Wolfsschanze und Dirk Nowitzki: Satirische Anmerkungen zum geplanten "Einbürgerungstest"
".Aber zum Test. In dem steckt eine Menge praktischer Lebenserfahrung. Nehmen wir eine der harmlosen Fragen wie zum Beispiel: "Ist Jugendkriminalität strafbar?" Diese einfache Frage verbirgt schicksalhafte Weisheiten. Für jeden Täter, welcher Couleur auch immer, ist es von großer Bedeutung, über das Ausmaß seiner Übeltaten informiert zu sein. Glauben Sie, Herr Schäuble hätte im Jahre 1994, 52 Lenze jung, 100.000 Mark vom Waffenhändler Karlheinz Schreiber entgegen genommen und in den Schwarzen Kassen der CDU verbuchen lassen, wenn er von den Konsequenzen gewusst hätte? Mit Sicherheit nicht!.." Artikel von Fahimeh Farsaie in Freitag vom 25.07.2008
BMI veröffentlicht Fragenkatalog zum Einbürgerungstest
"Das Bundesministerium des Innern hat heute den Fraktionen des Deutschen Bundestages den Entwurf der Verordnung zur Kenntnis zugeleitet, die ab dem 1. September 2008 einen bundeseinheitlichen Einbürgerungstest einführt. Das Richtlinienumsetzungsgesetz vom 19. August 2007 hat das Bundesministerium des Innern ermächtigt,die Prüfungsmodalitäten des Einbürgerungstests und das Curriculum für den Einbürgerungskurs durch Rechtsverordnung ohne Parlamentsvorbehalt und ohne Beteiligung des Bundesrats zu regeln." PM vom 07. Juli 08
- Bundeseinheitlicher Einbürgerungstest - allgemeine Fragen
- "Welche Religon hat die europäische und deutsche Kultur geprägt?"
"Das Bundesinnenministerium hat gestern den Einbürgerungstest mit 300 Multiple-Choice-Prüfungsfragen veröffentlicht (eigentlich ist die Rede von 310 Fragen). Ab dem 1. September soll der Test gültig sein." Artikel von Florian Rötzer in telepolis vom 08.07.2008
"Der Test" (Kurzfilm)
Levent Tekin muß einen Einbürgerungstest bestehen, um die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten. Er ist gut vorbereitet, jedoch nervös. Bis zur letzten Minute übt er weiter mit seiner Frau. Dann fängt Levents kafkaesker Behördengang auf dem steinigen Weg zur deutschen Staatsbürgerschaft an. Satirischer Kurzfilm (Regie: Güclü Yaman, 2007, Deutschland), in dem die authentische Fragen der hessischen und badenwürttembergischen Einbürgerungstests behandelt werden. Der Film ist keine klassische Dokumentation, sondern ein Kurzspielfilm und versucht verschiedene Aspekte des Problems zu behandeln. Er ist bis jetzt auf mehreren Festivals gelaufen und mehrfach auzgezeichnet worden. Siehe dazu:
- Trailer des Films
- Der Film dauert 13:45 Minuten und ist als DVD für 7,50 Euro über ein online- Formular erhältlich (Wahlweise Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Türkisch eintragen!)
Rassismus im Berliner Einbürgerungsformular
- Rassismus-Vorwurf: Berliner Einbürgerungsformular sorgt für Empörung
"Ein Behördenformular hat in der Hauptstadt politischen Wirbel ausgelöst: Wer sich in Berlin einbürgern lassen will, soll der Verarbeitung von Daten "zur rassischen und ethnischen Herkunft" zustimmen. Nun folgen unangenehme Fragen an den Senat." Artikel von Hani Yamak und Sven Röbel in Spiegel online vom 06. Februar 2007
- Rassen-Klausel: "Ab in den Papierkorb"
"In Berliner Einbürgerungsanträgen ist von "rassischer Herkunft" die Rede. Noch ist unklar, wie die Klausel jahrelang unbemerkt in den Papieren stehen konnte. Behörden und Politiker wollen nichts davon gewusst haben. Einigkeit herrscht nur in einem Punkt: Der Passus muss weg." Artikel von Annett Meiritz in Spiegel online vom 07. Februar 2007
Einbürgerung erschwert. Innenministerkonferenz verschleppt Probleme und betreibt lieber Stimmungsmache
"Man sollte es nicht für möglich halten: Exportweltmeister Deutschland schottet sich weiter ab. Das Land der reisefreudigen Deutschen, das Auswanderungsland, das jährlich von rund 100.000 Bundesbürgern verlassen wird, die sich anderswo niederlassen wollen, will die Hürden für Einwanderer noch höher hängen. Die Innenminister haben es beschlossen, der Stammtisch wird's zufrieden sein. Wie war das noch? "Die Welt zu Gast bei Freunden"? Fragt sich, wer hier eigentlich nicht integriert ist." Artikel von Wolfgang Pomrehn in telepolis vom 06.05.2006
Noch mehr Hürden. SPD gibt nach: Einbürgerungswillige müssen künftig eine Prüfung zur Staatsbürgerkunde ablegen
"Wer Deutscher werden will, muss künftig einen Einbürgerungskurs belegen. Die erfolgreiche Teilnahme daran wird überprüft. Für Kurse und Prüfungen soll das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), das beim Bundesinnenministerium angesiedelt ist, bundesweit einheitliche Standards festlegen. Die konkrete Ausgestaltung aber bleibt Sache der einzelnen Länder. Dafür soll es jedoch in Zukunft bundesweit einheitliche Sprachtests geben. Das ist das zentrale Ergebnis der Frühjahrskonferenz der deutschen Innenminister, die gestern in Garmisch-Partenkirchen zu Ende ging. "So weit waren wir noch nie", jubelte Hessens Innenminister Volker Bouffier (CDU) stellvertretend für die Unions-geführten Länder. Kein Wunder: Im Vorfeld der Innenministerkonferenz (IMK) hatten zahlreiche Vertreter der SPD Einbürgerungstests noch strikt abgelehnt." Artikel von Max Hägler und Samine am Orde in der Taz vom 6.5.2006
Unser Zitat zum Thema: Ausweisung des letzten Deutschen
"München: Nach abschließender bundesweiter Bearbeitung der Einbürgerungstests wurde heute der letzte deutschstämmige Bürger aus Deutschland ausgewiesen. Es handelt sich dabei um den 24jährigen Josef (Sepp) Hinterlechner aus Moosbühl. Nach gründlicher Recherche der Ausländerbehörde wurde festgestellt, dass Herr Hinterlechner die beantragte deutsche Staatsbürgerschaft nicht mehr zusteht, weil er in der sechsundsiebzigsten Generation Nachkomme einer slowenischen Nomadenfamilie ist.
Wie die Bundesbehörde für Abschiebungen weiter mitteilt, ist Herr Hinterlechner nachweislich damit der letzte Deutsche, bei dem die Staatsangehörigkeitsprüfung nach neuem Recht geprüft und negativ beschieden wurde. Einen anderen berechtigten Anwärter auf Deutschtum gibt es zur Zeit nicht. Wie bereits gemeldet, wurde vor kurzem auch der Antrag von Herrn Hasso von Fallersleben auf die deutsche Staatsbürgerschaft abgelehnt. Er erfüllte zwar alle rassischen Voraussetzungen, ist aber leider vierbeinig.
Somit stellt der Bundesausweisungsminister auch in diesem Monat amtlich fest, daß Deutschland weiterhin deutschfrei ist."
Quelle: Deutscher Einhei(z)textdienst von Werner Lutz 3/06
Integration auf Niederländisch: Der Holland-Test der eisernen Rita
"Wie lange dauert eine Zugfahrt von Amsterdam nach Enschede?" - "Bereitet man Tee mit heißem oder kaltem Wasser zu?" Ab morgen müssen sich Einwanderungswillige in den Niederlanden einem Test stellen, den die umstrittene Ministerin Rita Verdonk angeordnet hat. Ihr deutscher Kollege Wolfgang Schäuble ist begeistert." Artikel von Alwin Schröder in Spiegel online vom 14. März 2006
Hessen
- Einbürgerungstest: Sind Sie Deutschland?
Wer die deutsche Staatsbürgerschaft erlangen möchte, muss jetzt auch in Hessen einen Fragenkatalog richtig beantworten. Bei Erfolg soll der Test dann sogar Deutschlandweit eingeführt werden. Artikel in Süddeutsche Zeitung vom 15.3.2006
- Deutscher werden? 100 Fragen, 100 Antworten
Der hessische Fragenkatalog samt Lösungen dokumentiert beim Hamburger Abendblatt
- » Erratum «
"Mehrere Zeitungen haben den Fragebogen des hessischen Innenministeriums publiziert, den einbürgerungswillige Ausländer künftig ausfüllen sollen. Durch einen bedauerlichen Irrtum haben sich dabei einige Druckfehler eingeschlichen. Im Folgenden drucken wir die korrigierten Passagen." Erratum von Christian Baulig in FDT vom 16.03.2006
Baden-Württemberg testet die Integration per Gesinnungsbogen
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Fragebogen völkerrechtswidrig. Max-Planck-Institut hält baden-württembergischen Gesprächsleitfaden zur Einwanderung für diskriminierend
Das Max-Planck-Institut für Völkerrecht hat den Gesprächsleitfaden der Landesregierung Baden-Württembergs als "völkerrechtswidrig" eingestuft. Die CDU/FDP-Regierung will dennoch an dem Fragenkatalog festhalten. Artikel in Frankfurter Rundschau vom 16.03.2006
- Appell "Kein Wahlkampf auf dem Rücken von Migrantinnen und Migranten"
".Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieses Aufrufs fordern Politiker und Parteien deshalb dazu auf, die bevorstehenden Kommunal- und Landtagswahlkämpfe nicht auf dem Rücken von Migrantinnen und Migranten auszutragen. Wir, die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieses Aufrufs, fordern ferner die Rücknahme des Fragebogens in Baden-Württemberg, der vorherrschende Ressentiments gegen Menschen muslimischen Glaubens bedient.." Siehe dazu:
- Neue Befunde bekräftigen behördliche Diskriminierung durch "Loyalitätstest" in Baden-Württemberg
"Das Innenministerium von Baden-Württemberg hat im September 2005 seinen Behörden eine klare Anweisung gemacht, wonach alle Muslime unter Generalverdacht zu stellen sind. Das geht aus einem Schreiben (Aktenzeichen 5-1012 4/12) hervor, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Darin heißt es: "Bei jedem Muslim, der sich einbürgern lassen will, besteht Zweifel an der inneren Hinwendung zu Deutschland." Daher solle jedem "muslimischen" Einbürgerungswilligen ein Fragekatalog vorgelegt werden, der die Gesinnung prüfe." Artikel von Hüseyin Avgan , DIDF-Vorsitzender, vom 31.01.2006 bei DIDF
- Nein zum Loyalitätstest. Ja zur Einbürgerung
"Migranten, die sich einbürgern wollen, haben es in Baden-Württemberg seit Anfang des Jahres nicht leicht. Das Innenministerium stellt alle Menschen, die aus einem muslimischen Land eingewandert sind, unter Generalverdacht und unterzieht sie einem diskriminierenden Loyalitätstest." Flugblatt von Föderation der Demokratischen Arbeitervereine - DIDF
- Baden-Württemberg: Gesprächsleitfaden für die Einbürgerungsbehörden. Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung nach dem Staatsangehörigkeitsgesetz (StAG)
Gesprächsleitfaden für die Einbürgerungsbehörden, Stand 01.09.2005 , veröffentlicht bei islam.de