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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 19. September 2012: I. Internationales / Südafrika / Arbeitskämpfe / Lonmin Streikende Bergarbeiter nehmen Lohnerhöhung an. Streik vorbei, Kampf nicht... "Rund sechs Wochen nach Beginn der südafrikanischen Minen-Proteste mit 45 Toten haben die streikenden Kumpel in Marikana mit der Betreibergesellschaft Lonmin eine Einigung erzielt. Die Löhne würden um 22 Prozent erhöht und eine Einmalzahlung von 2.000 Rand (185 Euro) geleistet, sagte Bischof Joe Seoka, der zwischen beiden Seiten vermittelt hatte. Die Bergleute hätten im Gegenzug zugestimmt, am Donnerstag die Arbeit wieder aufzunehmen" - so beginnt die Meldung "Einigung zwischen südafrikanischen Bergleuten und Minenbetreiber" Zuvor war der Druck auf die Streikenden nochmals erhöht worden: In dem Bericht "Malema's Police-Sponsored Exit" Siehe dazu auch: "Marikana strike ends, miners return to work Thursday" Sowie: "Wild Cat Mine Strikes Spread in South Africa" Und: "Marikana: Statement by South African Social Scientists" Weiter: "COSATU 11th Congress Declaration on the Lonmin Marikana platinum mine tragedy, the mining industry, and general poverty wages" Ebenfalls: "Cosatu on Marikana, 1.0: It was 'brute force'. Cosatu on Marikana, 2.0: It was NOT 'brute force'" Schliesslich: "Marikana: The strike might be over, but the struggle continues" II. Internationales / Pakistan Karachi - Lahore: "Workers 9/11" "Das Unternehmen Ali Enterprises in Karachi, bei dessen Brand letzte
Woche fast 300 Menschen starben, hat Jeans für den Billigeinzelhändler KIK produziert. Am Wochenende waren in der Fabrik Textilien mit dem Etikett und Logo von „Okay“ gefunden worden. Diese Marke wird in KIK-Geschäften in Deutschland, Österreich und Osteuropa verkauft. Ungefähr 650 Beschäftigte arbeiteten in der Fabrik als letzten Dienstag das Feuer ausbrach. Verschlossene Notausgänge, vergitterte Fenster und versperrte Treppenhäuser führten dazu, dass fast die Hälfte der ArbeiterInnen starb. Weitere verletzten sich, als sie aus dem obersten Stockwerk des Gebäudes sprangen. Die Fabrik war nicht offiziell registriert und daher hatten keine Gebäudeprüfungen oder Regierungsinspektionen stattgefunden" - aus der Pressemitteilung "Hunderte Brandopfer bei KIK-Zulieferer in Pakistan" Siehe dazu auch: "Jeansfabrik als tödliche Falle" Sowie: "Pakistan worker’s 9/11 - massive factory fires of Karachi and Lahore - selected media reports, edits and statements by labour organisations" Und: "If the fire hadn’t killed them, lung disease might have" III. Internationales / Großbritannien / Gewerkschaften TUC-Kongress: Entschliessung zum Generalstreik... "Am vorletzen Wochenende demonstrierten 900 Gewerkschafter durch ein sonniges Brighton. Lautstark brachten sie ihre Forderung zu Gehör: Einen Generalstreik, so schnell wie möglich. Adressat dieser vom Betriebsrätenetzwerk »National Shop Stewards Network« (NSSN) organisierten Botschaft waren die Delegierten des jährlichen Kongresses des britischen Gewerkschaftsbundes TUC, welcher vom 9. bis zum 12. September in dem südenglischen Badeort. Für die Demonstranten drehte sich alles um den Antrag Nr. 5, eingebracht von der Gefängniswärtergewerkschaft POA. Dort heißt es: »Der Kongreß begrüßt die ›future that works‹-Demonstration, die für den 20. Oktober 2012 geplant ist. Der Kongreß erkennt weiter an, daß nach der Demonstration alle TUC-Gewerkschaften ihre Stimme erheben müssen, um die Beschäftigten im öffentlichen und privaten Sektor, die Erwerbslosen, unsere Kinder, alte Menschen und alle verwundbaren Teile unserer Gesellschaft zu schützen. Der Kongreß akzeptiert, daß die Gewerkschaften den Kampf gegen diese Regierung von der Front mit einer Koalition des Widerstandes führen müssen. Wir brauchen koordinierte Streiks, wo möglich zusammen mit weit reichenden Kampagnen, die die Möglichkeit und Praktikabilität eines Generalstreiks mit einschließen" - so beginnt der Artikel "Es fängt an, weh zu tun" Siehe dazu auch: "Video of NSSN lobby of the TUC" IV. Internationales / Spanien / Streiks gegen die Krise Streiks - in Vorbereitung des "europaweiten Protesttags?" "Mit Staus auf den Straßen und Wartezeiten im öffentlichen Nahverkehr begann diese Arbeitswoche schwierig für viele Spanier. Das galt besonders den Metropolen Madrid und Barcelona. In beiden Städten war der Streik besonders deutlich spürbar, weil in der Hauptstadt neben der Bahn auch die Metro bestreikt wurde und in Barcelona zudem noch der Busverkehr. In Madrid summierten sich Staus am Morgen auf 120 Kilometer, weil viele Menschen auf das Auto umgestiegen sind. Mit "Minimaldiensten" konnten die Auswirkungen nur gemildert werden, welche Zentral- und Regionalregierungen einseitig festgelegt hatten. Die Gewerkschaften sprechen von einem "Missbrauch". Um den Streik auszuhebeln, wurde festgesetzt, dass 75 Prozent aller Fernverkehr- und Güterzüge fahren sollten, in Madrid auch im Nahverkehr…" - so beginnt "Streiks sorgen für Verkehrschaos in spanischen Metropolen" Siehe dazu auch: "26 de septiembre Huelga General: Euskal Herria debe decidir su camino" V. Internationales / Spanien / Empörte OcupaElCongreso Am 25. September sollen in einem landesweiten Aktionstag der 15M-Bewegung das Parlament umringt werden. Dazu wurde bereits im August die Koordination 25S gegründet, die am 26. August 2012 den Aufruf "Llamamiento de la Coordinadora 25 de Septiembre, #OcupaElCongreso" VI. Internationales / Kenia Streikwelle wächst Während die LehrerInnen ihren Streik fortsetzen und jetzt die Regierung in einer Dringlichkeitssitzung versucht, die Auseinandersetzung (irgendwie) zu beenden, wächst die Streikwelle weiter an - nach Krankenhausärzten beteiligen sich nun auch konsultierende Ärzte, wird in dem Beitrag "More doctors vow to join strike" Siehe dazu auch: "Kenyans to pay more for healthcare" Sowie: "Workers reject new NHIF rates" VII. Internationales / Indien / Arbeitskämpfe Maruti - der Kampf um und gegen die Selbstorganisation Der Beitrag "Maruti: A moment in workers' self-organisation" VIII. Internationales / USA / Arbeitskämpfe Abkommen im Lehrerstreik zugestimmt Der Streik der LehrerInnen in Chicago wird am heutigen Mittwoch beendet werden - da die Delegierten, nach wohl recht breiter Debatte in der Mitgliedschaft, dem Entwurf eines Tarifabkommens zugestimmt haben, der die Erfüllung ihrer Hauptforderung, das neue Beurteilungsverfahren zu verhindern, weitgehend erfüllt - in anderen Fragen aber hinter bestehenden Vereinbarungen zurückfällt, etwa was die Dauer des Bezugs von Arbeitslosengeld betrifft (nur noch 6 Monate statt bisher 1 Jahr) - und damit nahe an den Bestimmungen des bekämpften neuen Schulerlasses liegt. Der Artikel "Chicago teachers end strike, classes resume Wednesday" Die Bestandsaufnahme "Strike Continues as Chicago Teachers Mull Contract’s Gains and Losses" Siehe dazu auch: "Janitors plan one-day solidarity strike for teachers" Und: "Chicago Chooses Sides" IX. Internationales / Chile / Gewerkschaften "Seltsame Genossen" Christian Cuevas ist der Vorsitzende der Föderation der Kupfergewerkschaften - Confederación de Trabajadores del Cobre - des wichtigsten Bestandteils der chilenischen Gewerkschaftsbewegung und insbesondere der CUT. Den Wahlsieg der Kommunistin Bárbara Figueroa bei der CUT-Vorsitzendenwahl begrüsst er, der als langer politischer Kritiker des unterlegenen bisherigen sozialdemokratischen Vorsitzenden Martinez profiliert war und ist. Um eine Erneuerung der CUT zu erreichen, müsse aber erst noch Glaubwürdigkeit gewonnen werden - etwa durch die Aufklärung der Allianzen, die bisher stets auch mit Makeln behaftet waren, wie faktisch inexistente Gewerkschaften usw. Das Interview "Todos saben que el proceso no pasó la prueba de blancura" ...bis zum nächsten Mal, Helmut LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |