„Auf ins nächste Jahrhundert“: Geschichte und Gegenwart der SAC. Zum Aufschwung basisdemokratischer Gewerkschaftsarbeit
„Die SAC (Sveriges Arbetares Centralorganisation) gilt als die einzige auf anarchosyndikalistischen Prinzipien gegründete Gewerkschaft, welche die letzten hundert Jahre ohne Verbot, Vertreibung oder Spaltung überlebt hat. Gegenwärtig erfährt die SAC wieder einen Aufschwung und steigende Mitgliedszahlen. Im Herbst dieses Jahres findet der dreißigste Kongress der Organisation statt. Ein guter Grund, einen Blick auf die Geschichte und Gegenwart des Syndikalismus in Schweden zu werfen…“ Artikel von Gabriel Kuhn in Direkte Aktion 211 – Mai/Juni 2012 . Siehe dazu auch:
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Ungleicher Lohn für gleiche Arbeit. Zwei verschiedene Motive für das neue Schwedische Modell
Die solidarische Lohnpolitik und das Tariflohnsystem wurden in Schweden schon vor ca. 20 Jahren verabschiedet. Tiefgreifend sind die Folgen für das Arbeitsrecht. Artikel von Reinhard Helmers; Universitätslektor a.D., Lund/Schweden vom 3. August 2012. Aus dem Text: "(.) In Schweden gibt es eine kleine autonome Gruppe außerhalb der Parteien und Gewerkschaften, die sich "Sveriges Arbetares Centralorganisation SAC" bezeichnet und sich um die Wochenzeitung ARBETAREN gruppiert. Kürzlich machte Labournet durch Wiedergabe eines Artikels aus DIREKTE AKTION( "Auf ins nächste Jahrhundert", Juni 2012) auf diese Vereinigung aufmerksam. Diese Autonomen nehmen sich lokaler Konflikte an durch kleine Demos vor den betreffenden Arbeitsplätzen oder durch Hausbesetzungen. Lohndiskriminierung und "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" sind kein Thema ihrer Aktionen. Wiederholte Anfragen und Berichte an ihre Organisation und Zeitung bleiben ohne Antwort oder Kommentar. Offenbar ist das Kennen der Gründe für die Unterstützung der Lohndiskriminierung ungeeignet für die Mitglieder und die Öffentlichkeit. Nach Gesprächen mit führenden Mitgliedern läßt sich erkennen, daß allgemeine Tarifverträge und das garantierte Gleichlohnprinzip stören; Lohnwillkür und Lohndiskriminierung hingegen vermehren die lokalen Konflikte, bei denen die autonomen Anarcho-Syndikalisten sich nützlich und bekannt machen können."Siehe dazu auch das Special: "Lohndiskriminierung am Beispiel Schweden - Modell für die EU?" im LabourNet Germany
- Zur Zukunft der SAC: „Weiche Schale, harter Kern“
Jan Abrahamsson verrichtet Wartungsarbeiten in der Stockholmer U-Bahn, ist Mitglied des Stockholmer LS und sitzt seit 2009 im siebenköpfigen Arbeitsausschuss der SAC. Gabriel Kuhn hat sich mit ihm für die DA über die gegenwärtige Lage und die zukünftigen Möglichkeiten der SAC unterhalten. Ein Interview mit Jan Abrahamsson in Direkte Aktion 211 – Mai/Juni 2012
Solidaritätsaufruf der Reinigungskräfte an der Uniklinik Lund (Schweden)
"Wir bitten euch um eure Solidarität mit den ArbeiterInnen der Sektion USIL der Sveriges Arbetares Centralorganisation (SAC), die als Reinigungskräfte in der angesehenen Universitätsklinik in Lund beschäftigt sind. Seit fünf Jahren beklagen sie sich bei dem internationalen Unternehmen "International Service System" (ISS) über die unzumutbare Menge an Arbeit, die ihnen zugewiesen wird. Die ArbeiterInnen haben z.B. genau 36 Sekunden Zeit um eine Toilette zu säubern. Dadurch wird die eigene Gesundheit und die der PatientInnen des Krankenhauses gefährdet." Der Solidaritätsaufruf bei der FAU vom 23.11.10 mit allen weiteren Informationen
Auch Schweden wird europäisch: Rechtsdrall
"Die jungen Männer aus der Stockholmer Oberschicht kümmert das wenig. Die Krise ist bei ihnen ohnehin nicht angekommen. Im vergangenen Jahr wurde es unter den Yuppies der schwedischen Hauptstadt zur Mode, in Edelbars zwei Flaschen Champagner zu bestellen - nur um den Barkeeper anzuweisen, eine vor den Augen der Gäste in den Ausguß zu schütten. Einziger Zweck der Geste: Zeigen, daß man es sich leisten kann, 200 Euro wegzuwerfen. Und so verwundert kaum, daß sich in Schweden inzwischen 35 Prozent der vom staatlichen Rundfunk befragten Bürger als rechts und nur 24 Prozent als links bezeichnen. Die rechtspopulistischen Schwedendemokraten - in etwa eine Mischung aus 70 Prozent Republikaner und 30 Prozent NPD - könnten nun ins Bundesparlament einziehen..." - aus dem Beitrag "Schampus für die Kloake" von Leo Herzer in der jungen welt vom 31. August 2010.
Schwunghaften Handel beenden: Mit Blaubeeren und Menschen
"In Nordschweden streikten die Beerenpflücker. Der Grund waren unzumutbare Arbeitsbedingungen und Menschenhandel. Jetzt werden gesetzliche Bestimmungen gefordert. Die kleinen Beeren aus den Wäldern Nordschwedens haben nicht nur den berechtigten Ruf, gut zu schmecken, sondern haben auch gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe. Jedes Jahr im Hochsommer werden insgesamt etwa 500 000 Tonnen Blaubeeren, Preiselbeeren und Multebeeren in den nordschwedischen Wäldern und auf Plantagen geerntet. Eine mühevolle Arbeit im Akkord, der sich nur wenige Schweden unterziehen wollen." so beginnt der Artikel "Blaubeerpflücker ohne Rechte" von Andreas Knudsen im Neues Deutschland vom 20. August 2010
Hafenarbeitergewerkschaft koordiniert Boykott israelischer Schiffe mit Norwegens Verband
Was aus den USA ganz seltsam klingt (wo wäre der viel notwendigere Boykott gegen die eigene Kriegslogistik) und in Deutschland sich von selbst verbietet, mag in Skandinavien anders sein: Der beschlossene mehrtägige Boykott gegen israelische Schiffe und Güter nach dem Überfall auf die Gazaflotille ist verschoben worden, aufgrund des Drucks der Arbeitgeber, aber auch um eine Koordination mit den norwegischen Hafenarbeitern zu erreichen, wird in der Kurzinfo "Verändertes Datum" von RH vom 23. Juni 2010 berichtet.
Die Regierung findet Krebskranke zu teuer - wer findet die Regierung zu krank?
Die konservative schwedische Regierung kann immerhin beanspruchen, im Rahmen der generellen Angriffe auf soziale Sicherungssysteme einmal etwas originelles zustandegebracht zu haben: Der offene Generalangriff auf Langzeitkranke. Was anderswo scheibchenweise vorangebracht wird, wollen diese ehrenwerten Herren mit einem Mal vollziehen: "Ihr seid zu teuer, ihr kriegt nichts mehr" heisst die neueste Parole dieser Vereinigung. 17.000 Menschen sollen zwangsweise zurück auf den Arbeitsmarkt - und es könnten in nächster Zeit noch mehr werden. Während selbst Ärztevereinigungen drastische Worte für diese Politik finden, ist es jedermensch klar, dass sie nicht arbeiten können, selbst wenn sie es könnten - wer wird sie schon beschäftigen. Diese Regierung habe eine moralische Niederlage erlitten meint in dem (aus dem "Aftonbladet" beim Courrier International ins Französische übersetzten) Artikel "La défaite morale du gouvernement" Olle Svenning am 4. Januar 2010.
Wie die Europäer enteignet werden. Das "Schwedische Modell"
Großbritannien wurde das abschreckende Beispiel für den Unfug, das Eisenbahnsystem zu zerschlagen und zu privatisieren. Kürzlich meldete die Frankfurter Rundschau 3.7.09, daß die britische Regierung gezwungen ist, für die längste Strecke London-Edinburgh den Ausverkauf rückgängig zu machen, weil der private Betreiber den Anforderungen nicht entsprechen kann. Aus Berlin/Brandenburg wird bekannt, daß die Firma VEOLIA sich bei der Verkehrs-Ausschreibung übernommen hatte. Die längste Eisenbahnstrecke in Schweden von Malmö über Stockholm nach Luleå wurde von der Regierung der Firma VEOLIA anvertraut. Denn ab 1.Juli 2009 wurde die bürgereigene Schwedische Staatsbahn SJ "entreguliert", d.h. privatisiert. In den Medien wurden bisher keine kritischen Berichte veröffentlicht. Ausnahme: DAGENS NYHETER veröffentlichte am 1.7.09 die Stellungnahme von Reichstagsabgeordneten der Sozialdemokratie, der Linkspartei und der Grünen sowie dem Vorsitzenden der Gewerkschaft öffentlicher Dienste SEKO: "Wir machen die Entregelung des schwedischen Eisenbahnverkehrs rückgängig!" (Auszugsweise Übersetzung). Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 27.11.2009. Wir danken!
Kleine Gewerkschaft, große Umstellung, aber: Mehr Arbeitskämpfe als die LO...
"Seit die Mitglieder der Sveriges Arbetares Centralorganisation (SAC) auf dem Gewerkschaftskongress 2002 in Gävle beschlossen, eine gewerkschaftliche Neuorganisierung durchzuführen und die Basis innerhalb der Organisation wieder zu stärken, wurden viele Funktionen von bezahlten Funktionären an unbezahlte AktivistInnen abgegeben. Parallel wurde das bestehende Angebot der gewerkschaftlichen Fortbildung erweitert. Währenddessen sank die Zahl der Mitglieder allerdings von 8.000 auf 6.000" - so beginnt der Artikel "Ein Schritt zurück, zwei Schritte vor" von Matias Kaks in der Direkten Aktion Nummer 194 vom Juli-August 2009.
"Notstands-Tarifvertrag": Abkehr von alten Prinzipien
Extreme Zeiten, extreme Maßnahmen: Schwedens Gewerkschaften beugen sich der Krise und akzeptieren drastische Gehaltskürzungen. Artikel von Gunnar Herrmann in der Süddeutschen Zeitung vom 02.03.2009 . Aus dem Text: "...Schwedens Metallgewerkschaft IF Metall wird künftig Lohnkürzungen akzeptieren, um Arbeitsplätze zu retten. Einen entsprechenden "Notstands-Tarifvertrag" präsentierten Vertreter von Gewerkschaften und Arbeitgeber-Verbänden am Montag in Stockholm. Wie IF-Metall-Chef Stefan Löfven erläuterte, können Untenehmen künftig mit betrieblichen Vereinbarungen die Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich senken. Allerdings dürfen sie das Einkommen nicht mehr als 20 Prozent verringern. Arbeiter, die wegen der Krise weniger zu tun haben, sollen die freie Zeit für Fortbildung nutzen. Die Entscheidung sorgte für Aufsehen, denn Schwedens Gewerkschaften haben Gehaltskürzungen bislang strikt abgelehnt. Ihr Credo lautete: Ein Unternehmen, das keine Tariflöhne zahlen kann, ist ohnehin nicht zu retten. Entlassungen werden von schwedischen Gewerkschaften dagegen meist mitgetragen. Mit dieser Politik soll erreicht werden, dass in Schweden nur produktive, gut bezahlte Arbeitsplätze erhalten bleiben, die im internationalen Wettbewerb bestehen können..."
Der Nulltariftag: 7. März
"Der Nulltariftag findet jedes Jahr am ersten Samstag des Monats statt. Er wurde von Planka.nu, einem schwedischen Netzwerk für freien öffentlichen Verkehr, am 1. März 2008 mit einer Großdemonstration in der Stockholmer U-Bahn begründet. Der Nulltariftag findet jedes Jahr am ersten Samstag des Monats statt. Er wurde von Planka.nu, einem schwedischen Netzwerk für freien öffentlichen Verkehr, am 1. März 2008 mit einer Großdemonstration in der Stockholmer U-Bahn begründet. Dieses Jahr wird der Nulltariftag am 7. März gefeiert und wir hoffen, dass sich uns so viele Leute wie möglich anschließen werden! In Stockholm wird es zu einer Reihe von Demos und dem Durchbrechen von Absperrungen der öffentlichen Verkehrssysteme kommen." Artikel von Freepublictransportday.com auf Indymedia vom 09.02.2009 . Siehe dazu auch: http://freepublictransports.com
Demonstrationsfreiheit nur für Nazis
Über den Mordversuch an SAC GewerkschafterInnen im Stockholmer Stadtteil Salem hatten wir bereits berichtet - die Polizei ermittelt wg versuchten Mordes. Was sie allerdings nicht daran hindert, gleichzeitig den Hauptverdächtigen den Weg für ihre alljährliche Demonstration in eben jenem Stadtteil freizuknüppeln, in dem die Tat geschah. "Seit 1981 wurden in Schweden 21 Menschen von Nazis ermordet" schreibt in dem Artikel "Die Mordbrenner sind los" Bernd Parusel in der Jungle-World vom 11. Dezember 2008.
Alternativen zum Tarifvertrag
"In Schweden konnte die syndikalistische Gewerkschaft SAC mit der Registermethode übertarifliche Löhne im Billiglohnbereich durchsetzen. Vorreiter sind die ArbeiterInnen ohne legale Papiere, von denen sich mittlerweile mehr als 1.000 dem Register angeschlossen haben. Die Anzahl von Arbeitsverhältnissen, die durch miserable Entlohnung, massive Überstunden, brutale Zeitflexibilität und ein hohes Maß an Unsicherheit gekennzeichnet sind, hat sich in den letzten Jahren massiv ausgeweitet. Das war eine der Entwicklungen, die durch die sog. Hartz-Gesetze ganz gezielt in Gang gesetzt oder beschleunigt wurden. Arbeitshetze und Existenzängste werden für immer mehr zu alltäglichen Begleitern beim Versuch, ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Deshalb wird es immer entscheidender, gewerkschaftliche Strategien zu finden, mit denen wir diese Entwicklung zunächst stoppen und die ihr in einem zweiten Schritt das Genick brechen könnten. Ein interessantes Beispiel, die in Schweden praktizierte "Register-Methode", stellen wir in diesem Artikel vor..." Artikel von Robot aus Direkte Aktion vom November/Dezember 2008 - wir danken der Redaktion für die Freigabe!
Mordversuch an SAC GewerkschafterInnen
"Vor einem halben Jahr wurden die Namen und Bilder von SAC-Angehörigen auf der offen nazistischen Website Info 14 veröffentlicht. Die Leute hinter der Website sind die gleichen, die den Salemfonds betreiben, eine Gruppe, die jeden Dezember den Naziaufmarsch in Salem, in der Nähe
Stockholms, organisiert. Der Salem-Marsch ist das größte jährliche Nazi-Treffen Nordeuropas.
Kurz vor neun Uhr abends am Montag, den 1. Dezember, hörten unsere GenossInnen wie eine Flüssigkeit in den Vorraum ihrer Wohnung gegossen wurde: 'Ich sah, wie jemand eine klare Flüssigkeit durch den Briefschlitz in unsere Wohnung gieß. Am Geruch erkannte ich, dass es Benzin war. Ich schrie so laut ich konnte: 'Wir haben ein Kind hier drinnen!' Es war unmöglich, dass sie das nicht hörten. Eine Sekunde später zündeten sie das Benzin an" - so beginnt der Bericht "Mordversuch an GewekschafterInnen" des Komitees der anarchosyndikalistischen SAC beim deutschen Indymedia vom 3. Dezember 2008.
Musterland ist abgebrannt
"Dieser Kommentar eines schwedischen Journalisten schildert sehr drastisch die politischen Auswirkungen der Jetzigen konservativen Regierung in Schweden - wobei ein genauer Vergleich mit Deutschland lehren würde, dass es zwar Ähnlichkeiten gibt, wie Regierungen - hier wie dort - sich in erster Linie bemühen, den Sozialstaat zu zerstören - im Gegensatz zu den Interessen der Mehrheit der Bevölkerung . Nur gerade dieser Kommentar zeigt auch noch einmal deutlich wie weit Schweden noch bei diesem Ansinnen von der Bundesrepublik entfernt ist: "Um die Löhne dauerhaft zu senken, muss man auch die Gewerkschaften entmachten. In Schweden gibt es keine Mindestlöhne, sondern diesbezügliche Tarifabsprachen. Bisher haben diese sehr effektiv verhindert, dass sich ein Niedriglohnsektor ausbreiten kann. (zum Vergleich: in Deutschland hat dieser einen europäischen Höchststand mit mindestens 22 % erreicht!), da über 75 % der schwedischen Arbeitnehmer in Gewerkschaften organisiert sind (Dank dem Ghent-System!). In ihrem Kampf gegen die Gewerkschaften ist die Regierung daher sehr umsichtig vorgegangen. Sie hat nicht direkt das Tarif-oder Streikrecht ausgehebelt (dazu trägt eher der EuGH bei), wie die die bürgerliche Presse erwartet und angemahnt hatte. Denn für einen solchen Frontalangriff sind die Gewerkschaften noch zu stark. Stattdessen wird deren Macht Schritt für Schritt untergraben ( auch da sind die deutschen Regierungen schon weiter!), indem es schlicht teurerer wurde Mitglied der Gewerkschaft und der Arbeitslosenversicherung (Ghent-System) zu sein. Für viele Arbeitnehmer haben sich die Beiträge verdoppelt." Mail an die Redaktion des LabourNet. Siehe dazu den Kommentar
Streikrecht: Auf deutsches Niveau gesenkt
"...Das ist auch in diesem Beispiel der Fall, denn wie wir uns erinnern, wurde das bislang umfassende schwedische Streikrecht tatsächlich ausgehebelt, oder um genauer zu sein, es wurde auf das deutsche Maß heruntergestutzt. Dies wird auch in der politischen Diskussion als eine Art "Harmonisierung nach unten auf das deutsche Niveau" dargestellt, so etwa vom einzigen deutschen Richter am Europäischen Gerichtshof, Thomas von Danwitz in einem taz-Artikel aus der letzten Woche , der auch pikanterweise ausgerechnet die umstrittensten Entscheidungen deutscher Gerichte im Umfeld des Lokführerstreiks anführt..." - dies ist ein Absatz aus dem Kommentar "Nachdem in Schweden jetzt die Katze aus dem Sack ist, gibt es jetzt dort großen Katzenjammer" von Gerold Schwarz vom 15. September 2008 bei "Europa im Blick" zur taz-Berichterstattung über schwedische Gewerkschaftsrechte
Gewerkschaft für Schwarzfahrer in Stockholm
Billiger als eine Monatskarte: Stockholmer SchwarzfahrerInnen haben eine Versicherung, die Bußgelder bezahlt. Ein Gespräch von Wladek Flakin mit Christian Tengblad , Aktivist bei der Kampagagne "Planka" in Stockholm - einer Art Gewerkschaft oder Versicherung für Schwarzfahrer (auf deutsch heißt "Planka" soviel wie "Schwarzfahren") auf Indymedia vom 30.08.2008
Schwedisches Modell bröckelt: Gewerkschaften wollen Sozialpartnerschaft mit Werbekampagnen und Einschränkungen bei Kündigungsschutz und Streikrecht retten
Artikel von Waldemar Bolze mit einer Vorbemerkung vom Gewerkschaftsforum Hannover, zuerst gekürzt erschienen in der jungen Welt vom 22.08.2008
Umstrittenes Abhörgesetz verabschiedet: Schweden wird Überwachungsstaat
"Während sich am späten Mittwochabend die schwedische Fussballnational-Mannschaft in Innsbruck von der russischen Elf aus der Europameisterschaft kicken ließ, verabschiedeten im Parlament in Stockholm 143 - gegen 138 - Abgeordnete das umstrittene Überwachungsgesetz. Welches nun eine umfassende und für eine westliche Demokratie bislang beispiellose Kontrolle allen IT- und Telefonverkehr ohne jegliche Verdachtsmomente ermöglicht. "Zu einem Extrem weltweit wird Schweden mit dieser Lex Orwell", wie Dan O'Brien von Electronic Frontier Foundation, einer NGO für die Verteidigung der Bürgerrechte, erklärt..." Artikel von R. Wolff in der Taz vom 20.06.2008 . Siehe dazu auch:
- The Pirate Bay rüstet auf: Reaktion auf Schwedens Abhör-Gesetz
"The Pirate Bay, die nach eigenen Angaben größte Torrent-Tracker-Site der Welt, will ihre Nutzer besser schützen: Noch für diese Woche kündigte Mitbegründer Peter Sunde in seinem Blog die Einführung des Public-Key-Verschlüsselungsprotokolls Secure Socket Layer (SSL) an. Der Daten-Dienst reagiert damit auf die Zustimmung des schwedischen Parlaments zu einem Gesetzentwurf, der dem militärischen Nachrichtendienst FRA künftig weitgehende Rechte bei der Überwachung von Schwedens grenzüberschreitendem Telefon-, SMS- und Internetverkehrs zusichert." Artikel von Dirk Scheuring auf telepolis vom 25.06.2008
- Orwell in Schweden: Telefonverkehr soll überwacht werden
Das Stockholmer Parlament will dem Geheimdienst erlauben, sämtliche Telefonate, SMS und E-Mails zu überwachen. Gerechtfertigt wird das durch die "Gefahr von aussen". Artikel von Reinhard Wolff in der Taz vom 17.06.2008
Sorgen um den Zusammenhalt: Eine Viertelmillion Schweden hat keine Arbeitslosenversicherung mehr
Seit den achtziger Jahren driften Arm und Reich in Schweden auseinander. Die Gewerkschaften befürchten, dass die Politik der Stockholmer Regierung diese Brüche in der Gesellschaft weiter vertieft. Artikel von Bernd Parusel, Stockholm, im Neues Deutschland vom 07.08.07
Bergarbeiter proben den Aufstand - In Kiruna sind Kumpel auf Arbeitgeber und die Gewerkschaft sauer
Gegen den Willen ihrer Gewerkschaft legten hunderte Grubenarbeiter in Schweden die Arbeit nieder und zwangen die Arbeitgeber zu Gesprächen. Artikel von Bernd Parusel , Stockholm im Neues Deutschland vom 18.05.07
80 Prozent minus X: Schwedens Gewerkschaften unter Druck
"Durch eine krasse Verteuerung der von den Gewerkschaften verwalteten Arbeitslosenversicherung und eine Ausweitung befristeter Arbeit schwächt die konservative Regierung in Stockholm die traditionell starken Gewerkschaften." Artikel von Bernd Parusel, Stockholm, in Neues Deutschland vom 23.03.07
Überraschend sattelfest - Hartz-Reformen auf Schwedisch
Trotz einer Skandalserie schafft die neue bürgerliche Regierung Fakten für einschneidende Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. Artikel von Uwe Kühnert in Freitag vom 12.01.2007
Die Zukunft des Sozialstaats in Europa: 1.Teil. Die Quadratur des Kreises: Schweden
"Die Schwierigkeiten beim Zusammenschluß der Länder der Europäischen Union sind auch auf die Krise der sozialen Sicherungssysteme in Europa zurückzuführen. Ein einheitliches Wohlfahrtsmodell innerhalb der EU könnte eine Antwort auf die Herausforderungen einer globalisierten Wirtschaft liefern, wobei die verschiedenen nationalen Lösungsstrategien berücksichtigt werden müssen. Schweden ist dabei offenbar die Quadratur des Kreises gelungen: Wirtschaftswachstum und Sozialstaat, hohes Steueraufkommen und gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit." Artikel von Reinhard Jellen auf telepolis vom 13.10.2006
Gewerkschaften bereiten sich auf Rechtsstreit wegen umstrittener Entlassung eines schwedischen U-Bahn-Mitarbeiters vor
U-Bahn-Beschäftigte in der schwedischen Hauptstadt Stockholm wollen vor Gericht ziehen, wenn ihre Forderung nach Wiedereinstellung eines entlassenen Kollegen nicht erfüllt wird. Artikel auf ITF-News vom 20 Oktober 2005. Falls der Artikel in einer anderen Sprache als Deutsch angezeigt wird, bitte oben rechts "Sprache ändern" anklicken.
Für weniger als den Mindestlohn. Zeitarbeitsfirmen umgehen Gehalts- und Steuerzahlungen
In Schweden nutzen Zeitarbeitsfirmen die EU-Osterweiterung für ihre Zwecke aus. Auf der Strecke bleiben tarifvertragliche Standards. Artikel von Bernd Parusel, Stockholm, in ND vom 17.06.04
From unregulated monopoly to regulated telecom competition
(Vom unbegrenzten Monopol zum regulierten Telekommunikations - Wettbewerb). Ein (englischer) Bericht der schwedischen Kommunikationsgewerkschaft SEKO als pdf-Datei auf der Seite von UNI-Telekom.
Streik der städtischen Bediensteten
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Schweden: Müllberge und geschlossene Schulen. Wenn Frauen streiken. "Seit einem Monat streiken in Schweden die Gemeindeangestellten. Unterstützung finden sie in der Bevölkerung - nicht aber bei anderen Gewerkschaften...." Artikel von Reinhard Wolff in der WoZ vom 29.5.2003
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"Der Streik, der nicht passieren sollte...". Die Gewerkschaft der städtischen Bediensteten ist die grösste Schwedens: Rund 600.000 Mitglieder (bei einer Gesamtbevölkerungszahl von 8,5 Millionen Menschen) - und sie befindet sich erstmals seit langem im Streik, mit Schwerpunkt in Stockholm. Lohnerhöhungen und Mindestlohn sind die Forderungen - die eine Gewerkschaftsführung vertreten muss, die diesen Streik nicht wollte. Zu eng ihre Bindungen an die regierende Sozialdemokratie (kommt das wem bekannt vor?). Ändert sich die politische Landschaft Schwedens? Artikel von Johann Johannsen für die Zeitung "Socialisten" vom 15.Mai 2003 , gepostet auf der Seite "Marxist.com"
Vom Wohlfahrtsstaat zum Finanzparadies - Aufstieg und Fall des 'Schwedischen Modells'.
Artikel von von Torsten Sverenius, erschienen 1997/98 im "Sydsvenska Dagbladet" als eine Folge, übersetzt von Reinhard Helmers
Die Sozialisierung der Pleite
Wie das eingearbeitete Volksvermögen enteignet wird. Das unbekannte "Schwedische Modell". Artikel von Reinhard Helmers
SAC-Aktivist von Faschisten ermordert
Ein langjähriger Aktivist der schwedischen syndalistischen Gewerkschaft SAC, Sveriges Arbetares Centralorganisation wurde am 19.10.99 von Faschischten ermodert. Hintergründe siehe unter Gewerkschaften und die neuen alten Rechten |