Argentinien: Proteste und Arbeitskämpfe gegen das IWF-Diktat
2002
"Que se vayan todos"
Weit über 100.00 Menschen demonstrierten am 30.August 2002 in mehreren argentinischen
Städten gegen die Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds. Dazu
aufgerufen hatten die Gewerkschaftszentrale CTA, unabhängige Gewerkschaften
und Erwerbslosenorganisationen. "Que se vayan todos" - Alle sollen gehen, das
ist die Absage einer wachsenden Bewegung an die Wahlspiele der traditionellen
Parteien, egal welcher Richtung. Link zum Bericht von Peter Greste für die BBC (englisch)
argentinien 2002: kanalB spezial nr_13 über die katastrophalen auswirkungen
des neoliberalen systems in argentinien und den widerstand der bevoelkerung
"der 60minütige dokumentarfilm informiert darüber, wie das land vom us-imperialismus
und den internationalen finanzinstitutionen IWF und weltbank unter der fahne
des neoliberalismus und mit hilfe einer korrupten einheimischen politischen
klasse systematisch ruiniert wurde. ... wie immer zeigen wir jene seite der
geschehnisse, die von den mainstream-medien systematisch ignoriert werden."
VHS/60min/erhältlich in deutscher, spanischer und englischer fassung für 7,70
EURO. Link zu weiteren Infos und Bestellmöglichkeit
Neue Repressionswelle in Argentinien
- Protesttag im ganzen Land - die Bauernopfer verhindern ihn nicht. Gestern
fanden in Argentinien erstmals seit langem gemeinsame Protestaktionen aller
politischer Oppositionsströmungen statt, die sich gegen den Polizeiterror
der letzten Woche richteten, als mit brutalstem Einsatz zwei Erwerbslose in
Buenos Aires ermordet wurden - zwei weitere der vielen Verletzten schweben
noch in Lebensgefahr. Präsident Duhalde versucht, sich mit Bauernopfern zu
retten - zum einen werden die Leiter des Polizeieinsatzes angeklagt, zum anderen
liess er bekannt geben, die Neuwahlen fänden bereits im März nächsten Jahres
statt, ein halbes Jahr früher als geplant. Siehe
LabourNet Germany-Bericht zusammengestellt aus Pressemeldungen
- Konfrontation gesucht. In Argentinien geht Angst vor Repression um. Todesschüsse
auf Demonstranten lösen neue Proteste aus. Link zum
Artikel von Marcos Salgado/Roberto Roa in junge Welt vom 03.07.2002
- Proteststreik gegen Polizeiterror. Den Tod zweier Demonstranten die der
Coordinadora Anibal Veron angehörten - Opfer massiven Polizeieinsatzes - am
vergangenen Mittwoch hat die Gewerkschaftszentrale CTA mit einem Aufruf zum
politischen Streik beantwortet. Am Donnerstag waren insbesondere die Hochburgen
der CTA - Schulen und Ämter - in der Hauptstadt und der umgebenden Region
weitgehend geschlossen. "Duhalde hat beim wichtigsten Ziel versagt - den sozialen
Frieden zu wahren" kommentierte die grösste argentinische Zeitung. Die selbstorganisierten
Erwerbslosen (laut Regierung "eine radikale Gruppe, die nicht mit der Regierung
verhandeln will und nur auf Gewalt aus ist") wollen ihren Kampf fortsetzen.
"Eine andere Wahl haben wir ohnehin nicht". Siehe Bericht zusammengestellt von Helmut Weiss aus Meldungen
der "Mercosur Union Post - Extra June 28, 2002", "El Clarin" und "La Jornada",
sowie indymedia argentina, der CTA-Homepage und mail-Nachrichten der "Agencia
de Noticias Red-Acción (ANRed)"
- Link zum Bericht bei Indymedia Germany über die Repression
gegen die jüngsten Proteste der Erwerbslosen in Argentinien - 2 Todesopfer,
über 100 Verletzte
Drei zentrale Widerstandstage Ende Mai 2002
Einmal Straßenblockaden, zweimal Generalstreik - Bericht und Anmerkungen zur Rolle der Gewerkschaften in der politischen
Krise Argentiniens, zusammengestellt aus Pressemeldungen von La Jornada, Clarin,
und mehreren Telefonaten von Helmut Weiss