Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Freitag, 07. Oktober 2005: I.Internationales / Spanien / MigrantInnen Der Grenzkrieg in Marokko - spanische Reaktionen und Positionen Marokko versucht aus seiner "Hilfe" bei der tödlichen Menschenjagd Kapital zu schlagen und fordert einen "Marshallplan zur Bekämpfung der illegalen Migration". Spaniens oberste Menschenjägerin besichtigt die Burgwälle des Imperiums. Anarchistische Gewerkschaften rufen zur Solidarität mit afrikanischen MigrantInnen. Die Mütter der argentinischen Plaza del Mayo schreiben einen Brief an Zapatero. Eine aktuelle Materialsammlung über (nicht nur) spanische Reaktionen auf den Grenzkrieg in Ceuta vom 6. Oktober 2005 II.Internationales / Philippinen Erneut KMU-Gewerkschafterin ermordet! Nur 9 Tage nach dem Mord an Diosdado Fortuna ist die Vize-Vorsitzende der KMU im Bezirk Caraga, Victoria Samonte (51) in Bislig City, Mindanao am 30. September 2005 ermordet worden. Dies war bereits der fünfte Mord an GewerkschaftsfunktionärInnen in diesem Jahr - zumindestens der fünfte, dessen Notiz ins Ausland drang. Die Asian Human Rights Commission (AHRC) veröffentlichte einen (englischen) Aufruf zur "Urgent Action" am 4. Oktober 2005 . III.Internationales / Frankreich / Arbeitskämpfe / Streiks im Transportwesen Verhandlungen um die SNCM gescheitert - Gewerkschaften lehnen Privatisierungspläne ab Am Donnerstag wurde das vorläufige Scheitern der Verhandlungen zwischen den verschiedenen Gewerkschaften bei der Schifffahrtsgesellschaft SNCM (die von Marseille aus die Fährlinien nach Korsika und Algerien betreibt) und der Pariser Regierung bekannt. Die Gewerkschaften lehnen weiterhin das von der französischen Zentralregierung verfolgte, doch „abgemilderte“ Privatisierungsvorhaben ab. Die Verhandlungsrunde vom Mittwoch endete ergebnislos. Bericht von Bernard Schmid vom 7. Oktober 2005 IV.Internationales / Eritrea Freiheit für inhaftierte Gewerkschafter Seit dem 30. März dieses Jahres sind die drei Gewerkschaftsfunktionäre Tewelde Ghebremedhin, Minase Andezion und Habtom Weldemicael in Haft. Diese sind Vorstandsmitglieder der Gewerkschaft Nahrungsmittel, Tabak und Tourismus (Ghebremedhin) beziehungsweise der Gewerkschaft Textil und Leder Eritreas (Andezion). Weldemicael, Vorsitzender der Coca-Cola Gewerkschaft ("Red Sea Bottlers") wurde am 9. April verhaftet. Am 26. September beschloss der IBFG-Vorstand, offiziell bei der ILO Klage gegen die Regierung Eritreas zu erheben, wegen Verstoßes gegen die Vereinigungsfreiheit. Bisher wurde keinerlei Anklage gegen die drei erhoben. Die (englische) Pressemitteilung des IBFG "Unions lodge ILO complaint in latest bid to free trade union leaders held in Eritrean secret prison, further action planned" vom 26. September 2005 V.Internationales / El Salvador Opfer der Flut - und die ökonomische Zurichtung der Stadt San Salvador Wirbelstürme und Überschwemmungen haben in den letzten Tagen mindestens 160 Menschenleben in Mittelamerika gefordert. Wie im Falle New Orleans hat auch die industrielle Zurichtung von Städten und Landschaften zur wesentlichen Erhöhung der Gefährdung geführt - und auch in unserem Beispiel San Salvador sind es nicht die Wohnviertel der Wohlhabenden, die der kapitalistischen Logik zum Opfer fallen. Der (spanische, mit deutscher Zusammenfassung) Bericht "EN TERRITORIO COLONIAL, LA HISTORIA NO ES LA MISMA, PERO COINCIDE" der CEAL vom 2. Oktober 2005 VI.Internationales / Großbritannien / Arbeitskämpfe / Liverpooler Docker 10 Jahre danach - eine Niederlage, die zur Hoffnung wurde Bis heute ist keiner der 500 vor 10 Jahren entlassenen wiedereingestellt - trotzdem wurde die Auseinandersetzung der Dockers zum Hoffnungssymbol, weil es eine erste grosse internationale Kampagne wurde, die bis heute weitergeht. Die (englische) Pressemitteilung von der Jubiläumsveranstaltung in Liverpool vom IDC "Union members worldwide commemorate 10 years of union struggle" vom 3. Oktober 2005. VII.Internationales / Kenia "Kaffee? Wir pflanzen Bananen ! - Essen statt Export" Ein Erfahrungsbericht über zwei Gruppen landloser Frauen in Kenia, die sich - beispielsweise - weigerten, auf neu zugeteilten Grundstücken Kaffee für den Export anzubauen, sondern stattdessen lieber Bananen und anderes, wovon sie direkt leben können, anbauen wollten. Wie frau sich damit bei wem unbeliebt macht - bei Neoliberalen und Keynesianern zum Beispiel - weil so eine "engstirnige" Haltung der einen oder anderen kapitalistischen Grundregel widerspricht, und wie mensch ganz ohne Wirtschaftswachstum besser leben kann: der (englische) Beitrag "Social Reconstruction in Rural Africa: A Gendered Class Analysis of Women’s Resistance to Cash Crop Production in Kenya" von Terisa E. Turner, Wahu M. Kaara und Leigh S. Brownhill ist zwar schon älter, aber erst am 3. August 2005 ins südafrikanische "RedNet" eingestellt und ausgesprochen lesenswert. ...bis bald, Helmut LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |