Mord am Dakar-Niger-Express - Folgen einer Privatisierung im Senegal
"Ein Jahrhundert, nachdem die Weißen die Direktionsgebäude des berühmten Dakar-Niger-Expresses in Thiès bauen ließen, sitzen in den Räumen nun andere Weiße, diesmal Kanadier. Die Züge sind noch nie so schlecht gefahren. Die Schienen wurden seit ihrer Verlegung nicht ein einziges Mal erneuert. Die Bettung hält nicht mehr, die Schwellenschrauben haben sich gelöst, zahlreiche Schwellen sind geborsten, vor allem aber "knicken" die Schienen. Das heißt, sie dehnen sich hitzebedingt so stark aus, dass sie sich wellen und aus ihren Bundmuttern lösen." Artikel von Vincent Munié in Le Monde diplomatique vom 9.2.2007, aus dem Französischen übersetzt von Bettina Engels
Der Kampf ums Wasser und seine Hintergründe
Senegal war einst der erste Lieblingsschüler der Schreibtischtäter von IWF und Weltbank - schon seit den Zeiten Senghors wurde privatisiert. Diese Rolle hat das Land verloren - vor allem, weil heftige Widerstände breiter Teile des Volkes weitere Privatisierungen verzögerten oder gar verhinderten. Dennoch geht der Prozess, den die Täter eine Notwendigkeit nennen weiter. Der chronologische (französische) Bericht "Privatisation de l'eau : une incantation dans la bouche des gouvernants?" von Hawa Ba vom 2. Juni 2006 bei "Pamabzuka News" |