Finanzpiraten am Rio de la Plata. Neues Kapitel der Krise in Argentinien.
Peso im freien Fall. Massenprotest in Buenos Aires
"In Argentinien sind die wenigen Wochen relativer Ruhe beendet. Zehn
Tage, nachdem eine Delegation des Internationalen Währungsfonds das Land
am Rio de la Plata bereiste, um dort »in kooperativer Atmosphäre«
auf eine »engagierte Regierung« zu treffen, ist der Kurs des Peso
Anfang der Woche zusammengebrochen. Zuletzt stand er gegenüber dem US-Dollar
eins zu vier, doch der Abwärtstrend setzte sich am Dienstag fort. Befürchtet
wird eine neue Hyperinflation, wie sie das Land schon zweimal erlebt hat...."
Link
zum Artikel von Harald Neuber in Junge Welt vom 27.03.2002
Argentinien
2002 - online Video Berichterstattung (Link)
kanalB ist in Argentinien vorort, um die aktuellen Ereignisse zu dokumentieren
und die Hintergruende dieser dramatischen Entwicklung zu beleuchten. Das kanalB
SPEZIAL Argentinien wird den ganzen März dauern. Jede Nacht werden zumindest
zwei neue Videobeiträge ins Netz gestellt. Insgesamt sollen 3 bis 4 Stunden
Video in DSL - und ISDN-Qualität zum Abspielen und Herunterladen produziert
werden. Zudem bieten wir auf der Seite ein Messageboard an und verfassen einen
Newsletter. Diese Features sollen dazu dienen, dass sich AbonnentInnen an
der Recherche der kanalB KorrespondentInnen beteiligen können, indem
sie einbringen, was sie wissen möchten und mit eventuellen Tips und Kontakten
zum Gelingen der Aktion beitragen. Nach Ende der Aktion schneiden sie aus
dem gesamten Videomaterial einen Dokumentarfilm; kanalB nr_13 SPEZIAL argentinien
2002. Dieser wird für die AbonnentInnen zu einem Sonderpreis auf VHS
erhältlich sein. Zum reinschnuppern gibts aber auch einen Gast-login:
loginname "schau", passwort "rein"
Versuch der Vernetzung. Nationale Arbeiterversammlung - ein großer
Schritt. "Am 16./17. Februar versammelten sich Tausende Arbeiterinnen
und Arbeiter, Arbeitslose sowie Vertreterinnen und Vertreter der Volksversammlungen
und von lokalen Gewerkschaftsgruppen auf der Plaza de Mayo in der argentinischen
Hauptstadt Buenos Aires im Rahmen der ersten Nationalen Arbeiterversammlung
(für Beschäftigte und Erwerbslose). Diese Versammlung stellt den
bisherigen Höhepunkt bei der Schaffung alternativer Strukturen der Arbeiterklasse
dar. Sie zeigt, daß sich die Bewegung seit den »revolutionären
Tagen« Ende Dezember organisatorisch und politisch deutlich weiterentwickelt
hat. Link
zum Artikel von Jordi Martorell (Übersetzung: Christoph Mürdter)
in Junge Welt vom 14.03.2002
Ökonomische Krise und die Alternativen. Der Artikel von Claudio Katz,
Buenos Aires, wurde unmittelbar vor der Entlassung Cavallos und dem Rücktritt
de la Ruas geschrieben. Er analysiert die wirtschaftliche Lage, die zu den
Ereignissen von 19. und 20. Dezember 2001 führten, und umreißt
die Perspektiven für eine Lösung im Sinne der abhängig Beschäftigten.
Link zum Artikel
in Inprekorr Nr. 364 (Februar 2002)
Volksaufstand in Argentinien. "Nur selten geschehen im Rahmen einer
Generation Dinge wie am 19. und 20.Dezember in Argentinien. Hunderttausende
gingen - die Repressionsorgane missachtend, ihr Leben und das ihrer Kinder
aufs Spiel setzend - auf die Straße, um zu sagen: Basta!" Link
zum Artikel von Raul Zibechi in SoZ - Sozialistische Zeitung vom Januar 02
Buenos Aires: Massendemonstration und Vollversammlung der Piqueteros, 16.2.02.
Freitag, den 15.2.02, hat im Zentrum von Buenos Aires wieder eine große
Massendemonstration auf der Plaza de Mayo stattgefunden. Dabei waren sowohl
die "Volksversammlungen", die Bewegung der "Piqueteros"
als auch linke Parteien und die eher linke Gewerkschaft "CTA" vertreten.
Link
zur Übersetzung eines Indymedia Argentina-Beitrages über die Demonstration
durch Vereinigte Linke
Buenos Aires: Unabhängige Zeitung gegründet. "`Argentina
Arde` - Argentinien brennt. So ist der Name einer Zeitung, die von einem gleichnamigen
Bündnis aus 130 unabhängigen FotografInnen, KünstlerInnen,
JournalistInnen, VideokünstlerInnen und weiteren interessierten Menschen
seit wenigen Wochen in Buenos Aires herausgegeben wird. Das Bündnis entstand
infolge eines Aufrufes von Boedo Films, Cine Insurgente ("Aufständisches
Kino"), Contraimagen ("Gegenbild") und Indymedia Argentina
unter dem Motto: "Du hast es erlebt, lass nicht zu, dass man dir weiter
Lügen erzählt". Hier die Übersetzung des Titelbeitrages
der 1. Ausgabe von "Argentina Arde". Unter dem Titel "Dass
sie alle gehen sollen...und was danach?" beschreibt er die mittlerweile
landesweite basisdemokratische Organisierung der Menschen und die Versuche,
diese zu zerstören und zu vereinnahmen. Link
zur Übersetzung des Leitartikels durch Vereinigte Linke
Tage der Hoffnung und des Zorns. Argentinien zwischen riots und Depression.
In der "Kornkammer Südamerikas" musste im Dezember 2001 ein
Teil der Bevölkerung hungern. Von 36 Millionen EinwohnerInnen leben 15
Millionen unter dem offiziellen Existenzminimum. Die Arbeitslosigkeit liegt
bei über 20%. Sozialer Sprengstoff in einem Land, das sich auf dem Sprung
in den Club der Großen wähnte. Soziales Elend und leere Versprechungen
und absehbar keine Veränderungen zum Positiven führten zu Massenaufständen
in Buenos Aires und im Landesinneren. Link
zum Artikel von Roberto Frankenthal in ak - analyse & kritik, Zeitung
für linke Debatte und Praxis Nr. 458 vom 18.01.2002
For the immediate payment of wages! Against the reduction of the health
and education budget! For a 40 per cent wage increase to compensate for the
devaluation! Appeal for support from SUTEBA - teachers union in Argentina
- Aufruf um Unterstützung der streikenden argentinischenLehrergewerkschaft mit vielen Hintergründen
auf Englisch und Spanisch
"Ein Staat der die Bevölkerung in der ärmsten Armut lässt..." Den folgenden
Beitrag fanden wir (Radio Z) auf dem unabhängigen Internetportal argentina.indymedia.org und übersetzten ihn für
unsere Sendung. (Beitrag im Original:) Trotz neuem Präsidenten,
trotz der Aufhebung der Bindung des Peso an den Dollar und anderer Maßnahmen
der neuen Regierung gehen die Auseinandersetzungen weiter. Zum Beispiel in
den Fabriken. Die Fabrik des Bekleidungsherstellers Brukman in Buenos Aires
ist seit fast einer Woche in der Hand der ArbeiterInnen. Sie haben ihre Fabrik
besetzt, um einige ihrer Forderungen zu erreichen. Aber auch um "zu vermeiden,
dass die Bestände und die Maschinen weggebracht werden", wie sie sagen. Nach
Ansicht der ArbeiterInnen sind "die Herren Brukman aus der Fabrik geflohen
und hinterließen die Maschinen und die hergestellten Waren, ohne jedoch ihre
Schulden zu bezahlen". Von ihrer Situation und von diversen Einschüchterungsversuchen
nicht nur der Fabrikleitung, sondern auch der Gewerkschaften, die gefordert
hatten die Besetzung aufzugeben, berichtet
einer der Arbeiter.: (MP3, 3.21 Min.)
Indymedia.de: "Während die hiesige "bürgerliche" Presse - in völliger Ignoranz
gegenüber den Realitäten in dem ausgehungerten Land - suggeriert, in Argentinien
sei jetzt wieder alles in Ordnung, da das Geld abgewertet wird und jetzt 1500
Peso statt 1000 pro Monat von den Konten abgehoben werden dürfen, gehen die
Proteste der Menschen in Argentinien weiter. Hier ein Beispiel: Gestern wurde
in Buenos Aires eine der von ihren Eigentümern - unter monatelanger Nichtzahlung
der Löhne - verlassenen Fabriken von ihren Arbeitnehmern besetzt. Es folgt
die Übersetzung des entsprechenden Indymedia-Argentina-Beitrages": Buenos Aires: Fabrikbesetzung
"Nach erbitterten Flügelkämpfen unter peronistischen Politikern setzt der
neue argentinische Präsident sein wirtschaftliches Notstandsprogramm durch.
Schon steigen die Preise." Artikel von jessica zeller, buenos aires Auf die Duhalde der Geschichte (Jungle World,
Nr. 03/2002, 9. Januar 2002)
Die Massenrevolte in Argentinien war spontan und brauchte keine Führung
einer politischen Avantgarde. Artikel von Andrés Pérez gonzález, Santiago
de Chile Explosive Mischung (Jungle World, Nr. 03/2002,
9. Januar 2002)
Argentiniens Präsident zurückgetreten - schon 22 Tote. "Bei den Unruhen
und Demonstrationen sind bis zum Donnerstagabend 22 Menschen ums Leben gekommen,
mehrere hundert verletzt und tausende festgenommen worden. Am Donnerstag war
die Polizei in Buenos Aires massiv gegen Demonstranten vorgegangen, die trotz
des Ausnahmezustands auf die Straße gegangen waren...." Link zur dpa-Meldung vom 21. Dezember 2001, 08:31
Uhr
Argentinien bildet Übergangsregierung. "Nach dem Rücktritt von Präsident
de la Rúa könnte Senatspräsident Ramon Puerta die Regierung übernehmen. Die
USA wollen keine Sofortkredite gewähren. Link zur AP-Meldung vom 21. Dez 08:04, ergänzt
08:25
Um mit De la Rua, Cavallo und ihrem Sparprogramm Schluß zu machen: Generalstreik
und Argentinazo! Link zum Flugblatt von MST (Movimiento Socialista
de los Trabajadores, Sozialistische Bewegung der ArbeiterInnen) aus Argentinien,
übersetzt von der Was Tun!-Redaktion
Das Thema wird wohl aktuell bleiben - nutzt bitte in den nächsten Tagen
Links zu folgenden argentinischen Info-Quellen (Spanisch!):
Virtueller Konkurs in Argentinien. Gestern begann erneuter Generalstreik.
"In Argentinien hat am Donnerstag der siebte Generalstreik seit dem Amtsantritt
von Präsident Fernando de la Rua vor zwei Jahren begonnen. Die Gewerkschaften
wollen mit dem Ausstand gegen die Spar- und Wirtschaftspolitik der Regierung
protestieren...." Link zum Artikel von Knut Henkel in ND vom 14.12.01