Stahlkonzern: ThyssenKrupp AG vor strategischer Weiterentwicklung - Kein Konzernumbau auf Kosten der Beschäftigten
"ThyssenKrupp steht vor einem Konzernumbau. Grund sind der Verlust von fünf Milliarden Euro, den der größte deutsche Stahlkonzern im Geschäftsjahr 2011/2012 eingefahren hat. Bertin Eichler, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und geschäftsführendes Vorstandmitglied der IG Metall fordert einen "echten Neuanfang" mit umfassender Beteiligung der Arbeitnehmervertreter." Meldung bei der IG Metall vom 11.12.2012
NIROSTA-Werk wird dicht gemacht
Die Soziale Liste schreibt: »In Bochum droht ein weiterer Abbau von Arbeitsplätzen. Neben den bekannten Schließungsabsichten bei Opel in Bochum droht nun auch das Ende des Bochumer NIROSTA-Werks an der Essener Straße. Den Hintergrund für die beabsichtigte Schließung des Bochumer NIROSTA-Werks bildet die hohe Verschuldung des ThyssenKrupp Konzerns durch die Fehlinvestitionen in Brasilien und den USA. Gestern hat die EU-Kommission dem Verkauf des Bochumer Edelstahlwerks an den finnischen Stahlkonzern Outokumpu unter Auflagen genehmigt. Die Vereinbarung beinhaltet, dass Outokumpu eine verpflichtende Zusage gibt, ein italienisches Werk abzustoßen und die Schließung der Stahlproduktion in Krefeld 2013 und in Bochum 2017 erfolgt. „Es ist ein Skandal erster Güte, wie wieder einmal die Beschäftigten dafür herhalten müssen, für die Fehler der hoch bezahlten Konzernbosse die Rechnung zu bezahlen“; so Günter Gleising, Ratssprecher der Sozialen Liste. „Gegen diese Schließung muss sich Protest entwickeln. Der Aktionstag der Europäischen Gewerkschaften am 14. November wäre ein geeigneter Anlass dafür“, so Gleising.« Meldung bei Bo-Alternativ vom 08.11.2012
Edelstahlsparte von Thyssen-Krupp: Standorte und Jobs gesichert
"IG Metall, Betriebsräte und Beschäftigte haben für die Zukunft der Thyssen-Krupp-Edelstahlsparte gekämpft. Und letzte Nacht ihre Forderungen weitgehend durchgesetzt. Die beste Nachricht: Betriebsbedingte Kündigungen sind mindestens bis Ende 2015 kein Thema. Die Thyssen-Krupp-Edelstahlsparte Inoxum soll an den finnischen Edelstahlkonzern Outokumpu verkauft werden. Die IG Metall und der Betriebsrat sahen bis zu 1000 Arbeitsplätze bedroht. Das ist nun vom Tisch: In der Nacht zum Dienstag gab es Verhandlungen mit Thyssen-Krupp und Outokumpu mit einem guten Ergebnis. Die wichtigsten Vereinbarungen: etriebsbedingte Kündigungen sind an allen Produktionsstandorten bis Ende 2015 ausgeschlossen. Alle Standorte bleiben bestehen, diese Standortgarantie gilt ebenfalls bis Ende 2015. Die Flüssigphase im Stahlwerk Bochum ist gesichert. Mindestens bis 2016. In den Standort Krefeld werden 20 Millionen Euro investiert. Es soll ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Kaltwalzprodukte entstehen. Alle Mitbestimmungsmöglichkeiten, die es bereits gibt, bleiben bestehen. Thyssen-Krupp beteiligt sich mit 30 Prozent an dem neuen Gemeinschaftsunternehmen mit Outokumpu..." Meldung bei der IG Metall vom 31.01.2012
4000 Menschen demonstrieren gegen Nirosta-Schließung in Bochum
Ein Demonstrationszug von mehreren tausend Nirosta-Mitarbeitern zog am Freitagvormittag durch Bochum. Betriebsrat und IG Metall fordern den Erhalt der Arbeitsplätze in Bochum und Krefeld. Bürgermeisterin Ottilie Scholz verspricht den Demonstranten Unterstützung durch die Stadt. Die Chronik von Andreas Eichhorn, Michael Weeke, Anna Ernst auf DerWesten vom 27.01.2012
IG Metall kündigt Großdemo gegen Schließung von Thyssen-Krupp Nirosta in Bochum an
„Pläne über einen Verkauf des Werks in Bochum sorgen für einen Schock vor Ort. Die Schließung des Schmelzstufen-Werks hätte massive Konsequenzen für den Wirtschaftsstandort Bochum. Die IG Metall hat für Freitagmittag, 11.55 Uhr, zur Großdemo auf dem Husemannplatz in der Innenstadt eingeladen..."
Artikel von Michael Weeke auf DerWesten vom 23.01.2012
Krisenkonzern Thyssen-Krupp: In Brasilien versackt
Ein Riesen-Stahlwerk bei Rio schadet nicht nur Anwohnern, sondern auch dem Konzern selbst: Die Kosten explodieren, Thyssen-Krupp rutscht in die roten Zahlen. Artikel in der TAZ vom 03.12.2011 . Zu den Auseinandersetzungen um das Stahlwerk in Brasilien siehe "Thyssens Versprechen - und die Realität" unter Internationales > Brasilien
- »Ich wurde aus Luxuswagen mit einer Waffe bedroht«
ThyssenKrupp baut in Brasilien ein Stahlwerk und vergiftet dabei die Umwelt. Ein Interview von Björn Kietzmann mit Luis Carlos Oliveira , Sprecher der Fischervereinigung, die sich gegen den Bau eines Stahlwerks von ThyssenKrupp im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro zur Wehr setzt, in der jungen Welt vom 29.01.2010
- Weiter Kritik aus Brasilien an ThyssenKrupp: Deutscher Stahlkonzern weist Vorwürfe zurück. Entwicklungsausschuss des Bundestags schaltet sich ein
"Der Konflikt zwischen dem deutschen Stahlkonzern ThyssenKrupp und brasilianischen Fischern schwelt weiter. Die Fischer der Bucht von Sepetiba im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro protestieren seit geraumer Zeit gegen die Errichtung eines Stahlwerks. Die Fabrikanlage CSA verstößt nach Ansicht der Anwohner und von Menschenrechtsorganisationen gegen Umwelt- Arbeits- und Menschenrechte. Zugleich handelt es sich um die größte Auslandsinvestition des deutschen Konzerns, der nach Presseberichten knapp sechs Milliarden Euro in das Vorhaben investiert hat..." Artikel von Christian Russau auf amerika21.de vom 30.01.2010
Konzernumbau bei Thyssen Krupp 2009
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Stellenabbau bei ThyssenKrupp: Keine betriebsbedingten Kündigungen: Betriebsrat relativiert Medienberichte und fordert Klarheit
"Der Betriebsrat von ThyssenKrupp ist sauer auf den Unternehmenschef: »Der Vorstand muß endlich aufhören, die Leute verrückt zu machen. Es kann nicht sein, daß alle Presseerklärungen von Herrn Schulz erklärt werden müssen«, beschwerte sich Gesamtbetriebsratsvorsitzender Thomas Schlenz am Montag.Konzernchef Ekkehard Schulz hatte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gesagt, durch Desinvestitionen und Restrukturierungen werde die Konzernbelegschaft im neuen Geschäftsjahr nochmals um 15000 bis 20000 Menschen schrumpfen. Dies sei alles bekannt, hieß es aus dem Betriebsrat, eine Addition aus den Restrukturierungsmaßnahmen, die auch mit den Gewerkschaften abgesprochen sind. Allerdings argwöhnt Schlenz, daß die Jobvernichtungen beim Industrieunternehmen künftig kräftige Umsatzeinbußen bedeuten würden. »Wir brauchen nun einen deutlichen Blick nach vorn, wie es bei den ganzen Personalverschiebungen und -anpassungen eigentlich weitergehen soll«, forderte er..." Artikel in der jungen Welt vom 20.10.2009
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Tausende müssen gehen
"Einen so massiven Konzernumbau hat Bernd Kruse noch nicht erlebt. Seit 30 Jahren ist der Facharbeiter bei Thyssen-Krupp, heute ist er Vertrauensmann und Betriebsratsvorsitzender der Metaller. "Jetzt wird blind ein funktionierendes Unternehmen umgebaut", sagt Kruse zur FR. Die Belegschaft sei aufgebracht..." Artikel von Annika Joeres in der Frankfurter Rundschau vom 05.09.2009
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ThyssenKrupp streicht 1800 Jobs in Duisburg
"Der Umbau, mit dem ThyssenKrupp auf die schwerste Krise in der Konzerngeschichte reagiert, wird seine gravierendsten Folgen in Duisburg haben. Von den 2000 Stellen, die der Dax-Konzern in seiner Stahlsparte ThyssenKrupp Steel abbauen will, entfallen 90 Prozent auf den Hauptsitz der mit deutschlandweit 19 000 Mitarbeitern wichtigsten Konzerntochter. Das sagte gestern Holger Hollnack, Vize-Betriebsratschef von ThyssenKrupp Steel, zu unserer Zeitung. Demzufolge werden in Duisburg 1800 Stellen gestrichen." Artikel von Thomas Reisener in der Rheinischen Post vom 05.06.2009
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Stahlkocher kühlen ab
"Der alte Patriarch hat einen Arbeitskampf bei ThyssenKrupp verhindert: Berthold Beitz, 96-jähriger Chef der Krupp-Stiftung, hat am Mittwoch höchst persönlich zwischen Mitarbeitern und dem Firmenmanagement vermittelt. Nach wenigen Stunden ging die Aufsichtsratssitzung des Stahlriesen in der Essener Villa Hügel mit einer gemeinsamen Erklärung auseinander. "Wir können heute wieder ruhig schlafen", sagt Thomas Schlenz, Vorsitzender des Konzernbetriebsrates, zur FR. Die beiden drängendsten Befürchtungen seien nun aus der Welt geschafft: Betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen und die branchenweit einmalige starke Mitbestimmung der Beschäftigten bleibt erhalten..." Artikel von Annika Joeres in der Frankfurter Rundschau vom 14.05.2009
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ThyssenKrupp - der harte Schnitt kommt
„Wie gerade bekannt wurde, hat ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz gestern vor den Betriebsräten des Stahlkonzerns sein neues Unternehmenskonzept bestätigt. Demnach soll es in Zukunft nur noch eine starke Holding geben. Mit mehreren untergeordneten Abteilungen. Die anderen Sparten sollen verschwinden. Das hat extreme Auswirkungen auf die Mitbestimmung. Selbst die Regelen der Montanmitbestimmung, die weitreichende Rechte der Arbeitnehmer garantieren, könnten fallen. Dazu werden angeblich die Einschitte beim Personal größer als angekündigt. Die rede ist von 4000 Menschen die gehen sollen. Die Gewerkschaften haben massiven Widerstand angekündigt. Es gab dazu schon eine Sondersitzung des IG-Metall-Vorstandes. Es droht ein "Ruhr in Flammen."...“ Beitrag von David Schraven auf Ruhrbarone vom 24.04.2009
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IG Metall besteht auf Einhaltung der Vereinbarungen bei ThyssenKrupp - "Beschäftigte dürfen nicht auf der Strecke bleiben"
„Die IG Metall hat die Konzernführung der ThyssenKrupp AG aufgefordert, die mit den Arbeitnehmervertretern getroffenen Vereinbarungen einzuhalten. "Beim geplanten Konzernumbau dürfen die Beschäftigten nicht auf der Strecke bleiben, die Konzernspitze muss zu ihrem Wort stehen und darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen", sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Bertin Eichler auf einer Demonstration vor rund 14 000 Thyssen-Krupp-Beschäftigten am Montag in Duisburg...“ Pressemitteilung der IG-Metall vom 06.04.2009
- Folgen der Wirtschaftskrise: Radikalumbau bei Thyssen Krupp
„Der Thyssen Krupp-Aufsichtsrat hat angesichts der Wirtschaftskrise grünes Licht für den tiefgreifendsten Konzernumbau beim Stahlriesen seit der Fusion vor zehn Jahren gegeben. Thyssen Krupp-Chef Ekkehard Schulz schloss dabei auch betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. "Eine Garantie für den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen und Standortschließungen kann und werde ich Ihnen aber nicht geben können", sagte Schulz nach der Sitzung des Aufsichtsrats in Düsseldorf. Zahlen zu einem möglichen Personalabbau wollte der Konzernchef nicht nennen. Der Bezirksleiter der IG Metall in Nordrhein-Westfalen, Oliver Burkhard, warf Schulz vor, sich nicht an die zuvor mit den Arbeitnehmervertretern getroffenen Vereinbarungen gehalten zu haben. Die Zustimmung der Arbeitnehmervertreter sei an einen Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen geknüpft gewesen. "Wenn der Vorstand von Thyssen Krupp jetzt dahinter zurückfällt und betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen nicht ausschließt, stellt er den gesamten Prozess infrage", sagte Burkhard…“ Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 28.03.09
- ThyssenKrupp-Mitarbeiter sind mächtig sauer
„Während für den Chef von ThyssenKrupp Steel in Duisburg, Karl-Ulrich Köhler, feststeht, es gehe wegen der schlechten Wirtschaftslage nicht ohne Personalabbau, haben die Mitarbeiter eine ganz andere Blickweise. „Das Unternehmen hat in der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs immer noch Gewinn gemacht”, schimpft Gesamtbetriebsratsvorsitzender Willi Segerath unter dem Beifall von 10 000 Mitarbeitern über die Raffgier „der neoliberalen Strolche” in den Vorstandsetagen…“ Artikel von Gerhard Klinkhardt in DerWesten vom 27.02.2009
- Thyssen-Krupp setzt nun ganz massiv auf Kurzarbeit
„Jetzt trifft die Konjunkturkrise auch den Stahlriesen ThyssenKrupp mit voller Wucht: Die Duisburger Tochter Thyssen-Krupp Steel (TKS) einigte sich am Donnerstag mit der Arbeitnehmerseite auf die Rahmenvereinbarungen für eine Reduzierung der Arbeitszeit. Sie sehen flächendeckende Kurzarbeit von Februar bis September 2009 vor. 400 Duisburger Stahlarbeiter sind bereits im Januar betroffen. Ab Februar gelte die Vereinbarung für „prinzipiell jeden” der 14 000 TKS-Beschäftigten, so ein Konzernsprecher. „Für den Einzelnen werden es bis zu fünf Schichten weniger pro Monat sein”, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Willi Segerath der NRZ. Das bedeute einen Nettogehaltsverlust von sieben bis zehn Prozent…“ Artikel von Wolfgang Krause und Christian Icking in der Online-Ausgabe der NRZ vom 19.12.2008
Schleifen und schleifen lassen – Arbeit beim Autozulieferer ThyssenKrupp Umformtechnik in Ludwigsfelde, Brandenburg
„Thyssen Umformtechnik in Ludwigsfelde beliefert neben dem benachbarten Mercedes Sprinter-Werk auch viele West-Werke (VW, Opel, Ford) mit Pressteilen. Das Werk ist hochfrequentiert, Eisenbahnlieferungen und LKW-Transport sind getaktet. Thyssen schwingt mit den Produktionsschwankungen bei Mercedes, so wurden z.B. während des unerwartet langen Produktionsstopp im Winter 2007/2008 auch bei Thyssen dutzende Leiharbeiter abgemeldet und die Produktion zurückgefahren. Die Presslinien und Schweissstationen sind hochautomatisiert, verlangen ein hohes Maß an Einrichtung und Wartung. Die stückzahlintensiven Maschinenarbeitsplätze werden mit Festeingestellten und Stammleiharbeitern besetzt, die arbeitsintensive Handarbeit bleibt für junge, flukturierende Fremdarbeiter…“ Ein Arbeitsbericht vom Frühjahr 2008
ThyssenKrupp: Warnstreiks in der Stahlindustrie
„Im Tarifkonflikt der westdeutschen Stahlindustrie haben knapp 10000 Beschäftigte mit Warnstreiks ihre Forderung nach höheren Löhnen unterstrichen. In zwölf Städten legten sie für eine oder mehrere Stunden ihre Arbeit nieder. (…) Die IG Metall fordert für die 85000 Beschäftigten in NRW, Niedersachsen, Bremen und einen Standort in Hessen acht Prozent mehr Lohn und begründet dies mit der guten wirtschaftlichen Lage der Branche. Zudem sollen Lehrlinge 100 Euro mehr im Monat bekommen. Ältere sollen überdies weniger arbeiten müssen. Die Arbeitgeber wollen am Dienstag (12.2.) erstmals ein Angebot vorlegen. Eine weitere Verhandlungsrunde ist bereits für den 19. Februar geplant…“ Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 07.02.2008
Gewerkschaftliche Mitteilung der Nationalen Sekretariate von FIM, FIOM und UILM zu Thyssen-Krupp
Die Thyssen-Krupp AG beabsichtigt die Elektroband-Produktion in ihrem Stahlwerk in der mittelitalienischen Region Umbrien zu schließen.Siehe dazu Vorbemerkung, Übersetzung der gewerkschaftlichen Erklärung vom 2.12.04 und Kommentare von Antifa-AG der Uni Hannover und Gewerkschaftsforum Hannover |