prangte von Häuserwänden, auf Plakaten der Stadtverwaltung, dominierte die Berichterstattung der regierungsnahen Zeitungen sowie des lokalen Fernsehsenders. Die staatliche Nachrichtenagentur hatte ihn gar auf Baseballmützen drucken lassen, die vor U-Bahnhöfen verteilt werden." Artikel von Torge Löding (Voces Nuestras) auf telepolis vom 30.01.2006
b) versch. Wirtschafts-, Gipfel- und Globalisierungsproteste: Widerstand gegen die Jahrestagung des World Economic Forum, Davos 2006
- WEF in Davos - schweizweite Aktionstage
Bericht von "schnell zusammengefasst" vom 29.01.2006 bei indymedia
- Bonzen im Schnee
Das Welt-Economy-Forum hat es geschafft, wieder zum Medienthema werden. Die Gegner haben dem wenig entgegen zu setzen.
Artikel von Peter Nowak vom 29.01.2006 auf telepolis
III. Diskussion > Arbeit: Aktionen > sozialpolitische Aktionen und Proteste 2006
- "Gegen Zwangsumzüge und Wohnraumzerstörung !"
Die Kölner Montagsdemo-Initiative ruft auf zur Demonstration am Samstag, den 18. Februar 2006, 12 Uhr. Beginn um 12 Uhr auf der Domplatte in Köln, ganz in der Nähe vom Hauptbahnhof. Eingeladen sind alle Betroffenen, aus Köln, aus NRW, aus der ganzen Republik!
- Schluss mit den "Reformen" gegen uns! Gemeinsam gegen Massenentlassungen, Sozialabbau, innere Aufrüstung und Krieg!
Aufruf der Versammlung der sozialen Bewegung zur Demonstration am 25. März 2006 in Berlin und als pdf-Datei beim Erwerbslosen Forum Deutschland
Erstunterzeichner: Bundesarbeitsgemeinschaft der Erwerbslosen- und Sozialhilfeinitiativen e.V. (BAG-SHI), Erwerbslosen Forum Deutschland, Aktionsbündnis Sozialproteste, VertreterInnen der Gewerkschaftslinken, Labournet, Projekt Neue Linke, Anti-Kriegs-Bündnis Aachen, VertreterInnen verschiedener Montagsdemobündnisse, WASG-Gliederungen, Attac-Gliederungen, VertreterInnen von DIDF, Unabhängige Wählergruppe Gelsenkirchen, Rhein-Main-Bündnis gegen Sozialabbau und Billiglöhne.
Nun zählt auch die Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken (IVG) hinzu:
- DGB-Linke mischt sich ein. Zusammenschluß kritischer Gewerkschafter mobilisiert zu Demonstration gegen Sozialabbau am 25. März in Berlin und nimmt zu Metalltarifrunde Stellung
"Die Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken (IVG) will gemeinsam mit Erwerbslosenverbänden und anderen Organisationen am 25. März zur Demonstration gegen Sozialabbau und Massenentlassungen nach Berlin mobilisieren. Das beschloß deren Arbeitsausschuß am Wochenende in Frankfurt am Main. Zudem werden die linken Gewerkschafter mit einem Info in die beginnende Tarifbewegung der IG Metall eingreifen." Artikel von Daniel Behruzi, Frankfurt/Main, in junge Welt vom 30.01.2006
IV. Diskussion > Arbeit: Aktionen > Agenturschluss > Pressespiegel zur Jahres-Bilanz
ist aktualisiert worden!
V. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifrunden > Tarifrunde 2006: öffentlicher Dienst in den Kommunen
- Ver.di ruft zum Streik
Kommunalbeschäftigte mehrerer Bundesländer stimmen über Ausstand gegen Arbeitszeitverlängerung ab. Gewerkschaft erwartet wochenlange Auseinandersetzung Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 27.01.2006. Aus dem Text: ".Im Gegensatz zum letzten großen Arbeitskampf im öffentlichen Dienst 1992 will ver.di dieses Mal allerdings vorerst nicht flächendeckend zu Arbeitsniederlegungen aufrufen. Statt dessen soll mit einer »flexiblen Streiktaktik« und einer stufenweisen Ausweitung der Kampfmaßnahmen Druck gemacht werden. Im Gefolge der Auseinandersetzung in den Kommunen will ver.di auch dem Widerstand der Landesbeschäftigten, die sich ebenfalls gegen Arbeitszeitverlängerung zur Wehr setzen, neuen Schwung verleihen. Dort sind ab dem 6. Februar bundesweit Urabstimmungen über einen unbefristeten Streik angesetzt.."
- Im Öffentlichen Dienst droht ein langer Streik
"Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat im Tarifstreit für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst einen harten Arbeitskampf angekündigt. Der Vorsitzende der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, Hartmut Möllring, warnte indes vor Streiks und drohte mit Personalabbau." Dpa-Meldung vom 29. Januar 2006
VI. Branchen > Dienstleistungen > Gastronomie > Gate Gourmet > Gate Gourmet Düsseldorf streikt
- Die nächsten Aktionen und Termine
Donnerstag, 2. Februar, 9 Uhr: Öffentlicher Empfang der Streikenden und Protest gegen die Haltung der Texas Pacific Group am Ort der nächsten Tarifverhandlungen: Ratingen, Hotel Lindner, Unterrather Str. 108 (Nähe Flughafen)
Samstag, 4. Februar, 13 Uhr: Zentrale (bundesweite) Kundgebung vor der größten Gate-Gourmet-Filiale in Frankfurt-Zeppelinheim; Neu-Isenburg, Admiral-Rosendahl-
Straße 2-8; Mitfahrgelegenheiten und Abfahrt (bringt PKWs mit!): Düsseldorf: 9 Uhr, Shell-Tankstelle Hohensandweg Werstener Kreuz (wo die Kölner Landstr. die A46 überquert) Köln: 10 Uhr, SSK-Ehrenfeld, Liebigstr. 25, Köln Ehrenfeld.
Siehe dazu:
"Zentrale Kundgebung am 4.2. für die Streikenden bei Gate Gourmet"
Flugblatt des Sozialplenums vom 26.01.2006
Mittwoch, 8. Februar, 19 Uhr: Veranstaltung "Gate Gourmet geht alle an: Solidarität wird praktisch!", im ZAKK, Fichtenstr. 40, Düsseldorf - mit streikenden Kolleginnen und Kollegen aus Düsseldorf und London, Diskussion über die exemplarische Bedeutung dieses Arbeitskampfs und der Rolle der Texas Pacific Group: Die Perspektiven der Arbeiterkämpfe im globalisierten 21. Jahrhundert.
Für aktuelle Änderungen sowie weitere Infos zur zentralen Demo siehe dazu die Website des Solidaritätskreises zum Streik bei Gate Gourmet Düsseldorf
- Plakat für Kundgebung am 4.2. und Veranstaltung am 8.2.
Das Plakat für die zentrale Kundgebung am 4.2. in Frankfurt-Zeppelinheim und die Veranstaltung am 8.2. in Düsseldorf. Gedruckte Plakate im A2-Format können andere Städte über die mail-Adresse koeln@wildcat-www.de anfordern. PDF in Screenauflösung
- "Verdammt, diese Heuschrecke soll sich die Zähne ausbeißen!"
Flugblatt der Jour fixe Gewerkschaftslinke Hamburg vom 26.01.2006
VII. Branchen > Sonstige > AEG/Elektrolux Nürnberg
- »Solidarität, wie sie im Buche steht«
Streikende AEG-Beschäftigte bekommen Zuspruch aus ganz Europa. Viele Spenden aus der Nürnberger Bevölkerung. Ein Gespräch mit Harald Dix, Betriebsratsvorsitzender bei AEG Nürnberg, von Bernd Moser in junge Welt vom 27.01.2006
- Neue Verhandlungen. Unerwartete Bewegung im AEG-Streit
"In den Streit um die geplante Schließung des AEG-Werkes in Nürnberg ist überraschend Bewegung gekommen. Nach fast zwei Wochen Arbeitskampf trafen sich Elektrolux und IG Metall zum Spitzengespräch. Das Ergebnis: Beide Seiten wollen an den Verhandlungstisch zurückkehren." Artikel in Spiegel online vom 30. Januar 2006
VIII. Branchen > Dienstleistungen > Gesundheitswesen > Durchblick, die Zeitung der ver.di-Vertrauensleute im Knappschaftskrankenhaus Sulzbach
Durchblick Nr. 104 vom 1.2.2006. Diesmal geht es um die Vorbereitung der Vertrauensleutewahlen, es gibt Informationen zum TVöD, zu Bolkestein und eine Vertrauensfrau wird vorgestellt.
IX. In eigener Sache
- In letzter Zeit kam es zu massiven Kündigungen des Newsletter-Abos, (fast) alle mit der t-online-Adresse. Da automatisch alle Abos gelöscht werden, die 3 mal nicht erreichbar waren, kann es sich um überfüllte Mailboxen handeln. Wer bei diesem Provider seinen Newsletter vermisst (und dies evtl. online liest) möge sein Abo reaktivieren.
- Wir hatten am Wochenende einen kollegialen Bannertausch mit der online-Ausgabe der Junge Welt anlässlich ihres Relaunches. Dieser hat allerdings für uns und unsere werte Leserschaft einige Nachteile: einerseits können wir auf manche Beiträge nicht mehr linken, weil sie nur noch online-Abonnenten von Junge Welt (siehe dazu die Abo-Seite der Junge Welt ) der zur Verfügung stehen. Andererseits stehen die Junge Welt-Beiträge nur noch 3 Monate lang online zur Verfügung. Für uns hat dies 2 Konsequenzen: Wir müssen uns verstärkt um Alternativen zu Junge Welt-Beiträgen bemühen und die meisten der bisher bei uns dokumentierten Beiträge sind nicht mehr verfügbar. Wir bemühen uns, schnellst möglich "aufzuräumen", sind dabei aber auf hilfreiche Hinweise unserer LeserInnen und ihr Verständnis angewiesen!
Lieber Gruss, Mag und Ralf
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
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