letzte Änderung am 9. August 2003 | |
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Bei Opel Bochum stand mal wieder eine Erpressung an: Zustimmung zu Sonderschichten, also zusätzliche Mehrarbeit und Arbeitsverdichtung, gegen die "Option" der Verlängerung einiger der befristeten Arbeitsverträge. Am 20. Auguste wurde - gegen das Veto der Vertrauensleute des betroffenen Werks I und gegen die Betriebsräte aus diesem Werk, die BV 10/1999: Maßnahmen zur Steigerung der Zafira- und Astra-Produktion" abgeschlossen. Die kurzfristige Konsequenz lautet: 85 KollegInnen weniger - 110 Autos mehr! Wir dokumentieren das Flugblatt der Betriebsräte, die gegen die Sonderschichten gestimmt haben vom August 1999 und verweisen für die Hintergründe jetzt schon auf die nächste Ausgabe der Standorte, die auch hier erscheinen wird. Vorweg sei gesagt, daß es ein geradezu klassisches Beispiel ist, wie das "moderne" Management es schafft, nicht nur die Standorte verschiedener Länder (USA gegen Europa, Deutschland gegen Spanien oder Belgien etc.), sondern - nach dem "Klassiker" des Standortkampfes Betriebsräte aller deutschen Standorte gegeneinander - nun auch in Bochum die Werke I gegen II und ihre Betriebsräte gegeneinander auszuspielen. Es ging in der innergewerkschaftlichen Auseinandersetzung (O-Ton-IG Metall Bochum: "Mit beiden Armen für die Sonderschichten") um die Hoffnung, einem Bruchteil der befristet beschäftigten KollegInnen eine "Schonfrist" von einigen Monaten zu verschaffen. Die Redaktion des LabourNet Germany sieht hiermit mal wieder die Bedeutung des (unzureichenchenden - siehe die europäische Tarifpolitik des DGB zu befristeten Arbeitsverträgen unter "Diskussion: Gewerkschaftsstrategien) Kampfes gegen die befristete Beschäftigung als ein Mittel der Spaltung der Belegschaften bestätigt.
Die in der Vergangenheit hohe Motivation der Kollegen/in wird durch Opel immer mehr gegen "Null" gefahren." Dies ist die Kernaussage eines Infoblattes des Betriebsräte-Teams im Bereich D4 im Werk 1 bei Opel Bochum vom 06.07.1999. Beleuchtet werden die extreme Hektik und Streß, die durch die drastische Personalknappheit im Bochumer Opel-Werk verursacht sind. Dessen ungeachtet werden erneut befristete Arbeitsverträge nicht verlängert und Ende August 1999 müssen 232 KollegInnen das Werk verlassen, was die Arbeitbelastung zusätzlich steigern wird. Daß eine solche Arbeitssituation die Arbeitsleistung behindert ist offensichtlich.
Das Opel-Management geht einen anderen Weg und kündigte kürzlich einem Kollegen fristlos wg. angeblich fehlerhafter Arbeitsausführung. Der Gütetermin zu dieser Kündigung steht bereits fest und ist unserer Termine-Seite zu entnehmen. Daß die Folgen von Personalknappheit und Streß noch schlimmer sein können, zeigt der Bericht zu Daimler-Chrysler Düsseldorf (siehe oben)!
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