letzte Änderung am 19. Sept. 2002

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Ausschlussverfahren gegen Alternative Metaller Kassel - gelingt die Raussäuberung der BR-Opposition aus der IG Metall?

Die IG Metall Verwaltungsstelle Nordhessen hat Anfang Mai 2002 ein Verfahren nach § 10 der Satzung der IG Metall gegen 16 Kandidaten der "Alternativen Metaller" bei DaimlerChrysler Kassel zur letzten BR-Wahl eingeleitet.

Grund: Kandidatur auf einem anderen Wahlvorschlag, obwohl es einen offiziellen Wahlvorschlag der IG Metall gab. Der Antrag zum Auschluss nach § 10 der Satzung (wegen gewerkschaftsschädigdem Verhalten) ist von der VK-Leitung DC Werk Kassel gestellt worden.

Anfang August 2002 fand das gewerkschaftliche Untersuchungsverfahren gegen die komplette Liste der "Alternativen Metaller" statt, die bei der BR-Wahl rund 20% der Belegschaftsstimmen und damit 5 Sitze im Betriebsrat gewinnen konnte.

Wir dokumentieren zum Untersuchungsverfahren:

Wie die "Alternativen Metaller Kassel" den Vorgang nach Informationen des LabourNet Germany bewerten:

Oberstes Ziel für die Betriebsratswahl 2002 war für sie die Durchführung der Persönlichkeitswahl im DaimlerChrysler Werk Kassel, sie haben sich in einem Extraflugblatt als erste am 8. April 2001 Gruppierung zur Persönlichkeitswahl bekannt. Am 29.11.2001 haben dann die Gruppierungen CGM, IGM und Alternative Metaller eine gemeinsame "Erklärung zur BR – Wahl 2002" unterzeichnet und veröffentlicht. Oberstes Ziel dieser Erklärung war die Durchführung einer Persönlichkeitswahl im Werk. Die Persönlichkeitswahl ist an dem Einreichen der Liste "METALLER FÜR ALLE" buchstäblich in aller letzter Minute gescheitert. Dies hatte zur Folge, dass nun die zur Absicherung der eigenen Kandidatur vorsorglich erstellten Sicherungslisten aller Unterzeichner der Erklärung vom 29.11.01 eingereicht wurden.

Der wahre Grund für die Ausschlußbemühungen scheint zu sein, dass es als ewerkschaftsschädigend betrachtet wird, die Politik der Betriebsräte der IG Metall-Mehrheitsfraktion bei DaimlerChrysler zu kritisieren. Diese Politik ist geprägt durch Ausgrenzung, Co–Management und Akzeptanz der ständigen Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen (z.B. der Erweiterung der Betriebsnutzungszeit auf 17 Schichten) im DC -Werk Kassel, wie wir berichteten. Siehe hierzu die Dokumentation unter Branchen: Auto / DaimlerChrysler / Werk Kassel 

Siehe den Beitrag "IG Metall-aus-schluss!" in der neuesten Ausgabe der Betriebszeitung der Alternativen Metaller: Nachrichten vom Mercedesplatz, Meldungen und Meinungen von Kollegen für Kollegen der DaimlerChrysler AG Werk 69 Kassel, Ausgabe vom August 2002 (pdf-Datei)

 

Die entscheidende Frage lautet nun: Wird der Vorstand der IG Metall der Ausschlußempfehlung folgen? LabourNet Germany bleibt am Ball!

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