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Updated: 18.12.2012 15:51 |
An den Gladenbach, 24. Februar 2008 nachrichtlich: Angelo Lucifero, Thomas Voss, Monika Brandl, ZAKO-Verteiler, labournet, GewerkschafterInnen gegen Rechts, Angelo Lucifero Die Mauer des Schweigens brechen! Lieber Kollege Bsirske, auf unserer zweiten Arbeitstagung vom 22. bis 24. Februar haben wir uns wie angekündigt erneut intensiv mit den Vorgängen um unseren Kollegen Angelo Lucifero befasst. Leider war es weder Dir noch der Kollegin Brandl als GR-Vorsitzenden aufgrund anderweitiger wichtiger organisationsinterner Termine möglich, Euch an unseren Diskussionen zu beteiligen. Inhaltlich haben wir mehrfach Dir gegenüber unsere klare und eindeutige Ablehnung des aus unserer Sicht unentschuldbaren und gewerkschaftsschädigenden Verhaltens des Landesbezirksleiters Voss gegenüber erklärt. Diese Kritik halten wir voll inhaltlich aufrecht. Das bisherige öffentliche Schweigen des Bundesvorstandes als Gremium und von Dir persönlich sowie Eure durchgängige Verweigerung der organisationsinternen Diskussion sind bestenfalls als miserables Krisenmanagement zu würdigen. Auch Ihr habt hierdurch dazu beigetragen, dass in den vergangenen zwei Monaten unsere Organisation und die Glaubwürdigkeit vieler antirassistisch und antifaschistisch aktiver und engagierter ver.di-KollegInnen in ihren betrieblichen und örtlichen Arbeitszusammenhängen Schaden genommen haben. Wir halten das für unerträglich! Insofern ist der gesamte Vorgang für uns auch nicht dadurch "heilbar", dass - wie offensichtlich jetzt geplant - am kommenden Dienstag das Arbeitsverhältnis von Angelo durch einen Aufhebungsvertrag gelöst wird. Als aktive gewerkschaftliche Vertrauensleute und Betriebs-/PersonalrätInnen wissen wir nur zu gut, was am Ende die betroffenen KollegInnen dazu bewegt, dann doch ihre berechtigte Gegenwehr gegen das ihnen zugefügte Unrecht aufzugeben. Arbeitgeber, die sich so verhalten werden von uns als Gewerkschaft ver.di deshalb auch zu Recht als schäbig kritisiert und öffentlich angeprangert - so z.B. erst in der letzten ver.di-publik, Seite 5, unter der Überschrift "Der Druck war zu groß", die Spedition AFT H. Altmann Fahrzeugtransporte, die dem Kollegen Andreas Voigt so lange zusetzte, bis der am Ende keine andere Möglichkeit mehr sah, ohne massive Schädigung seiner Gesundheit und persönlichen Integrität die Kündigung dann doch zu akzeptieren. Wie auch immer. Der gesamte Vorgang um Angelo zeigt überdeutlich einen massiven organisationsinternen Erörterungs- und Handlungsbedarf. Deshalb haben wir beschlossen, den Bundesvorstand und Dich persönlich aufzufordern, umgehend und erkennbar die Mauer des Schweigens zu brechen. Wir erwarten konkret:
Da wir mit unseren bisherigen Versuchen, Dich und den Bundesvorstand in dieser Sache zum Gespräch zu bewegen leider auf die beschriebene Mauer des Schweigens gestoßen sind, verbinden wir unsere o.g. Erwartungen mit einem Versprechen, auf das Ihr Euch verlassen dürft: Wir hoffen, dass ihr begreift, dass es uns ernst ist, und es Euch gelingt, zu Formen der innerorganisatorischen Kommunikation zurückzufinden, die unserem gemeinsamen Anspruch nach Kritikfähigkeit und Demokratie entsprechen. Wir wünschen uns aufrichtig, dass wir Euch nicht auf der Straße zur Erörterung der Angelegenheit begegnen müssen. Tut ihr bitte das Eure, dass es dazu nicht kommt. In Erwartung Deiner und Eurer möglichst zeitnahen Antwort verbleiben wir mit kollegialen Grüßen |