Agenturschluss: Pressespiegel zur Jahres-Bilanz

Workfare, German-Style

Ein Interview mit Mag Wompel zu Hartz IV, Ein-Euro-Jobs und der Kampagne Agenturschluss von Markus Griesser in Grundrisse 18

Schwarz- oder Schwatzbuch? Harzt IV aus der Sicht der Betroffenen

Rezension von Thomas Günther aus Semesterspiegel, Nummer 362, Juli 2006, S. 28 - 29

"Der Kampf gegen die Hartz-Gesetze ...

...findet täglich statt". Langfassung eines Interviews von Markus Griesser mit Mag Wompel in der österreicherischen "MALMOE" vom 07.04.2006

Lebendige Protestpraxis

Schwarzbuch Hartz IV. Buchbesprechung von Horst Blume aus Graswurzelrevolution Nr. 308, Monatszeitung für eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft, 35. Jahrgang, April 2006

Leserbrief

Zunächst einmal sei darauf hingewiesen, daß die Herausgabe eines Schwarzbuches zum Thema Hartz IV als ein erfolg bezeichnet werden kann. In anschaulicher Weise wird recht pregnant das Maßnahmepaket Hartz IV, sowie seine Auswirkungen, in seinen wesetlichen Zügen dargestellt.
Allerdings weist das Schwarzbuch auch deutliche Mängel auf, die nicht zu übersehen sind.
1. Es hätte erwartet werden können, daß die Motive, die zur Agenda 2010 führten, deutlich herausgestrichen gehörten. es wäre daher notwendig gewesen, Hartz IV in einem größeren Rahmen zu betrachten, der die vorangegangenen ökonomischen Aspekte als Genese des Sozialabbaus zum inhalt hat. Erst die einbettung in den Ablauf der jetzigen kapitalistischen Entwicklung macht den jetzigen massiven Sozialabbau wirklich verständlich. Hierzu müßte z.b. der Fall der Profitrate, als einer der Ursachen des rasanten Sozialabbaus aufgeführt werden, damit nachvollzogen wird, warum gerade jetzt die Sozialdemontage solche dramatischen Formen annimmt. Außerdem hätte die Rolle der SPD, als Rammbock und Türöffner des Sozialabbaus deutlich gemacht werden müssen.
2. Es ist nicht einzusehen, warum die ganzen Aktionen gegen Hartz IV nur in einer Art Fußnote Erwähnung finden. Zumindest den Montagsdemonstrationen sowie den 1-Eurojob-Aktionen hätten
eigene Kapitel gewidmet weren müssen. Hierzu gehört auch eine Einschätzung über die zurückliegenden Aktionen.
3. Schlußendlich fehlt dem Buch ein Ausblick. Dieser skizziert sowohl die weiteren Maßnahmen der Regierung, als auch mögliche Widerstandsformen.
Alles in Allem bleibt das Schwarzbuch daher ein Torso. Zu wünschen ist daher ein Nachfolgeband!
Horst

Ein Jahr Hartz IV. Armut und Elend für Menschen mit und ohne Arbeit

Artikel von Anne Alex in der SoZ - Sozialistische Zeitung, vom Februar 2006

Im Jahr 1 nach Hartz IV. Das Netzwerk Agenturschluss präsentiert eine Zwischenbilanz von unten

"Pünktlich ein Jahr nach In-Kraft-Treten von Hartz-IV wurde am 2. Januar auf einer gut besuchten Pressekonferenz in Berlin das "Schwarzbuch Hartz IV" präsentiert. Der Sammelband wurde vom Netzwerk Agenturschluss herausgegeben und enthält konkrete Tipps und Tricks für Hartz-IV-EmpfängerInnen genauso wie die Analyse arbeitsmarktpolitischer Bausteine und die Einordnung und Bewertung des sozialpolitischen Angriffes der Agenda 2010 im historischen und internationalen Kontext..." Rezension von Carola Peterson in ak - zeitung für linke debatte und praxis / Nr. 502 / 20.1.2006

Hartz IV - oder der Kampf gegen die Arbeitslosen

Buchkritik von Peter Nowak in der Frankfurter Rundschau vom 24.01.2006

Kissenschlacht im Ehebett

»Schwarzbuch Hartz IV«: Was Sie schon immer über Sozialabbau wissen wollten, sich aber nie zu fragen trauten - und wie Sie kreativen Widerstand organisieren können. Besprechung von Sebastian Gerhardt in junge Welt vom 23.01.2006

Work hard, stay poor

"Mit den Ein-Euro-Jobs ist ein Sektor unfreier Arbeit in Deutschland entstanden. Die Löhne in regulären Arbeitsverhältnissen sinken.
Der Job ist anstrengend. Ich leiste genauso viel wie eine regulär angestellte Kraft, trage Verantwortung, muss sehr früh aufstehen, kann mir aber nichts leisten. Die Chance, eine regulär bezahlte Arbeit zu finden, steht ziemlich schlecht«, lautet die recht typische Antwort eines Ein-Euro-Jobbers auf einem Fragebogen der Dokumentationsstelle Hartz IV, eines unabhängigen Projekts von Labournet, Tacheles e.V., der Initiative Agenturschluss und der Bundesarbeitsgemein­schaft der Erwerbslosen- und Sozialhilfeinitiativen." Artikel von Thomas Binger in Jungle World vom 11.01.2006

Leben unter Hartz IV

"Ein Jahr nach Beginn der Arbeitsreformen scheint der Protest gegen diese eingeschlafen zu sein. Hartz IV - monatelang hatte dieser Begriff die Gemüter in der Republik erhitzt. Im Sommer und Herbst 2004 entzündete sich an der Reform des Arbeitslosengeldes eine kurze Protestbewegung. (.) Ein Jahr später gab es keine größeren Proteste mehr vor den Ämtern. Doch die Bewegung ist nicht verschwunden. Das zeigte sie auf einer gut besuchten Pressekonferenz, auf der man Bilanz zog und neue Proteste ankündigte." Artikel von Peter Nowak auf telepolis vom 06.01.2006

Agenturschluss zieht Bilanz: Ein Jahr Hartz IV

"Pressekonferenz und Buchvorstellung am 2. Januar in Berlin. Die Agenda 2010 und die verschiedenen Hartz-Gesetze stellen eine neue Dimension des sozialen Angriffs in der Bundesrepublik dar, die zukünftig zu verschärften sozialen Konfrontationen führen wird. Wir nehmen deswegen den Zeitpunkt "Ein Jahr Hartz IV" zum Anlass für eine Einordnung und Bewertung des fortschreitenden sozialpolitischen Kahlschlags." Pressemitteilung von agenturschluss auf indymedia vom 03.01.2006

Arbeitslosengruppen kündigen neue Proteste gegen Hartz IV an

AP-Meldung vom 2. Januar 2006

Hartz-IV-Gegner streben neue Protestformen an

ddp-Meldung vom 2. Januar 2006

Abschied von Montags-Demos

"Die «Hartz-IV»-Gegner wollen bei ihren Protesten gegen das umstrittene Reformprojekt neue Wege gehen. An Stelle der wöchentlichen Montagsdemonstrationen, die in den vergangenen Monaten immer weniger Resonanz fanden, werden vielfältige Aktionsformen angestrebt, wie Vertreter des bundesweiten Bündnisses «Agenturschluss» am Montag in Berlin sagten. Das Netzwerk, das vor einem Jahr die Proteste bei der Einführung von «Hartz IV» in vielen Städten Deutschlands initiiert hatte, zog jetzt in einem «Schwarzbuch» Zwischenbilanz. Danach ist das Gesetz ein «Programm der Verarmung und Entrechtung» der Betroffenen." ddp-bln-Meldung vom 2.1.06

Arbeitslose sollen wieder auf die Straße gehen

"Erwerbslosenbündnisse in Deutschland haben die Sozialreformen nach den Hartz-Gesetzen massiv kritisiert. Auch von der neuen Bundesregierung erwarten sie nicht viel..." Artikel in Netzeitung vom 02.1.06

Düstere Bilanz einer Reform - Hartz-IV-Gegner sehen sich nach einem Jahr bestätigt und planen Proteste

"Die zum Bündnis "Agenturschluss" zusammengeschlossenen Initiativen gegen die Arbeitsmarktreform Hartz-IV wollen den Widerstand gegen das Gesetz wiederbeleben. Zudem sollen die Proteste internationalisiert werden. "Die Aktionen müssen eine europäische Dimension bekommen", sagte Peter Grottian vom Berliner Sozial Forum gestern in Berlin." Artikel von Gerald Dietz in der Märkische Allgemeine vom 03.01.2006

Neue Proteste gegen Hartz IV - Sozialbündnis legt "Schwarzbuch" zur Reform vor

Artikel von tom in der Berliner Zeitung vom 03. Januar 2006

Fallmanager zu Steuerfahndern   Ein Jahr Hartz IV - Zwischenbilanz zu Verarmung und Repression, Protest und Alternativen

Artikel von Sebastian Gerhardt in junge Welt vom 03.01.2006

Überfordern und Hinausbefördern - Hartz IV: Erwerbsloseninitiativen ziehen vernichtende Bilanz / Hoffen auf neuen Widerstand

"Erwerbsloseninitiativen haben ein Jahr nach dem Start von Hartz IV eine äußerst kritische Bilanz der Arbeitsmarktreform gezogen. Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe sei ein Programm zur Verarmung, hieß es gestern in Berlin. Für 2006 hoffen die Initiativen auf den Erfolg neuer Widerstandsformen und die Europäisierung des Protestes." Artikel von Tom Strohschneider in Neues Deutschland vom 03.01.06

Ein Flop nach dem anderen

Arbeitsmarktpolitik der Regierung folgt unbeirrt den Rezepten, die bisher auch schon versagt haben. Verschlechterungen für Rentner und ältere Arbeitslose. Artikel von Gerd Feldkamp in junge Welt vom 02.01.2006

»Die Bilanz von Hartz IV ist vernichtend«

Interview von Peter Wolter mit Harald Thomé , Gründungsmitglied der Wuppertaler Sozialberatung »Tacheles« in junge Welt vom 02.01.2006

"Die bewachten `Parasiten`" - Die Redaktion des LabourNet Germany und die "Aktion Agenturschluss" veröffentlichen eine Jahresbilanz des Widerstandes gegen Agenturen, Erwerbslosenindustrie und Hartz IV.

Presseerklärung des LabourNet Germany vom 2.1.06

Ein Jahr Hartz IV

"Zum Jahresende wird im Medienwald Bilanz gezogen, leider mit wenig Überraschungen. Die Armut hat zugenommen mit dem Verelendungsprogramm Hartz IV. ALG II-EmpfängerInnen wurden und werden auf den Ämtern schikaniert, erhielten die ihnen zustehenden Zahlungen nicht und legten massenweise Widerspruch ein. Die Beratungsstellen erlebten einen massiven Ansturm, und arbeiteten selbst oft ehrenamtlich weit über die Erschöpfungsgrenze hinaus. Ob 2006 wieder mehr Protest auf der Straße zu erwarten ist?..." Artikel von "Unsere Traeume sind zu gross fuer Wahlurnen..." vom 31.12.2005 bei indymedia

Unzitat des Tages 2. Januar 2006:

"Hartz IV muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden"

Ursula Engelen-Kefer in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP am 29.12.05, zitiert beim DGB . Wir sagen immer noch: Weg damit, mit allen Hartz-Gesetzen!