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Updated: 18.12.2012 16:09

Arbeitsbedingungen und Proteste in den palestinensischen Gebieten

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Unabhängige Gewerkschaft organisiert Streik new

Seit dem 16. Juni befindet sich der Großteil der Belegschaft von Salit Quarry (Steinbruch) im Streik. "Nur" 35 Arbeiter, trotzdem von einiger Bedeutung: Weil es eine Aktion in einer illegalen siedlung in der Westbank ist, weil es eine Aktion einer unabhängigen Organisation - WAC-Maan - ist, weil es der Geschäftsleitung nicht gelingt den Streik zu stoppen, obwohl sie ganz darauf setzt, durch die Beziehungen zu einigen Arbeitern mit gewissen Privilegien zu brechen, und schliesslich weil es einfach um Grundrechte arbeitender Menschen geht, wie das Recht auf kollektive Vertretung und Selbstorganisation. Siehe dazu den Artikel "Workers organized in WAC- Maan insist: No work without an agreement" externer Link vom 19. Juni 2011, in dem die aktuelle Lage berichtet wird.

Siehe dazu auch: "Salit Quarry: Palestinians working in insufferable conditions demand fair employment terms" externer Link ebenfalls bei WAC - Maan am 19. Juni 2011, in dem Hintergrund und Vorgeschichte der Auseinandersetzung beschrieben werden.

Sowie: Solidaritätsaufruf mit den Streikenden "Salit Quarry workers need your support" pdf-Datei vom 19. Juni 2011.

Streikende verhindern Parlamentsrede des Premierministers

Ismail Haniya liess seinen Auftritt vor dem Parlament absagen: Streikende Beschäftigte des öffentlichen Dienstes hatten seinen Autokonvoi blockiert und ihre ausstehenden Gehälter gefordert. Auch dass seine Leibwächter das Feuer auf die DemonstrantInnen eröffneten half ihm nicht weiter - Warnschüsse in die Luft wurde gesagt, dennoch gab es zwei Verletzte. Der Presse gegenüber sagte der Premier, so sei es eben, wenn es ein zuviel an Demokratie gäbe...und uniformierte Anhänger der Hamas zerstörten anschliessend Streikzelte in Gaza. Der aktuelle (englische) AFP-Bericht "Govt workers mob Haniya in pay protest" externer Link vom 19. September 2006 in der "Gulf Times".

Streik im öffentlichen Dienst geht weiter

Versucht wurde vieles: Der Präsident versprach die Gehaltszahlungen bis zum Ramadan (gegen Ende September), der Premierminister betonte, jetzt mit der neuen Koalitionsregierung gäbe es keinen Streikgrund mehr, und es wurden sogar weltweit Meldungen lanciert (am 8. September) der Streik der LehrerInnen und des (zunehmend) gesamten öffentlichen Dienstes sei mit einem Abkommen beendet worden - aber der Streik geht weiter, weil es "nicht um irgendeine Regierung geht, sondern um unsere Mitglieder" wie ein Vertreter des Bundes der Lehrergewerkschaften in dem (englischen) AFP-Bericht "Palestinian unions vow to keep striking" externer Link vom 12. September 2006 bei der Khaleej Times zitiert wird.

Streik im öffentlichen Dienst

Ein Partei-Streik? Nicht wenige hatten vor dem Beginn des Streiks im öffentlichen Dienst darauf gesetzt, dass nur an der Westbank - der Fatah-Hochburg - gestreikt werden würde, nicht aber in Gaza, wo die Hamas politisch dominiert. Es ist anders gekommen, der Streik, der am 1.September zu Schuljahresanfang begann, wurde überall relativ gleichmässig organisiert - mit der Forderung nach Auszahlung von 6 Monaten Gehaltsrückständen - von denen die etwa 150.000 Beschäftigten des ÖD betroffen sind, die mit ihrer Beschäftigung etwa eine Million Menschen ernähren. Auch die Tatsache, dass die Hamas-Regierung den Streik für illegal erklärt hat und massiv Druck, insbesondere auf Lehrer ausübte, hat dies nicht verhindert. Seit Dienstag habe sich der Streik zu einem Generalstreik des öffentlichen Dienstes ausgeweitet, wird von verschiedenen Quellen berichtet.

a) Der Streik wird ausgeweitet...

...wird in dem redaktionellen (englischen) Beitrag "General strike in Palestine expands across all sectors" externer Link des IMEMC vom 5. September 2006 berichtet.

b) Solidarität und Hintergrund

Informationen zum Hintergrund dieses Streiks - etwa die israelische Finanzblockade - sowie einen Aufruf zu seiner Unterstützung enthält die (englische) Pressemitteilung "Support the demands of Palestinian public sector workers on strike" des Democracy and Workers’ Rights Center vom 1. September 2006.

Hamas weiß nicht mehr weiter - Angestellte der Palästinensischen Autonomiebehörde rufen zum Generalstreik auf

"Für 760.000 palästinensische Schüler in Westjordanland und Gazastreifen wird nächsten Samstag das neue Schuljahr nicht beginnen, sollten ihre Lehrer ihre Gehälter nicht bekommen. Trotz der Drohungen seitens der Hamas-Regierung erneuerten die Angestellten öffentlicher Bildungseinrichtungen letzten Freitag ihre Absicht, am 2. September nicht zum Dienst zu erscheinen." Artikel von Peter Schäfer auf telepolis externer Link vom 29.08.2006

Gewerkschaften handeln nach gewaltsamem Tod eines palästinensischen Fahrers

"Die ITF fordert eine Untersuchung durch die israelische Regierung und die Streitkräfte des Landes, nachdem ein Mitglied der der ITF angeschlossenen General Union of Transportation Workers in Palästina erschossen wurde. Darin wird die ITF vom israelischen Gewerkschaftsdachverband Histadrut unterstützt, der in einem offiziellen Schreiben an den Verteidigungsminister Amir Peretz auf eine Klärung des Zwischenfalls drängt." Meldung auf der Seite der ITF - Internationale Transportarbeiter-Föderation externer Link vom 22.05.2006

ILO Bericht zur Lage der ArbeiterInnen

Weniger als die Hälfte der Männer in erwerbsfähigem Alter und weniger als 10 Prozent der Frauen sind beschäftigt - das ist einer der Kernfakten die die ILO Mission in ihrem (englischen) Bericht "The situation of workers of the occupied Arab territories" externer Link pdf-Datei vom Mai 2005 hervorhebt.

Zehntausend protestieren vor der gesetzgebenden Versammlung in Gaza

Im Laufe der ersten Märzhälfte - nachdem die Autoritätsbehörde ihre Wirtschafts- und (vor allem) Sozialpolitik vorgestellt hatte, organisierte die Föderation der selbstverwalteten Arbeiterkomitees eine Reihe von Aktionen, deren wichtigste eine Demonstration vor der gesetzgebenden Versammlung am 12.März war: Drei Abgeordnete nahmen die Forderungen entgegen und versprachen, sie im Parlament sowohl zur Kentniss zu bringen, als auch zu vertreten. Neben zahlreichen sozialen Forderungen enthält der "Katalog" auch die Forderung nach freien Wahlen innerhalb des palästinensischen Gewerkschaftsbundes. Ein (französischer, mit kurzer deutscher Zusammenfassung) Bericht "La mobilisation des travailleurs à Gaza en mars 2005" von Hassan Bargouthi vom DWRC (Zentrum für Demokratie und Arbeiterrechte) vom 19.März 2005

Grenzerfahrungen. Arbeitsmigration, Prekarisierung und der Israel/Palästina-Konflikt

Eindrücke einer Reise ins »Gelobte Land« von Kirsten Huckenbeck

  • Teil II, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 6-7/04

  • Teil I, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 5/04

"Palestine : Intérêts de classes et occupation ..."

(Klasseninteressen und Besetzung) - eine kurze deutsche Zusammenfassung eines (französischen) Beitrags von Meron Rapoport vom Juli 2004 im Nachrichtenportal "Alafouk" über Arbeits- und Lebensbedingungen "in Schatten der Mauer" (inkl. Link zum Original)

"Palestinian telecommunications workers on a two hours strike for their rights and benefits"

Ein (englischer) Bericht vom 3.August 2004 bei "Labourstart" new über einen aktuellen Lohnstreik palästinensischer Arbeiter

European trade unionists shocked by labor situation of Palestinians in Israel

Ein erster kurzer (englischer) Bericht des "Workers Advice Center" new von Ende April 2004 über die europäische Solidaritätsdelegation mit palästinensischen Arbeitern in Israel.

Sieben Stunden Weg für Hassan. Von Gaza nach Israel: Wanderarbeiter unterwegs

"Nachts um zehn bricht der Arbeiter Hassan auf, um morgens um fünf an seinem Arbeitsplatz zu sein. Nur 30 Kilometer liegen zwischen seiner Wohnung im Gaza-Streifen und der Baustelle in Israel. Die Zeit verwartet er mit tausenden Palästinensern am Grenzübergang. Protokoll einer Herbstnacht..." Artikel von Susanne Knaul in der taz vom 25.10.02 new

Arbeitslosendemo in Gaza. Palästinenser fordern Arbeit oder finanzielle Hilfe. Israel mobilisiert Reservisten

taz-Bericht in der taz vom 3.7.2002 new

Violating the Social Rights of Palestinian Workers in Israel. "Terms and Conditions of Work"

Dokumentation des Center for Democracy and workers rights pdf-Datei. Das Center for democracy and workers rights ist eine profilierte Einrichtung, die vor ca 10 Jahren von palaestinensischen GewerkschafterInnen begruendet wurde. Bekannt, umstritten und unbeliebt bei den Maechtigen wurde das Center bespielsweise durch eine Dokumentation ueber die Rechte der arbeitenden Frauen in arabischen Staaten. Vor einigen Jahren schon erarbeitet und jetzt auf englisch verfuegbar ist auch die Dokumentation ueber die Verletzung der Rechte arabischer ArbeiterInnen in Israel, den besetzten Gebieten und den autonomen Gebieten

Journalists Launch Global Campaign for Ceasefire in Media War as More Reporters Are Injured

Die internationale Föderation der Journalisten ruft zu einem globalen Solidaritätsappell für palästinische MedienarbeiterInnen, die in der Westbank und Gazastreifen belagert werden und als Zielscheibee der israelischen Armee geworden sind.

Verägerte SteinbrucharbeiterInnen blockieren die Golani-Kreuzung

250, meist arabische, ArbeiterInnen kämpfen gegen die Schließung ihres Arbeitsplatzes, eines Steinbruches. Information und Appell der WAC.

Palestinian Authority Detains Teachers' Union Leader in Ramalla (West Bank)

Einer der Führer der palästinenischen Lehrergewerkschaft wurde verhaftet. Die Gründe dafür sind die schlechte Bezahlung und der Generalstreik der Lehrer am 1. Mai. Die palästinensiche Behörde duldet keine unabhängige Sozialkraft. Appell des Workers Advisory Center für Protestbriefe.

siehe auch

Arbeitsbedingungen und -kämpfe in Israel


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