liebe KollegInnen,
Neu im LabourNet Germany am Montag, 11. Juli
2005:
I. Über uns > Hausdurchsuchung und Beschlagnahme der Redaktion und des Vorstandes des LabourNet
- Wir haben für die skandalösen Vorgänge rund um die Hausdurchsuchungen eine Sonderseite eingerichtet.
Dort finden sich die neuesten Informationen, alle Solidaritäts- und Protestbriefe (es sind wirklich viele - herzlichen Dank) für die wir eine Veröffentlichungsfreigabe erhalten haben, ein (vorläufiger) Pressespiegel und ein von Gedicht von Hartmut Barth-Engelbart: Vom mutigen Kampf der (Bochumer) Justiz und Polizei gegen die ABC-Waffen im Inter-Labournet
- Ganz kurz zur Lage: Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt keine Neuigkeiten. Die Unterlagen werden immer noch nicht rausgerückt. Bitte schreibt weiter Protestmails an die Staatsanwaltschaft..
- Dank an alle, die auf unsere Frage geantwortet haben, wie man feststellen kann, ob die Rechner von der Polizei überprüft worden sind. Es gibt keine Hinweise darauf, aber die Spezialisten unter Euch sagen uns, dass es für einen Fachmann kein Problem ist, alle Informationen von den Platten zu holen, ohne Spuren zu hinterlassen. Im Moment haben wir die Rechner noch nicht angeschlossen. Wir arbeiten weiter mit einem kleineren, neu angeschafften Rechner. Aus Sicherheitsgründen. Wir werden von den anderen Rechnern wohl nur die Daten sichern, alle Rechner anschließend neu formatieren, und dann wieder einrichten. Viel Arbeit, aber immer noch besser als alle Informationen an den Staatsschutz oder wem auch immer zu senden, ohne es zu merken.
II. Über uns > Fördermitgliedschaften
Wir freuen uns in diesen Tagen sehr, fünf neue Fördermitglieder begrüßen zu dürfen (wie ich gerade im Maileingang sehe, sind soeben 3 weitere hinzugekommen - Danke erstmal auf diesem Weg - wir melden uns, so schnell als möglich). Nicht alle wollen mit Namen genannt werden und lieber im Hintergrund wirken, ansonsten finden sich die Fördermitglieder auf unserer Liste
III. Branchen > Dienstleistung > Umwelt/Entsorgung
RWE Umwelt will Betriebsrat entsorgen
"Konzern kündigt engagiertem Gewerkschafter. Ver.di Hessen kritisiert »Mobbing in Reinform« André Preller ist als engagierter Gewerkschafter und freigestelltes Betriebsratsmitglied schon seit längerem der Geschäftsleitung ein Dorn im Auge. Für Frank Haindl, ver.di-Gewerkschaftssekretär in Hessen, besteht kein Zweifel daran, warum die RWE Umwelt Hessen GmbH Preller gerade jetzt loswerden will. Da die Renditen im Entsorgungsbereich für die Konzernleitung nicht ausreichend hoch gewesen seien, habe sie sich zum Verkauf der Umweltsparte entschlossen. Kurz nach dem Verkauf der 1. Tranche der RWE Umwelt (70 Prozent) an Rethmann (jetzt REMONDIS) seien Betriebsräte »herausgekauft« worden, so Haindl am Freitag auf jW-Anfrage." Artikel von Hans-Gerd Öfinger in junge Welt vom 09.07.2005
IV. Branchen > Dienstleistung > Gesundheitswesen
Subcutan
Die Betriebszeitung der ver.di Betriebsgruppe Charité CVK/CCM gibt's in der neuen Auflage von Juni 2005. Darin u.a.: Offener Brief an alle Beschäftigten der Charité, Aktive Mittagspause I und II, Infos zu betriebsbedingten Kündigungen, .
V. Branchen > Dienstleistung > Gesundheitswesen > betrieblicher Kampf gegen Privatisierung
Psychiatrie wird zur Ware
"Niedersachsen will seine Landeskrankenhäuser verscherbeln. Vermeintliche Haushaltssanierung kennt kaum Grenzen. Der sozial- und gesundheitspolitische Kahlschlag in Niedersachsen geht weiter. Um den Haushalt zu sanieren, will das Bundesland jetzt seine zehn psychiatrischen Landeskrankenhäuser verscherbeln. Die Kliniken sollen in einem Bieterverfahren europaweit zum Kauf ausgeschrieben werden, teilte ein Regierungssprecher am Mittwoch nach einer Haushaltsklausur des Kabinetts mit. In der Vergangenheit hatten bereits Schleswig-Holstein und Thüringen ihre Landeskrankenhäuser privatisiert."Artikel von Reimar Paul in junge Welt vom 07.07.2005
VI. Branchen > Auto > GM/Opel > Bochum
GOG- Info
Die neue Ausgabe der GOG-Gruppe im Bochumer Werk ist erschienen. Die Ausgabe 42 von Juli 2005 mit u.a. folgenden Themen: Der Zukunftsvertrag und die Folgen für die Belegschaft!; Amerika! Gut oder böse!!! Ein kleiner Rückblick in die Geschichte! Zur Meinungsbildung!; Klaus Franz - Klaus Franz - Klaus Franz - Klaus Franz: Gesamt-Betriebsrats-Vorsitzender, Euro-Betriebsrats-Vorsitzender für mehr SOLIDARITÄT ... mit GM ! .
VII. Branchen > Auto > VW > Allgemein > VW-Affäre
- Wetterumschwung bei Volkswagen?
" Angesichts der notwendigen Qualitätsoffensive wäre ein Rundumschlag gegen die Mitbestimmung gefährlich . Die Schmiergeldaffäre bei VW hat die Gegner des dortigen Mitbestimmungsmodells auf den Plan gerufen. Doch gerade jetzt braucht der Konzern statt der Konfrontation engagierte Mitarbeiter und einen starken Betriebsrat ." Artikel von Michael Schumann in der Frankfurter Rundschau vom 9.7. 200 5
- Konsequenzen aus der Affäre bei Volkswagen
Hartz gibt auf . Der VW-Personalvorstand übernimmt die "politische Verantwortung für Unregelmäßigkeiten einzelner Mitarbeiter" . Artikel von Hans Leyendecker in Süddeutsche Zeitung vom 9.7.05
- Die Erklärung von Hartz im Wortlaut
VW-Personalvorstand Peter Hartz hat am Freitag eine persönliche Erklärung zu seinem Rücktrittsangebot veröffentlicht. Artikel in der Süddeutschen Zeitung am 8.7.05
- VW: Der Skandal im Skandal
"Jetzt schreien sie wieder, die Neoliberalen von SPD und FDP: Das VW-Modell müsse weg. Niedersachsen solle endlich seine Anteile an Volkswagen verkaufen, das Modell tauge nichts. Aber warum das Geschrei? Haben die neoliberalen Akteure nicht immer betriebliche Bündnisse zur Sicherung der Unternehmen gefordert, mehr »corporate identity«, mehr Co-Management? ." Kommentar von Ulrich Franz (mehr als 20 Jahre Betriebsrat bei Bayer in Wuppertal) in Junge Welt vom 08.07.2005
VIII. Branchen > Auto > DaimlerChrysler
a) Stuttgart > Die Alternative
Die neue Ausgabe der Zeitschrift "alternative - Für die Kolleginnen und Kollegen im DaimlerChrysler-Werk Untertürkheim" ist erschienen. Ausgabe Nr. 7 von Juli 2005 . U.a. mit folgenden Themen: "Betroffene gegen Billiglohn und längere Arbeitszeiten - Werksleitung und BR-Spitze bestehen auf DL-Tarif" und interessante Infos über die Probleme der Herausgeber mit der IG-Metall-Fraktion im Werk.
b) Bremen
Aktion im Werk Bremen von DaimlerChrysler gegen den Dienstleistungstarifvertrag
Nach mehreren harten Diskussionen im Vertrauenskörper um den Dienstleistungstarifvertrag, sind heute, Donnerstag, 7.Juli, rund zweieinhalbtausend Kollegen zum Verwaltungsgebäude gezogen, um gegen Fremdvergabe und Dienstleistungstarifvertrag zu protestieren. Die Werkleitung hatte für knapp 1600 KollegInnen die Überführung in den DL-TV beantragt, darunter auch die produktionsnahe logistische Versorgung. Ab 9.00 Uhr sammelten sich Gabelstapler, Feuerwehrautos und KollegInnen mit Transparenten und selbst gemalten Tafeln in Nord- und Südwerk, um mit Hupen, Trillerpfeiffen und Fanfaren zum Werkleiter zu marschieren. Losungen waren: "Ein Betrieb - eine Belegschaft - eine Gewerkschaft - Tarifvertrag KEIN DIENSTLEISTUNGSTARIFVERTRAG!" ...
Oder "Wir sind ein Betrieb - Keine Fremdvergabe"; auf allen Schilder war die klare Ansage "Wir lassen uns nicht spalten - Kein Dienstleistungstarifvertrag". Die Kollegen waren, das zeigte sich in einigen Reden, sehr aufgebracht. U.a. wurde der DL-TV in Zusammenhang gebracht mit den Angriffen des Kapitals auf den Tarifvertrag, speziell in den Punkten Arbeitszeit und Löhne, auf den Facharbeiter (siehe Standardmontage und Schmalspurausbildung), auf die Gesundheit und auf die Gewerkschaften als Ganzes.
Dem Werkleiter wurde garantiert, dass die KollegInnen wieder kommen werden. Im Anschluss an diese Aktion marschierten gut 600 KollegInnen vor das Werkstor, um über die Hochbrücke im Südwerk wieder in den Betrieb zurück zu gehen. Insgesamt dauerte das alles 2 Stunden. Besonders erfreulich war, dass nicht nur die unmittelbar jetzt Betroffenen draußen waren, sonder viele von den Bändern. Erstmals war auch fast das gesamte Kundencenter (Wagenauslieferung) dabei, so dass so mancher Kunde auf sein Auto warten musste. Der Bereich Küche/Kantine war fast komplett da, vom Koch bis zur Verkäuferin. Die Stimmung war hervorragend und jedem ist klar: Das war erst der Anfang.
P.S. Am Morgen haben Kollegen an den Toren einen Nachdruck der Untertürkheimer "Alternative" (Mettinger Rebellen) verteilt, um den KollegInnen zu zeigen, dass sie nicht alleine da stehen. Bericht von Gerhard Kupfer vom 7. Juli 2005
IX. Branchen > Dienstleistungen allgemein > Gewerkschaften als Arbeitgeber
Finanznot - IG-Metall will kräftig sparen
Die Zentrale der IG Metall plant offenbar, die Zahl der Geschäftsstellen der Gewerkschaft in den Regionen drastisch zureduzieren. Möglicherweise bis zu ein Drittel der 172 örtlichen Vertretungen soll geschlossen werden. Artikel von jv in Süddeutsche Zeitung vom 9.7.05
X. Branchen > Dienstleistungen > Sport- und Freizeitwirtschaft
- Spielbank Mainz/Trier/Bad Ems plant Reduzierung der Öffnungszeiten und Entlassungen in größerem Umfang
"Einmalig in der Spielbankenlandschaft ist die Absicht der Geschäftsleitung der Spielbank Mainz/Trier/Bad Ems, mit der Reduzierung der Öffnungszeiten im klassischen Spiel in Mainz von 17.00 Uhr auf 19.00 Uhr etwa 30% der Belegschaft und mit der Reduzierung der Öffnungszeiten im Automatenspiel in Bad Ems ebenfalls von 17.00 Uhr auf 19.00 Uhr etwa 10 % der Belegschaft betriebsbedingt zu kündigen, so Bernhard Stracke von der Bundeskoordinierung Spielbanken von ver.di." Artikel auf ISA-Casinos vom 23.06.2005. Siehe dazu auch:
- 18 Kündigungen bei Spielbank
"Die von Verdi befürchteten und vom Geschäftsführer bestrittenen 18 Kündigungen in der Spielbank hätten sich bewahrheitet, so Bernhard Stracke von der Verdi-Bundeskoordinierung Spielbanken: Bis zum 1. Juli waren 18 Beschäftige beurlaubt. Nun müssten sie gehen. Löhne würden dieses Vierteljahr noch gezahlt. Die Eile bei den Kündigungen sei nicht notwendig gewesen. Auch Schwerbehinderte und Familienväter seien betroffen. Ein sozial verträgliches Konzept sei nicht vorhanden." Meldung in der Rhein-Zeitung-Online vom 05.07.2005
XI. Branchen > Öffentlicher Dienst
Der Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV) verschenkt sein Tafelsilber!
Aus den öffentlichen Diskussion in Hessen ist bekannt, dass es derzeit politische Überlegungen gibt, viele oder sogar alle Aufgaben der LWV Hessen als überörtlicher Träger der Sozialhilfe auf die örtlichen Landkreise neu zu verteilen. Verlassen die LWV-Einrichtungen die öffentliche Trägerschaft, so wird dies unweigerlich zur Entqualifizierung der "Sozialen Arbeit" auch außerhalb der Einrichtungen des LWV führen! Weitere Informationen und eine Online-Unterschriftenliste auf der Kampagnenseite " Erhaltet den LWV Hessen! Ausverkauf - nicht mit uns!"
Lieber Gruss Ralf
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
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