Updated: 18.12.2012 15:51 |
liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Sonntag, 17. Oktober 2004: I. Branchen: Auto / Opel Bochum: Arbeitsniederlegung seit der Spätschicht am 14.10. Der Betriebsrat hat sich in seiner gestrigen Sondersitzung
auf die Forderungen geeinigt, keine Verhandlungen aufzunehmen, solange
betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen werden. In einem
Telefongespräch zwischen dem Bochumer IG-Metall-Bevollmächtigten
Hinse und dem Pesonalvorstand von Opel, hat dieser eine solche Zusage
ausgeschlossen. Damit geht die Werksblockade auch bis mind. Montag früh
(6.00 ist Beginn der Frühschicht) weiter, die KollegInnen bestehen
darauf, selbst über das weitere Vorgehen zu entscheiden, also vom
Betriebsrat gefragt zu werden.
II. Branchen: Auto / General Motors (UK): Vauxhall in Luton und Ellesmere Port Europaweit die Produktion lahmlegen ... Britische Gewerkschaftslinke wollen auf eigene Faust die GM-Belegschaft über den Bochumer Streik und notwendige Solidaritätsaktionen informieren. Artikel von Hans-Gerd Öfinger (Wiesbaden, Stellvertretender ver.di Bezirksvorsitzender und Redaktion „Der Funke“) vom 17.10.04 Aus dem Text: „…„Wir sollten die Produktion bei GM in ganz Europa lahmlegen, denn sonst spielen uns die Bosse gegeneinander aus“, erklärt Gerry Ellis, gewerkschaftlicher Vertrauensmann und seit gut 20 Jahren LKW-Fahrer für die britische GM-Tochter Vauxhall in Luton. (..) Dass in Bochum gestreikt wird, hätten die Kollegen am Freitag zwar gerüchteweise gehört, aber sier hätten auch von der eigenen Gewerkschaft nichts offiziell erfahren. (…) So sickerte am Wochenende aus der Umgebung von Tony Murphy, federführender Gewerkschaftssekretär für die Autoindustrie bei der Gewerkschaft Amicus, durch, dass dieser aus einem ganz besonderen Grund den aktuellen Bochumer Streik willkommen heißt. Die Bochumer würden sich durch ihre Aktion bei den Konzernlenkern im fernen Detroit vollends in Misskredit bringen, spekuliert Murphy. Dadurch stünden die Chancen gut, dass das britische Vauxhall-Werk im nordenglischen Ellesmere Port im Standortwettbewerb mit Antwerpen und Bochum um die künftige Produktion einer neuen Marke siegt und den Zuschlag bekommt. Von solchen Kalkulationen rät der Gewerkschaftslinke Henry Dawson entschieden ab. Er unterstützt den Bochumer Streik als „richtige und angemessene Antwort“ auf die Abbaupläne und erklärte sich uneingeschränkt solidarisch. Seine Botschaft an die Bochumer: „Gebt nicht auf, wendet Euch an die GM-Kollegen in aller Welt, fordert sie zu Solidaritätsaktionen auf und lasst euch nicht gegeneinander ausspielen. Lieferschwierigkeiten können den Konzern in die Knie zwingen“. Jetzt wollen Unterstützer der Amicus Unity Gazette und des „Socialist Appeal“ auf eigene Faust die Belegschaften von GM/Vauxhall in Ellesmere Port und Luton über die wirkliche Lage in Bochum informieren und zur aktiven Solidarität auffordern….“ In der Tat ist absehbar, dass spätestens am Montag Nachmittag die Werke in Ellesmere Port und in Antwerpen keine Teile (Auspuff und Achse) mehr haben werden…. III. Branchen: Auto / General Motors USA Erst Flint, dann Rüsselsheim. Ein Fall für Michael
Moore „SPIEGEL: Als General Motors 1998 die
Fabrik in Flint im US-Staat Michigan schließen wollte, gab es heftige
Arbeitskämpfe. Die Produktionsausfälle kosteten GM drei Milliarden
Dollar - am Ende wurde die Fabrik doch nicht geschlossen. Könnte
sich die Geschichte in Deutschland wiederholen? Aus dem Interview „"Wir müssen reagieren" General-Motors-Europa-Chef Fritz Henderson und Opel-Aufsichtsratschef Carl-Peter Forster über Managementfehler“ bei Spiegel online vom 18. Oktober 2004 Weiterhin ein arbeitsfreies solidarisches
Wochenende wünscht LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |