Russischer Autobauer: Kahlschlag bei Lada-Bauer Avtovaz
"Der drastische Nachfrageeinbruch auf dem russischen Automarkt zwingt den größten Autokonzern des Landes, Avtovaz, zu Massenentlassungen. Der Lada-Hersteller kündigte an, ein Viertel aller Stellen zu streichen. 27.600 Arbeitsplätze im Stammwerk Togliatti an der Wolga sollen wegfallen. Derzeit beschäftigt Avtovaz 102.000 Leute." Artikel von Stefan Scholl in der Frankfurter Rundschau vom 24.09.2009
Autowerker fordern Verstaatlichung
„Russische Lada-Arbeiter haben am Donnerstag für eine Verstaatlichung ihres Unternehmens demonstriert. Zu der Proteskundgebung hatte die unabhängige Gewerkschaft „Yedinstvo“ aufgerufen. Grund der Proteste sind geplante Kurzarbeit und befürchtete Entlassungen bei dem Autokonzern AvtoVaz. Insgesamt hatten sich 2.000 Beschäftigte vor den Werkstoren des Autobauers AvtoVaz in Togliatti an der Wolga (900 Kilometer südöstlich von Moskau) zu einer mehrstündigen Proteskundgebung versammelt. "Laßt die Fabrik dem Staat gehören und nicht privaten Eignern", forderte der Gewerkschaftschef Pjotr Solotarjew, der die unabhängige Gewerkschaft „Yedinstvo“ („Einheit“) vertritt…“ Artikel von Anton Müller auf Indymedia vom 08.08.2009
Kahlschlag bei Lada-Bauer
"Russlands größter Autobauer AvtoVAZ (Lada) hat in der Absatzkrise die Entlassung von einem Viertel der Belegschaft angekündigt. Betroffen sind knapp 28 000 Beschäftigte. Im ersten Halbjahr 2009 sei die Pkw-Produktion auf fast ein Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken, sagte AvtoVAZ-Vizepräsident Igor Komarow am Dienstag nach Angaben der Agentur Interfax. Auch der an einem Einstieg bei Opel interessierte Autobauer GAZ hatte Anfang Juli die Streichung von 7000 der insgesamt 40 000 Stellen angekündigt. Russland zählte bis zum Ausbruch der Krise im Vorjahr zu den lukrativsten Automärkten in Europa. In den ersten sechs Monaten liefen bei AvtoVAZ 139 500 Wagen vom Band, gegenüber 384 500 Wagen im Vorjahreszeitraum. 2009 will AvtoVAZ nach eigenen Angaben 332 000 Fahrzeuge bauen, im vergangenen Jahr waren es 943 000." Dpa-Meldung in der Süddeutschen Zeitung vom 29.07.2009
Repression nach dem Streik bei dem russischen Automobilgiganten AwtoWAS - Aufruf des Gewerkschaftskomitees von «Jedinstwo» bei AwtoWAS an die sozialen Bewegungen und Gewerkschaften
"Der Lohn der Beschäftigten von AwtoWAS verliert immer mehr an Kaufkraft. (.) Aus der Enttäuschung heraus, dass sie nie eine Lohnerhöhung bekamen, haben sich die Beschäftigten bei dem Automobilgiganten AwtoWAS für einen Streik entschieden. (.) Der Arbeitgeber ließ sich nicht auf Verhandlungen ein. Schlimmer noch, unter Verletzung des Arbeitsgesetzbuchs (Art. 414), in dem Disziplinarmaßnahmen gegen Streikende verboten sind, ließ der Arbeitgeber (bislang) 170 Beschäftigten Benachrichtigungen über Sanktionen zukommen, zwei wurden entlassen. Wir, das Gewerkschaftskomitees von Jedinstwo, wenden uns mit der Bitte um Unterstützung für die Arbeiter, die Opfer der Unternehmerwillkür sind, an alle sozialen Bewegungen und Gewerkschaften. (.) Wir bitten Sie, an die Adresse des Vorstands von AwtoWAS Protestschreiben zu senden. Wir bitten Sie weiter, soweit möglich auf das Bankkonto der Gewerkschaft Jedinstwo zu spenden. Wir garantieren, dass dieses Geld in voller Höhe an die illegal und ungerecht von den Repressalien betroffenen Arbeitern weitergeleitet wird." Artikel von Carine Clément, Moskau, vom 22.8.07 sowie Aufruf zu Protesten und Spenden in der Übersetzung von Wilfried Dubois
Scania schikaniert Gewerkschafter in Russland - Kollegen in Russland brauchen unsere Unterstützung
Von dem Kollegen Peter Zolatariev, Präsident der unabhängigen Gewerkschaft "Edinstvo" der Lada Arbeiter und Mitglied von TIE - Transnationals Information Exchange in Moskau haben wir eine Bitte um Solidarität bekommen:
"Am 24. Februar 2006 haben die Scania Arbeiter in St. Petersburg, in der russischen Niederlassung des schwedischen Multis Scania, einen Betriebsrat oder Pevitchka - wie man in Russland sagt - gegründet.
Als die Firma davon erfuhr, begann sie umgehend Druck auf die Arbeiter auszuüben und der Betriebsratsvorsitzende Andrei Perepelkin bekam am 26.02.2006 seine Kündigung.
Die Arbeiter wurden mit Kündigungsandrohungen bombardiert, für den Fall, dass sie sich die Sache nicht noch einmal überlegen. Der Betriebsrat besteht aus 15 Leuten, die sich darauf eingestellt haben für ihre Rechte zu kämpfen." Der vollständige Text in deutscher Übersetzung und in Englisch und Portugiesisch mit allen Email-Adressen, Telefon- und Faxnummern.
Neoliberale Mastkur. Paternalistische und alternative Gewerkschaftspolitik in der russischen Automobilindustrie
Beitrag aus Le Messager Syndical vom 16. Januar 2002, übersetzt von Anne Scheidhauer, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 3/02 |