Ford streicht hunderte Stellen
"Der US-Autobauer Ford streicht hunderte Stellen in Europa, darunter in Deutschland. Das Geschäft läuft schlecht für Ford. Das Unternehmen rechnet mit einem Verlust von mehr als einer Milliarde US-Dollar. (.) Zusätzlich zum geplanten Abfindungsprogramm denkt Ford als weitere Kostenbremse über Werksschließungen nach. So hat das Unternehmen unlängst erklärt, dass die mit Schließungen, Neuverhandlungen von Tarifverträgen sowie tausendfachen Entlassungen in Nordamerika auch als Modell für Europa dienen könnten." Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 26.09.2012
Sinkende Nachfrage in Europa: Kölner Ford-Werke beantragen Kurzarbeit
"Bis Oktober sollen die Bänder bei Ford in Köln an mehreren Tagen stillstehen - 4000 der insgesamt 17.000 Beschäftigten sind betroffen. Als Grund für die Sparmaßnahmen nennt das Unternehmen die schlechten Verkäufe in Südeuropa. Den Betroffenen verspricht der Autobauer Unterstützung..." Meldung in der Süddeutschen Zeitung vom 24.04.2012
Ford gibt Job-Garantie bis 2016
"Der US-Autobauer hat sich von der Krise erholt und stärkt seine deutschen Werke. Vor allem die Nachfrage nach Kleinwagen ist groß - und die werden in Köln entwickelt. Die zwei Werke in Deutschland haben Produktionszusagen erhalten, die die Auslastung auf viele Jahre garantieren. Die Belegschaft wird aufgestockt. Mehr als 500 Ingenieure gesucht, Zeitarbeiter erhalten feste Arbeitsplätze.(...) Insgesamt sind binnen der kommenden zwölf Monate 700 Neueinstellungen geplant. Im Werk Saarlouis bekommen 150 Zeitarbeiter einen festen Vertrag, in der Kölner Produktion sind es rund 50..." Artikel von Nikolaus Doll auf Die Welt vom 15.06.2011
»Sendika satilmis!« - »Die Gewerkschaft ist käuflich!« (Parole türkischer Arbeiter im Fordstreik)
"Freitag, 24. August 1973, 15 Uhr 30, kurz nach Beginn der Spätschicht. Peter B. steht in der W-Halle, dem Motorenwerk von Ford in Köln/Niehl, seinem Arbeitsplatz seit vier Monaten, als er hört, dass gestreikt wird. In der Y-Halle, zuständig für die Endmontage der Wagen, hätten die Kollegen die Arbeit niedergelegt. Jetzt bildeten sie einen Umzug durchs Werk, bald würden sie vom Gelände jenseits der Emdener Straße zu ihnen kommen, über die Brücke, zur W-Halle und in die übrigen Werksgebäude. Sofort finden sich Gruppen zusammen und beginnen zu diskutieren. Peter B. ist der einzige Deutsche unter den knapp 100 Arbeitern seiner Abteilung. Die anderen sind Türken, fast alle." Auszug aus Kapitel 3 des Buches von Jan Ole Arps - exklusiv im LabourNet Germany - "Frühschicht. Linke Fabrikintervention in den 70er Jahren" (Verlag Assoziation A März 2011, ISBN 978-3-935936-83-5, ca. 240 Seiten, 16.00 € / 26.90 sF). Siehe zum Buch:
- Informationen zum Buch und Bestellmöglichkeit beim Verlag Assoziation A , dort auch Rezensionen
- Termine der Buchvorstellungen des Autors beim Verlag
Solidarität mit dem Betriebsrat von EUREST
-
Die Unsichtbaren fordern Rechte - Kantinenbeschäftigte in NRW und Hessen wehren sich gegen schlechte Arbeitsbedingungen
"Bei ihren Protesten gegen schlechte Arbeitsbedingungen beim Kantinenbetreiber Eurest erhalten die Beschäftigten auch Unterstützung von der weltweiten Gewerkschaft IWW. »Ohne Mampf kein Kampf«, lautet ein vielzitierter Kalauer in linken Kreisen. In den vergangenen Monaten haben KantinenmitarbeiterInnen in Hessen und NRW deutlich gemacht, dass der Spruch auch umgestellt werden kann. "Ohne Kampf kein Mampf" sagten sich Beschäftigte der Ford-Kantine des Ford-Entwicklungswerks in Köln-Merkenich. Sie gründeten zusammen mit sozialen Initiativen sogenannte Küchenkomitees. Diese Bündnisse warfen dem Kantinenbetreiber Eurest schlechte Arbeitsbedingungen und Mobbing in der Ford-Kantine vor. Mit ihrer Mobilisierung erreichten sie eine Öffentlichkeit über Deutschland hinaus. So bekamen die Beschäftigten der Kölner Fordkantine bei einem Aktionstag am 8. Februar 2010 sogar internationale Unterstützung. An diesem Tag organisierten die Küchenkomitees nicht nur in Frankfurt/Main, Saarlouis und Köln, sondern auch in New York und London Protestaktionen vor Eurest-Filialen. Unterstützt wurde der Kantinenkampf von der Industrial Workers of the World (IWW), die in Deutschland bisher kaum in Erscheinung getreten ist. In den USA hat sich die IWW, besser bekannt als Wooblies, hingegen den Ruf einer kämpferischen Gewerkschaft erworben..." Artikel von Peter Nowak, zuerst erschienen im Neues Deutschland vom 16.07.2010
-
Aktionstag gegen Ford Kantinenbetreiber Eurest
"Am Montag den 8. Februar fanden in mehreren Städten Protestaktionen gegen den Ford-Kantinenbetreiber Eurest statt. Primäres Ziel der Aktionen war die Unterstützung der Mitarbeiter_Innen und Betriebsräte in der Kantine im Ford-Entwicklungswerk Köln-Merkenich. Diese werden von der Leitung der Kantine systematisch in ihren Rechten verletzt: Mobbing, Stress und Arbeitshetze sind fester Teil der Arbeitsablaufs. Der Auftakt zu diesem nicht öffentlich ausgerufenen Aktionstag wurde in Köln von etwa 20 AktivistInnen am Ford-Entwicklungswerk gemacht. Flugblätter, Aufkleber, Buttons wurden bei Schichtbeginn um 7:00verteilt. Protestiert wurde bis der Werkschutz und die Polizei kam und den AktivistInnen Platzverweise erteilte. Weitere Solidaritätsaktionen fanden u.a. in Saarlouis, Frankfurt und New York statt..." Bericht von "EUREST schmeckt uns nicht" auf Indymedia vom 08.02.2010
-
EUREST schmeckt uns nicht - Protest-Aktion gegen Sub-Unternehmer von Ford. 1. Eurest-Ford Aktionstag hat begonnen
"Am Montag, den 8. Februar 2010 haben etwa 20 Mitglieder und Unterstützer des Küchen-Komitees Cologne von 6:40 bis 7:30 Uhr Flugblätter an die Belegschaft des Ford Entwicklungswerks in Köln-Merkenich verteilt. Sie forderten die Arbeiterinnen und Arbeiter auf, weniger in der Kantine zu essen, bis der Sub-Unternehmer Eurest von Ford gekündigt wird. "Tut etwas für eure schlanke Linie und gleichzeitig für Arbeiterrechte!", heißt es in dem Flugblatt. (.) Das Küchen-Komitee Cologne hat sich zum Jahresanfang gegründet, um Mitarbeiter und Betriebsräte der Kantine im Ford-Entwicklungswerk zu unterstützen. Diese werden von der Kantinenleitung systematisch und fortwährend in ihren Rechten verletzt." Aus der Pressemitteilung vom 8. Februar 2010. Siehe dazu:
- Eurest schmeckt uns nicht. Schluss mit Mobbing, Lohndumping und Arbeits-Hetze in Kölner Ford-Kantinen!
Das Flugblatt zur Aktion
- Bitte unterstützt den Kampf gegen Mobbing, Lohndumping und Arbeitshetze in den Kantinen von Ford. Der Sub-Unternehmer EUREST muss weg! Auf folgenden Seiten könnt ihr eine Protest-Email an Ford schicken: Deutsch und English
- Für die Hintergründe: Küchen-Komitee Cologne
Homepage des Solidaritätskomitees für die Eurest-Belegschaft der Kantine im Ford-Entwicklungswerk Köln-Merkenich
- Betriebsrat darf wieder in Kantine arbeiten
"Am Mittwoch fand im Kölner Arbeitsgericht ein Prozeß zwischen dem größten deutschen Catering-Konzern Eurest und seinem renitenten Betriebsrat in der Kantine des Ford-Entwicklungswerks in Köln-Merkenich statt. Als die Betriebsratsvorsitzende Ilknur C. gegen 14.30 Uhr mit ihren Kollegen Halil A. und Sylvia W. das Gericht verließ, hatte sie drei Siege gegen ihren Arbeitgeber in der Tasche. Der wichtigste Punkt: Ilknur C. darf wieder regulär in der Kantine arbeiten. Halil A. und Sylvia W. hatten das schon an einem vorausgegangenen Prozeßtag erstritten. Damit endet eine zwangsweise Freistellung der drei Betriebsratsmitglieder, die Eurest 2007 verhängt hatte." Artikel von Elmar Wiegand in der jungen Welt vom 28.05.2009
- Wobblies informieren Ford-Belegschaft: Lecker essen in der Ford-Kantine? IWW Köln klärt Mitarbeiter über unzumutbare Arbeitsbedingungen auf
"Am Morgen des 29. April 2009 verteilte eine Abordnung der IWW Ortsgruppe Köln rund 800 Flugblätter an ArbeiterInnen des Ford-Entwicklungswerks in Köln-Merkenich. Es ging um die Arbeitsbedingungen der Küchenhilfen, Köche und VerkäuferInnen in der Kantine des Werks. In einem doppelseitigen Flugblatt wurde das haarsträubenden Arbeitsklima erläutert, in dem der Küchenleiter Hans-Werner Steinbach und die Betriebsleiterin Maylahn dort die Leute schikanieren und zur Kündigung oder zum Lohnverzicht treiben. Der Betriebsrat in der Kantine des Ford-Entwicklungswerks wird zudem systematisch ausgegrenzt, mit Prozessen überzogen und zum Abschuss vorbereitet..." Artikel bei den wobblies - industrial workers of the world vom 29.04.2009 . Das Flugblatt ist im Artikel verlinkt.
- Berichte und Standpunkte der IWW-Betriebsgruppe bei Eurest Frankfurt/M
Darin u.a.: "NGG-Mitglieder bei Eurest erklären Übertritt zu den Industrial Workers of the World (IWW); Wie ein Tarifabschluss zustande kommt; Die Krankheit der Gewerkschaft NGG; USA: IWW gewinnt Prozess gegen Starbucks..." Die Ausgabe Nr. 1 / Januar-März 2009 der IWW - Industrial Workers of the World - LebensmittelarbeiterInnen, Hotel- und Restaurant-ArbeiterInnen
- »Nur wenige trauen sich vor« - Warum Harald Stubbe aus der Gewerkschaft NGG ausgetreten ist
Nach über 20-jähriger Mitgliedschaft hat Harald Stubbe seine Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten verlassen. »Einfach so« ist er nicht gegangen. In dem 53-Jährigen brodelt viel Kritik an dem Gewerkschaftsapparat. Artikel von Martina Benzing im Neues Deutschland vom 02.01.2009
- Betriebsrat wird weiterbeschäftigt - Frankfurter Arbeitsgericht hob Kündigung eines engagierten Gewerkschafters auf
"Nach monatelanger Zwangspause kann der Betriebsrat Harald Stubbe jetzt wieder an seinen Arbeitsplatz bei der Filiale des Catering-Unternehmens EUREST in der Zentrale der Commerzbank in Frankfurt am Main zurückkehren. Das Frankfurter Arbeitsgericht hob in der vergangenen Woche die Anfang 2006 ausgesprochene Kündigung des 50jährigen auf. Damit ist der Versuch des Konzerns, einen engagierten Interessenvertreter loszuwerden, vorerst gescheitert." Artikel von Hans-Gerd Öfinger in der jungen Welt vom 02.10.2006
- Solidarität mit dem Betriebsrat von EUREST
"In der Commerzbank Frankfurt/M kocht nicht nur das Nudelwasser! Auch die Kolleginnen kochen vor Wut. Denn: Der 50 jährige Harald Stubbe, Betriebsrat bei EUREST in der Commerzbank in Frankfurt/M, wurde gekündigt und ist seit dem 1. Mai arbeitslos. Nun kämpft er juristisch mit Unterstützung der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gegen die Entlassung und fordert seine sofortige Wiedereinstellung. EUREST ist ein Caterer mit über 800 Betrieben in Deutschland. Nach dem bundesweit bekannt gewordenen Fall von GATE GOURMET in Düsseldorf - ein international tätiger Caterer-Konzern ? haben wir es nun erneut mit einer Firma aus dieser Branche zu tun, die Arbeiterrechte mit Füßen tritt." Artikel von N.B. auf Indymedia vom 20.05.2006
Arbeitsplatzsicherheit bis 2011: Ford nähert sich dem Flächentarif
"Während bei der Konkurrenz von Opel, VW und Mercedes lautstarke Auseinandersetzungen die Restrukturierungspläne in Deutschland begleiten, haben es die Kölner Ford-Werke im Stillen geschafft, die Bezahlung ihrer Belegschaft zu senken. Der deutsche Ableger des kriselnden US-Konzerns präsentierte gestern in Köln einen Vertrag zur Standortsicherung. Danach verzichten die Arbeitnehmer auf Geld, im Gegenzug schließt der Autobauer nach Angaben von Ford-Deutschland-Chef Bernhard Mattes bis 2011 betriebsbedingte Kündigungen aus. Durch den Vertrag spart Ford laut Mattes einen dreistelligen Millionenbetrag im Jahr. Neueinstellungen werden im Unternehmen künftig nach Flächentarif bezahlt." Artikel von Josef Hofmann und Carsten Herz im Handelsblatt vom 07.03.2006
Streit in den Ford-Werken weitet sich aus. Die Ford-Belegschaft lehnt die vom Management geforderte zusätzliche Mehrarbeit ab
"Der Chef des Ford-Gesamtbetriebsrates, Dieter Hinkelmann, hat dem Management der deutschen Fordwerke "kollektives Mobbing" vorgeworfen. So eine Situation wie zur Zeit habe es noch nie bei Ford gegeben. Mitarbeiter würden zum freiwilligen Ausscheiden aus dem Unternehmen gedrängt und zu unbezahlter Mehrarbeit gezwungen. Aus Protest hat die Belegschaft nun zusätzliche Mehrarbeit abgelehnt. Würden sämtliche Überstunden abgelehnt, könnte die Autoproduktion von Ford in ganz Europa zum Stillstand kommen. (.) "Hier wird überhaupt nicht mehr gearbeitet", sagte eine Mitarbeiterin. "Alle stehen auf den Fluren und spekulieren darüber, wer gehen muss." Erste Aufrufe zu wilden Streiks machen in den Werkshallen die Runde, berichtete ein anderer Mitarbeiter."." Artikel von Helmut Frangenberg im Kölner Stadtanzeiger vom 01.12.05 Siehe dazu auch die Ford Post Nr. 9
Spontane Arbeitsniederlegungen
in der Ford-Endmontage in Köln
Am 21. April 2004 hat es zwei "wilde" Arbeitsniederlegungen
in der Endmontage Y-Halle bei Ford Köln gegeben, in der Nachtschicht
von 5.00 bis 6.30 Uhr, und in der Frühschicht von 9.30 bis
10.30 Uhr; beide Male standen die Bänder komplett. Es geht
den KollegInnen um den wahnsinnigen Arbeitsdruck, der daraus resultiert,
dass sie Leute rausgeschmissen/abgefunden haben im Rahmen des Programms,
1700 Arbeitsplätze abzubauen, jetzt aber mit dem verringerten
Personal die Produktion auf 1.800 Fiesta am Tag hochschrauben. Die
Unternehmensleitung soll auf Presseanfragen bestritten haben, dass
es Produktionsstörungen gegeben hätte… Siehe dazu
den
"Wilder Streik" bei Ford 1973
"Annäherung an ein Ereignis ohne Erinnerung
- In diesen Monaten jährte sich zum dreißigsten Mal die
Arbeitsniederlegung türkischer ArbeitsmigrantInnen im Ford-Werk
in Köln-Niehl. Dieser inzwischen zur Legende gewordene Arbeitskampf
bildete in den letzten 30 Jahren immer wieder Beispiel und Bezugsrahmen
für die Austragung sozialer Konflikte im Betrieb unter möglichst
weitreichender Beteiligung der "ausländischen KollegInnen".
Außerdem wurde dieser Arbeitskampf zum Beispiel eines "wilden
Streiks", auch gegen den Willen von DGB und Einzelgewerkschaften,
in diesem Fall der IG-Metall
"
Artikel in Antifaschistisches Info Blatt Nr. 61
Visteon-Vereinbarung: Wortlauf, Hintergründe
und Bewertungen
- Vereinbarung
zwischen der Ford-Werke AG dem Gesamtbetriebsrat der Ford-Werke
AG den Betriebsräten der Standorte Köln-Niehl, Düren, Wülfrath
und Berlin sowie der Ford Visteon Organisation in Deutschland
zur Regelung der Verselbständigung der Ford Visteon-Organisation
in Deutschland
- Selbst die begrenzten Zugeständnisse des Ford-Managements waren
nur möglich vor dem Hintergrund der grossen Streiks in den USA
im Jahre 1998 und der darauf folgenden Verhandlungen zwischen
den "grossen 3" und der UAW. Siehe hierzu unsere englischsprachige
Meldungen unter Ford/USA
- Informationen der IG Metall
- Bewertung der Vereinbarung durch
die IG-Metall
(Word-Datei)
|