Kündigungsschutzprozess
von Kaveh Pour-Imani gegen Nokia Bochum
Am 24. Juli 03 findet in Hamm die Berufungsverhandlung im Kündigungsschutzprozess
von Kaveh Pour-Imani gegen die Firma NOKIA aus Bochum statt. (Saal 2, Marker
Allee 94). Das Landesarbeitsgericht misst vor allem der Frage große Bedeutung
bei, ob zum zeitpunkt des Ausspruchs der Kündigungen zeitgleich auch der
Einsatz von Leiharbeitskräften beabsichtigt war und hat dazu mehrere Zeugen
geladen. In dieser Frage kann es auch zu einem Urteil mit Präzedenzcharakter
kommen.
- Das Landesarbeitsgericht Hamm hat einen neuen Termin für den 22.9.2003
angesetzt. Die Berufung wurde abgewiesen, d.h. Kaveh hat verloren. Die Revision
zum BAG wurde allerdings ausdrücklich zugelassen. Ein ausführlicher
Bericht folgt. Im Brief von Kaveh vom 16.9. stand zudem: ".. Mein Kollege
Carsten Löbbert hat im Parallesverfahren am 31.7. leider verloren. Ausdrücklich
wurde jedoch vom LAG auch in seinem Fall die Revision beim Bundesarbeitsgericht
zugelassen. Das bedeutet, dass selbst das LAG der Meinung ist, dass hier Fragen
von grundsätzlicher Bedeutung berührt sind, die vom Bundesarbeitsgericht
behandelt werden sollten. Ausser meinem Prozess am 22.9.03 steht demnächst
auch noch derProzess eines weiteren Kollegen beim Landesarbeitsgericht an.
Ich denke, dass diese Prozesse deshalb von grundsätzlicher und politischer
Bedeutung sind, da Nokia (wie andere Monopolkonzerne auch) Systematisch fest
Beschäftigte durch Leiharbeiter ersetzt und das in der Folgezeit massiv
ausweitet hat. Dass wir dagegen geklagt haben war ein Schritt in die Richtung,
solche Machenschaften nicht einfach hinzunehmen...."Siehe
dazu auch: "Am 22.9.03 fand die Fortsetzung meines Kündigungsschutzprozesses
beim LAG in Hamm statt. Da ich kurz darauf in Urlaub gefahren bin, schreibe
ich euch jetzt erst dazu...." Bericht von Kaveh
Pour-Imani vom 26.10.2003
- Kündigungsschutzprozess von Kaveh Pour-Imani gegen Nokia Bochum: Vergleich
abgelehnt. Ein Prozeßbericht von Kaveh Pour-Imani
- Zum Hintergrund: Kaveh Pour-Imani erhielt bereits 1999 eine politisch motivierte
Kündigung von NOKIA. [Siehe dazu "Kampf den politischen Entlassungen..."
Flugblatt des Solidaritätskreis
Dietmar Kupfer vom 02.09.99] Damals wurde die Kündigung vier mal
ausgesprochen und Hausverbot erteilt. Im Jahr 2000 wurden die Kündigungen
vom LAG in Hamm aufgehoben. Auch eine willkürlich ausgesprochene Abmahnung
wurde im Juni 2001 vom Arbeitsgericht Bochum aufgehoben. Ende 2001 erhielt
er erneut die Kündigung zusammen mit 10 anderen Kollegen, die weder bereit
waren, die Abfindungsregelung anzunehmen, noch in die Qualifizierungsgesellschaft
zu gehen. Ihnen wurde mit der Aussage gekündigt, ihre Arbeitsplätze
wären weggefallen.
- Siehe weitere Informationen in: "An alle Interessierten bei meinem
Kündigungsschutzprozess gegen NOKIA: Ich lehne es grundsätzlich
ab, Kollegen zu benennen, die NOKIA statt mir kündigen soll! Die Kündigungen
müssen vom Tisch!" Brief von Kaveh Pour-Imani
(pdf-Datei). Aus dem Text: "... Vor Gericht hat mir NOKIA vorgeworfen,
dass ich keine Namen von Kollegen nenne, die einen geringeren sozialen Schutz
haben und statt mir gekündigt werden sollen. Ich lehne es grundsätzlich
ab, andere Kollegen in die Pfanne zu hauen...."