Aktionskomitee gegen die Privatisierung der Post gegründet
Zahlreiche Einzelgewerkschaften haben in der vorletzten Woche ein landesweites gemeinsames Aktionskomitee gegründet, das den Widerstand gegen die geplante Privatisierung der Post koordinieren und verbreitern soll. Näheres in der Meldung von AP Pakistan "Pakistan Post employees form Action Committee to oppose privatization" vom 26. August 2009.
Streik gegen Privatisierung bei Pakistan Telecom
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TUC solidarisch mit Telekomgewerkschaften
Die internationale Solidarität mit den nach dem Streik festgenommenen pakistanischen Telekomarbeitern und Gewerkschaftern wird stärker - jetzt hat auch der britische TUC seine Unterstützung für den Kampf gegen die Privatisierung erklärt - die inzwischen, entgegen den Vereinbarungen vollzogen wird, ein kuweitisches Unternehmen hat die ersten Anteile gekauft. Der (englische) Brief des TUC an den pakistanischen Militärmachthaber "Detention and Dismissal of Workers" vom 19. Juni 2005
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Armee gegen Streikende
"Geplante Privatisierung der pakistanischen Telekom verschärft Auseinandersetzungen zwischen Staatsmacht und Beschäftigten. Die Auseinandersetzung um die Privatisierung des staatlichen Telekommunikationsunternehmens Pakistans, PTCL, ist mit neuer Schärfe entbrannt. Nachdem ein neuntägiger Streik der PTCL-Beschäftigten die Aussetzung des Bieterverfahrens zur Privatisierung des Unternehmens erzwungen hatte, startete die Regierung sofort nach Beendigung des Streiks am 4. Juni einen weiteren Versuch, ihren Willen durchzusetzen. Ein neuer Stichtag für die Abgabe von Geboten interessierter privater Investoren wurde festgelegt, und über 300 Gewerkschaftsaktivisten wurden kurzerhand festgenommen. Wo die gesuchten Personen von der Polizei nicht aufgefunden werden konnten, vehaftete man statt dessen zum Teil unbeteiligte Familienangehörige der Gewerkschafter." Artikel von Sean McGinley in junge Welt vom 21.06.2005.
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Ein Volk von Terroristen? - Das pakistanische Militärregime hat in seinem (US-finanzierten) Kampf gegen Terrorismus einen neuen Feind ausgemacht: Die Telecom-Beschäftigten - Originalaussage des Innenministers. Die mehreren hundert Festnahmen sollen offensichtlich nur der Auftakt zu einer Mobilmachung gegen die Gewerkschaftsbewegung sein. So sieht dies auch der IBFG in seinem (englischen) Protestbrief an den Militärmachthaber "PAKISTAN: Up to 600 striking staff members of the Pakistan Telecommunication Co Ltd (PTCL) detained, 28 trade union leaders sacked" vom 14.Juni 2005
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Solidarität mit 300 verhafteten Gewerkschaftern in Pakistan!
"nach einem zehntägigen Streik von über 60.000 Beschäftigten der staatlichen Pakistan Telecommunivations Ltd. (PTCL) hatte die Regierung am 4. Juni in einer Vereinbarung mit dem gewerkschaftlichen Aktionskomitee zugesichert, die Privatisierung des Unternehmens auf unbestimmte Zeit auszusetzen und die Forderungen der Streikenden zu erfüllen. Nur wenige Tage später entpuppte sich die Regierung als wortbrüchig und forderte die Gewerkschaften auf, einer Privatisierung zuzustimmen.Daraufhin besetzten über 4.000 Telekom-Arbeiter die Geschäftszentrale der PTCL und rief das gewerkschaftliche Aktionskomitee zur Wiederaufnahme erster regionaler Streiks auf. Das aus neun Gewerkschaften des Telekom-Bereichs bestehende Aktionskomitee zog sich aus den Verhandlungen mit der Regierung zurück und erklärte den Vollstreik wieder aufzunehmen, sollten GewerkschafterInnen verhaftet werden oder die Regierung einseitig einen neuen Privatisierungstermin festlegen.Dies hat die pakistanische Militärregierung nun getan. Acht Gewerkschaftsaktivisten wurden gestern verhaftet, darunter Zafar Zaidi, ein führendes Mitglied der Pakistan Telecommunications Union und Tanvir Shah, ein Mitglied des gewerkschaftlichen Aktionskomitees. 300 Arbeiter wurden heute verhaftet! AktivistInnen des Streiks und Gewerkschaftsführer müssen sich verstecken, um Verhaftungen zu entgehen. Ebenso hat die Regierung den Beginn der PTCL-Privatisierung auf den 18. Juni festgelegt. Das gewerkschaftliche Aktionskomitee hat daraufhin angekündigt vom 15. Juni an das gesamte Telekommunikationsnetz lahm zu legen.." Ein Bericht von Sascha Stanicic vom 12. Juni 2005 mit Protestaufrufen.
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Am Donnerstag, den 16. Juni um 11 Uhr ist eine Protestaktion vor der pakistanischen Botschaft in Berlin geplant: Schaperstrasse 29 (Nähe U-Bahnhof Spichernstraße)
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Pakistan: Telekom-Streik verhindert Privatisierung. Zehntägiger Streik zwingt Regierung in die Knie - Privatisierung der pakistanischen Telekom auf unbestimmte Zeit ausgesetzt
"Am Freitag Abend errangen die Beschäftigten der pakistanischen Telekom einen massiven Sieg, als die Regierung ankündigte die Privatisierung des Unternehmens auf unbestimmte Zeit auszusetzen. Dies brachte einen zehntägigen Streik zu einem siegreichen Ende." Artikel von von Rukhsana Manzoor und Azam Janjua , Kampagne für Gewerkschaftsrechte in Pakistan (TURCP) beim Sozialismus.info der SAV vom 6.6.05
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Siehe auch das Special: "Pakistan workers struggle against privatisation" bei Socialist World
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Im Streik gegen Privatisierung: 60.000 bei Pakistan Telecom
Neun Gewerkschaften haben sich landesweit zu einem Aktionskomitee gegen die Privatisierung der Pakistan Telecom (PTLC) zusammengeschlossen und organisieren seit dem 12.Mai eine Streikbewegung, die sich in den letzten Tagen zu einem Vollstreik entwickelt hat. 4.000 Beschäftigte haben die Unternehmenszentrale besetzt. Trotz - oder wegen? - Mißtrauens gegen Teile der Gewerkschaftsführung - Ergebnis von deren "Kompromiß" beim Streik vom Oktober 2004 - ist die aktive Beteiligung sehr massiv. Ein (englischer) Bericht "Indefinite Telecom strike started, complete closedown observed all over the country" von Rukhsana Manzoor, Bildungssekretär der Muthida Labour Federation in Lahore von Mitte Mai 2005
Widerstand gegen die Privatisierung der Stahlwerke
Pakistan Steel Mills ist der mit Abstand grösste Industriebetrieb des Landes. 1973 als Projekt der Entwicklungszusammenarbeit mit der UdSSR gegründet, beschäftigten die nationalen Stahlwerke 20.000 Menschen quer durchs Land. Von Beginn an wurde das Stahlwerk - unter anderem als "weisser Elefant" von der Rechten im Land kritisiert und die aufeinanderfolgenden Militärdiktatoren benannten auch jeweils Generäle als Topmanager, inklusive mehrerer Korruptionsaffären - und ständigem Schüren ethnischer Konflikte in der Belegschaft. Je nach Kräfteverhältnis und politischer Konjunktur wurde die Gewerkschaftsarbeit entweder verboten und unterdrückt (in den 90er Jahren wurden 1500 Arbeiter als "Sicherheitsrisiko" entlassen und erst nach Benazir Bhuttos zwischenzeitlichem Wahlsieg wieder eingestellt) oder korrumpiert. Seit dem Jahr 2000 haben die noch verbliebenen 12.500 Arbeiter zweimal Vollstreiks einschliesslich Werksbesetzungen und Straßenblockaden organisiert, die Entlassungen verhinderten. Nachdem das Werk in den letzten Jahren Rekordprofite erwirtschaftete, soll es jetzt privatisiert werden. Gegen diesen Plan der Militärregierung Mudscharaf organisiert die Belegschaft erneut den Widerstand. Siehe den (englischen) Beitrag "Privatisation of Pakistan Steel Mills" (Mai 2005) von Naveed Aftab auf der Homepage der "Pakistan Trade Union Defence Campaign"
Widerstand gegen Privatisierung von Wasserkraft-Unternehmen
Die Arbeiter des Wasserkraftwerkes Wapda in der Stadt Kohat setzen sich gegen die geplante Privatisierung ihres Unternehmens zur Wehr: Sie habe nicht nur für die Belegschaft, sondern auch für die Bevölkerung der Region nachteilige Auswirkungen. Ein Korrespondentenbericht in der englischen Ausgabe der pakistanischen Zeitung "The Dawn" vom 28.Dezember 2004: "KOHAT: Workers oppose Wapda sell-off"
Pakistanische Lehrer widersetzen sich der Privatisierung von Schulen
- Teachers Great Victory - Widerstand der Lehrer erfolgreich. Am 8.August gab General Musharaf bekannt, dass die Regierungspläne zur Privatisierung des Schulwesens in Pakistan eingefroren würden. Damit ist der landesweite Widerstand der Lehrerinnen und Lehrer - in dessen Verlauf mehrere Hundert von ihnen verhaftet wurden - mit Unterstützung der Gewerkschaften und der linken Parteien erfolgreich gewesen. Eine offizielle Pressemitteilung (englisch) von Raja Mehboob Hussain, Punjab Professors and Lecturers Association (Vereinigung der Lehrer und Dozenten von Punjab) und Farooq Tariq, Labor Party Pakistan
- Massenentlassungen befürchtet. Pakistanische Lehrer widersetzen sich der Privatisierung von Schulen. Artikel von Wolfgang Pomrehn in junge Welt vom 03.08.2002
- 200 Lehrer in Pakistan verhaftet - Over 200 Teachers Arrested in Pakistan. Solidaritätsappell von Labour Pakistan an Lehrergewerkschaften und die internationale Gewerkschaftsbewegung das Thema aufzugreifen und zu protestieren, gegen die Verhaftung von 200 Lehrerinnen und Lehrern und das brutale Vorgehen der Regierung während einer Protestkundgebung gegen die Privatisierung von Bildungseinrichtungen am 29.7.2002 in Lahore/Pakistan - leider nur in englisch
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