Solidarität mit "Faisalabad 6"
"Gegen sechs führende Gewerkschafter in Faisalabad sind Gefängnisstrafen von zusammen 490 Jahren verhängt worden. Ihr einziges Verbrechen bestand darin, dass sie einen friedlichen Streik für die Anhebung der Mindestlöhne, wie sie von der Regierung verkündet worden ist, angeführt haben. Es sind Akbar Ali Kamboh, Babar Shafiq Randhawa, Fazal Elahi, Rana Riaz Ahmed Muhammad Aslam Malik und Asghar Ali Ansari. Vier von ihnen sind im Juli 2010 festgenommen worden, die beiden anderen wurden im Juli 2011 unter den gleichen Beschuldigungen festgenommen. Alle sind in der Führung einer Webereiarbeiterorganisation namens Labour Qaumi Movement (LQM) in Faisalabad, der drittgrößten Stadt in Pakistan. LQM ist eine gemeindebasierte Arbeiterorganisation, die seit 2004 für die Rechte der TextilarbeiterInnen kämpft. Sie hat unter den TextilarbeiterInnen der Stadt und der umliegenden Gegenden eine Massenbasis. Ein Richter eines Antiterrorismus-Gerichts hat diese sechs in Faisalabad am 1. November 2011 wegen Terrorismusbeschuldigungen verurteilt. Wie oft zu beobachten ist, werden Terroristen von diesen Gerichten freigelassen und Arbeiterführer wegen der Terrorismusgesetze in Pakistan angeklagt." Bericht (mit Hintergründen und Soli-/Spendenadressen) von Farooq Tariq , aus dem Englischen übersetzt und bearbeitet von Wilfried Dubois. Siehe dazu:
- Für die sofortige Freilassung der vom Antiterrorismus-Gericht in Faisalabad verurteilten Gewerkschafter und die Organisationsfreiheit der Arbeitenden
"Wir protestieren gegen die Verurteilung von sechs führenden Gewerkschaftern zu insgesamt 490 Jahren Gefängnis durch ein Antiterrorismus-Gericht." Musterbrief für Protestschreiben (Deutsch und Englisch)
Textilarbeiterstreik erfolgreich - Morde schüchtern nicht ein
Nach dem Mord an zwei Funktionären der Textilarbeitergewerkschaft LQM hatte es in zahlreichen Fabriken Proteststreiks gegeben. Aber auch bisher nichtorganisierte Betriebe haben sich nun in Auseinandersetzungen gewagt: Nachdem am ersten Streiktag sich nichts bewegte, haben die rund 800 ArbeiterInnen der Touseef Textile in Faisalabad den Besitzer zuhause besucht, einem Vorschlag der hinzugerufenen LQM folgend - und minutenschnell ihre Forderung nach Bezahlung des Mindestlohns erfüllt bekommen, berichtet in "Victory within minutes" Farooq Tariq am 14. Juli 2010.
Merck setzt Maßstäbe
Proteste gegen Unternehmensführung bei Filiale in Pakistan. Gewerkschaft wirft deutschem Pharmakonzern Ausbeutung und Repression vor. Artikel von Hans-Gerd Öfinger in der jungen Welt vom 28.07.2009 . Aus dem Text: ".Doch in der seit 60 Jahren bestehenden Merck-Niederlassung im pakistanischen Quetta (Provinz Belutschistan), die Arzneimittel für den pakistanischen Binnenmarkt produziert, scheinen die Umstände nicht so idyllisch, wie sie der Konzern immer darstellt. Örtliche Gewerkschaften prangern Hungerlöhne und den Mißbrauch von Leiharbeit an, werfen der Geschäftsleitung willkürliche Kündigungen sowie eine Kumpanei mit örtlichen Behörden bei der Unterdrückung mißliebiger Gewerkschafter vor." Siehe dazu auch:
- Homepage des pakistanischen Gewerkschaftsverbands PTUDC (Pakistan Trade Union Defence Campaign)
- Repression on Workers in Merck Marker Factory Quetta
Merck Marker is a multinational company whose one factory in Pakistan has been operating in Quetta for the last 60 years. Until last week there were 170 permanent workers, while 300 workers were working on a contract basis and there were 30 junior officers. Artikel von Nazar Mengal, Secretary General PTUDC vom 14.07.2009
Schläge und Einschüchterung statt Festanstellung
"Der Konzern Unilever hat in der Lipton Brooke Bond Teefabrik im pakistanischen Khanewal rund 750 Beschäftigte. Nur 22 der Arbeitnehmer sind fest angestellt, die übrigen 723 werden von sechs Leiharbeitsagenturen gestellt. Viele von ihnen arbeiten hier seit mehr als zehn Jahren. Mit einer Kampagne wollen sie Verhandlungen über feste Verträge erreichen..." Artikel von Haidy Damm im Neues Deutschland vom 20.03.2009
- Neue Opfer im Verlauf der Casual-T Kampagne: Das 'ethische' Unternehmen Unilever verweigert Lipton-Arbeitnehmern, die sich gegen ersetzbare Arbeitsplätze wehren, die Beschäftigung
"Während Mitglieder der Unilever-Konzernleitung mit der IUL in London zu Gesprächen unter dem Patronat der britischen Regierung zusammentrafen, waren pakistanische Manager des Unternehmens mit bösartigen, diskriminierenden Vergeltungsmaßnahmen gegen Arbeitnehmer befasst, die in der Lipton Teefabrik in Khanewal, Pakistan im Rahmen des Systems "keine Arbeit - kein Lohn" beschäftigt sind..." Meldung bei der IUL - Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit vom 13.05.2009 mit der Möglichkeit online bei Unilever zu protestieren.
Massenentlassung von Zeitarbeitnehmern bei Unilever Pakistan im Rahmen eskalierender Gewerkschaftsangriffe der Unternehmensleitung
"Die Unilever-Unternehmensleitung hat ihre Angriffe gegen die Gewerkschaft im Werk Rahim Yar Khjan verstärkt, indem sie auf einen Schlag Hunderte Gelegenheitsarbeiter entließ, die sich um die Anerkennung ihres gesetzlichen Rechts auf ständige Beschäftigung bemüht hatten. Als die Gelegenheitsarbeitnehmer am 20. Oktober zur ersten Schicht (6 bis 14 Uhr) eintrafen, wurden sie von bewaffneten Polizeibeamten am Werkstor in einen Tagungsraum verwiesen, wo Mitglieder der Betriebsleitung, unterstützt von Polizeibeamten, Kündigungsschreiben verteilten. Die Polizei zwang dann die Arbeitnehmer, diese Kündigungsschreiben zu unterzeichnen." Meldung bei der IUL (Vereinigt Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen weltweit) vom 16.11.2007
Stoppt die Gewerkschaftszerschlagung bei Coca-Cola Pakistan!
"Die Zerschlagung von Gewerkschaften ist in den Betrieben der Coca-Cola Company in Pakistan ein allgemein übliches Vorgehen. Wenn die Entlassung von Gewerkschaftsmitgliedern und -funktionären nicht genügt, greift das Unternehmen zur massiven Auslagerung und Vergelegentlichung der Beschäftigung. Die Gewerkschaft der Coke-Betriebe in Karachi kämpft gegen die Versuche der Unternehmensleitung, sie durch die massive Auslagerung der Arbeitsplätze von Gewerkschaftsmitgliedern und erzwungene "freiwillige" Ruhestandspakete zu schwächen. Ihr könnt ihren Kampf unterstützen, indem ihr unter Benutzung des nachstehenden Musters eine Botschaft an Coke Atlanta sendet." Urgent-Appeal der IUL - Vereinigte Lebensmittel-, Landwirtschafts- und HotelarbeitnehmerInnen Gewerkschaft vom 04.01.2007 mit vorbereitetem Protestmailer
LehrerInnen setzen Widerstand fort
Trotz massiver Unterdrückung geht der Widerstand im Sindh gegen das Verbot der Lehrergewerkschaften weiter. Eine ganze Reihe führender Gewerkschafter sind festgenommen worden, waren aufgrund des Drucks der Bewegung gegen Kaution freigelassen worden und danach teilweise wieder inhaftiert. Der aktuelle Stand und die nächsten Ereignisse werden in dem (englischen) Artikel "Sindh teachers defy state repression" vom 13. September 2006 von Janat Hussain auf der Seite der Pakistan Trade Union Defence Campaign berichtet.
Streik und Strassenblockaden in Kashmir
Am 22. April fand im pakistanischen Teil Kashmirs der grösste bisherige Streik in der Provinz statt. In der Bezirkshauptstadt Muzaferabad versammelten sich über 5.000 Menschen zu einer Demonstration. Der ausführliche (englische) Bericht "General Strike and roadblocks in Kashmir" von S.N Shoorida vom 24. April 2006 auf der Seite "In Defence of Marxism "
Bericht von der allpakistanischen Gewerkschaftskonferenz
Am 27.Dezember 2004 fand die "Allpakistanische Gewerkschaftskonferenz" in Lahore statt, an der rund 35 Gewerkschaften durch führende Funktionäre vertreten waren - unter insgesamt etwa 450 TeilnehmerInnen. Gegenstand der Beratungen waren die antigewerkschaftliche Politik der Militärregierung Muscharaf - und Gegenstand wurde auch eine andere Konferenz, die zur selben Zeit stattfand: Der "The Workers, Employers Bilateral Council of Pakistan (WEBCoP - die institutionalisierte "Sozialpartnerschaft"), die Regierung und die ILO hatten eingeladen und es waren auch einige führende Funktionäre dort - wer auf welcher Konferenz war, war ein viel diskutiertes und leicht zu überschauendes Thema. Am Ende der Konferenz - die mehrere Resolutionen für Gewerkschaftsfreiheit und gegen Privatisierung verabschiedete - stand die Organisation eines gemeinsamen "Anti-Labour Laws Workers Action Committee". Der ausführliche (englische) Bericht über die Konferenz vom 27. Dezember 2004 bei der "Pakistan Trade Union Defence Campaign
Labour-Party-Pakistan Aktivisten und Gewerkschafter verhaftet - und wieder frei
Mehr als 30 Mitglieder der LPP wurden bei einer Kundgebung in Lahore festgenommen, darunter der Parteivorsitzende Farooq Tariq.
-
(englisches) Eilschreiben des Mitglieds des Nationalrates der LPP Nasir Iqbal zwei Stunden nach den Festnahmen mit Mailadressen für Proteste vom 26-04-2002
-
All 15 of us including the three women activists of LPP are once again free and out of the jail. Meldung über die Freilassung von Farooq Tariq vom 27-04-2002
-
Bilder von der Demo am 26.4.
Pakistan Arrests Union Leaders
-
Pakistan Union Leaders Freed. Power workers' leaders released after worldwide protests. Der pakistanische Gewerkschaftsführer (wir berichteten über seine Verhaftung) ist nach einigen Tagen aufgrund massiver internationaler Proteste freigelassen worden. ICEM-Meldung vom 17 October 2001
-
Pakistan Arrests Union Leaders. Strike call after police raid power workers' HQ. Nachricht von International Federation of Chemical, Energy, Mine and General Workers' Unions (ICEM) vom 15 October 2001
Sofortige Freilassung von Farooq Tariq und aller politischen Gefangenen!
Die Führung der "Alliance for the Restoration of Democracy", der Allianz für die Wiederherstellung der Demokratie, einschließlich des Generalsekretärs der pakistanischen Arbeiterpartei, LPP, wurde am 21. März verhaftet. Die ARD beiinhaltet alle großen Oppositionaparteien und demokratischen Kräfte in Pakistan, die gegen die Militärdiktatur organisiert sind.
Gewerkschaftsaktivisten in Pakistan verhaftet
8 Gewerkschaftsaktivisten bei der Dada Bhai Zementfabrik, Sorriebad, wurden am 28. Juni 2000 um 23.00 Uhr verhaftet. Ihr Verbrechen war die Gründung einer Gewerkschaft in der Fabrik. Bericht von Farooq Sulehria |