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Home / News / Freitag, 28. September 2012 | |
Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Freitag, 28. September 2012: I. Internationales / Südafrika / Arbeitskämpfe-Bergarbeiter Entlassungsdrohungen gegen streikende Bergarbeiter - bislang erfolglos Erneut haben südafrikanische Bergarbeiter bei zwei Unternehmen die Arbeit niedergelegt: Amplats und Gold Field reagieren beide auf dieselbe Weise: Mit Entlassungsdrohungen. Man werde mit niemand ausserhalb der üblichen Strukturen verhandeln, sagten Sprecher beider Unternehmen, was keineswegs zufällig klingt. Spätestens am Donnerstag müsste wieder gearbeitet werden, lautete die Drohung, die aber gestern nicht gewirkt hatte. Die Streikwelle im südafrikanischen Bergbau geht weiter, wird in dem SAPA-Bericht "Mining companies warn strikers" Siehe dazu: "Amplats unions not received grievances" Siehe dazu auch: "Strike was ‘fuelled by empty stomachs’" AKTUELL: Sämtliche Demonstrationen verboten! An mehreren Orten sollte heute und morgen Frauen-Protestmärsche wegen der Ereignisse in Marikana stattfinden, sie wurden jetzt alle verboten. Auch der in Marikana selbst, den die Frauen von Marikana seit längerem organisieren wollen, in Gedenken an die ANC Stadträtin Paulina Masuhlo, die bei einer Polizeirazzia im Bergarbeiterslum Nkaneng durch Gummigeschosse starb...Lebewohl, Verfassung, wir haben Dich kaum gekannt heisst übersetzt der Artikel "SA's banned gatherings: Goodbye Constitution, we hardly knew you" II. Internationales / Indien / Arbeitskämpfe Maruti-Arbeiter gefoltert Kleider weg, geschlagen, in Schmutzwasser gestellt - das sind nur einige der Punkte, die die indische Menschenrechtsorganisation PUDR aus Aussagen von Betroffenen anführt, um zu dokumentieren, dass die kriminalpolizeilichen Ermittlungen von Gurgaon gegen Maruti-Arbeiter mit Foltermethoden voran getrieben wurden - auch gegen Dutzende von Arbeitern, die am Tag der Zwischenfälle bei denen ein Manager zu Tode kam, dem 18. Juli, gar nicht im Werk waren, wohl aber Gewerkschaftsmitglieder sind. Weitere Einzelheiten des Polizeiterrors in dem redaktionellen Bericht "Third degree torture used on Maruti workers: Rights body" Siehe dazu auch: "Maruti Workers’ Struggle and the “Far Left” fallacy of the “New Philosophers” Sowie: "Declaration of the National Convention of Workers, held at New Delhi" III. Internationales / Kenia Lehrerstreik erfolgreich - Krankenhäuser streiken weiter Am Montag den 24. September erklärte die Gewerkschaft KNUT den damit dreiwöchigen Streik der LehrerInnen für - erfolgreich - beendet. Die kenianische Regierung hatte noch am Samstag darauf beharrt, die Zahlungen in Raten vornehmen zu müssen, musste aber auch diese Einschränkung unter dem Eindruck der kämpferischen Stimmung der LehrerInnen aufgeben. Die Rundmail "Teachers National Strike" Und: "Nyong'o: New Doctors To Be Recruited" IV. Internationales / China / Arbeitsbedingungen / Foxconn RIOT! Die ersten Meldungen über erneute Auseinandersetzungen in einem Foxconn-Werk am vergangenen Wochenende, ob absichtlich oder nicht, waren vor allem dazu angetan, Verwirrung zu erzeugen - der Tenor "Schlägereien unter der Belegschaft" war eindeutig. Ganz anders klingt das in dem Überblick "After the dust has settled: Foxconn workers talk about the riot" Die erste etwas andere Meldung war von China Labor Watch am 24. September 2012 gekommen: "Foxconn’s Factory, Producing iPhone 5’s, Erupts in a Riot" Siehe dazu auch: Eine "Fotostrecke" Sowie: "Krawalle befeuern Kritik an iPhone-Hersteller" V. Internationales / Pakistan Nach dem Brand: Nie wieder! Über 70 gewerkschaftliche Organisationen, sowie soziale Bewegungen und Studentenorganisationen und linke Parteien haben am vergangenen Samstag in Karachi das "Workers Rights Movement" gebildet, das sich vor allem gegen die mörderischen Arbeitsbedingungen in pakistanischen Fabriken wendet - die jüngste Brandkatastrophe war Anlaß für einen Schritt, der schon lange fällig war. Dazu die Mitteilung "“Workers Right Movement” formed to launch movement against culprits of factory fire" Siehe dazu auch: "Labour and rights groups petition the Sindh High Court on the Baldia Town factory fire incident on Sept 11, 2012, in Karachi" Sowie: "KiK will sich freikaufen" VI. Internationales / Griechenland / Schuldenkrise Troika: Noch einen drauf setzen... "In Griechenland wird seit Mitte September über das dritte Kürzungspaket der sogenannten Troika verhandelt. EU-Kommission, Europäische Zentral Bank (EZB) und Internationaler Währungsfonds verlangen von der Regierung Einschnitte in die öffentlichen Haushalte in von Höhe 11,5 Milliarden Euro. Im Gegenzug soll es weitere Kredite geben. Effektiv handelt es sich bei diesen, anders als in der deutschen Öffentlichkeit meist dargestellt, nicht um Hilfsgelder, sondern um Umschuldungsmaßnahmen. Das neue Geld geht nahezu ausschließlich in den Schuldendienst, das heißt, es geht an die Gläubiger Griechenlands und keineswegs an die griechische Bevölkerung. Sofern diese über Pensionsfonds u.ä. im Besitz von griechischen Staatsanleihen war, wurde sie beim Schuldenschnitt im Frühjahr bereits reichlich geschröpft. Die EZB hatte sich hingegen geweigert, auf Schuldforderungen zu verzichten, und während sie inzwischen spanische, portugiesische und die Anleihen anderer Euroländer aufkauft, um deren Zinsen niedrig zu halten, kommt Griechenland nicht in den Genuss dieser Maßnahme" - aus "Versuchslabor des Neoliberalismus" VII. Internationales / Spanien / Streiks gegen die Krise Die Demokratie marschiert: In Uniform, prügelnd... Auch am 26. September, dem Tag des Generalstreiks im Baskenland, sowie zahlreicher Aktivitäten gewerkschaftsoppositioneller Strömungen im ganzen Land gingen Polizeikräfte mit extremer Brutalität gegen den Protest vor, genau wie am Tag zuvor gegen die Occupy-AktivistInnen. Jeglicher Protest gegen die Bankenrettung auf Kosten der Bevölkerung soll unterdrückt werden, das ist die kurze Lehre dieser beiden Tage. der Bericht "Huelga general 26S en Euskal Herria: Paro mayoritario y multitudes en las calles contra los recortes" Siehe dazu auch: "El 26S exige la huelga general y libertad para los detenidos del 25S" VIII. Internationales / Spanien / Krise / Empörung Trotz Polizeirepression gehen Proteste weiter "Sábado #29s rodeamos de nuevo el Congreso" IX. Internationales / Ägypten / Gewerkschaften Anderthalb Jahre danach: Gewerkschaften in der Auseinandersetzung Eine Bilanz der Entwicklung der Gewerkschaftsbewegung Ägyptens in den rund anderthalb Jahren nach dem Sturz Mubaraks versucht der Artikel "Who speaks for Egypt's workers?" X. Internationales / Südkorea / Streiks und Arbeitskämpfe "Private" Wasserwerfer gegen Streikende. Natürlich: Made in - wo wohl? Contactus heisst das "Unternehmen" der sogenannten Sicherheitsbranche, dessen Angestellte Ende Juli die streikenden Metallgewerkschafter der SJM in Ansan überfielen und 35 von ihnen verletzten. Eine private Firma, die 1.000 Ausrüstungen für Anti-Aufruhrpolizisten ebenso ihr eigen nennt, wie Wasserwerfer - Made in Germoney. In dem Beitrag "The Violence Commercialized: Capital’s Private Army – Contactus" Siehe dazu auch: "A 'Third National Center' in South Korea?" Sowie: "South Korea’s Boom Leaves Workers in the Dust" XI. Internationales / Frankreich / Soziale Konflikte und Bewegungen Migrantinnen im Kampf "Alle vier sind Migrantinnen oder Kinder migrantischer Eltern. Als Aktivistinnen in einem männlich dominierten Milieu müssen sie sich durchsetzen und vermeintlich männliche Verhaltensweisen an den Tag legen. Sie sind in verschiedenen Branchen tätig - als Textilarbeiterin, Tagesmutter, Eisenbahnerin bzw. Hotelreinigungskraft und erzählen von den persönlichen und kollektiven Emanzipationsprozessen, die ihr Engagement inmitten einer rassistischen und sexistischen Klassengesellschaft ausgelöst hat" - das Video "Von gleich zu gleich" XII. Internationales / Großbritannien / Arbeitskämpfe Erpressungsversuch? - Streik! "2011 organisierten die Elektriker_innen (sparks, zu deutsch: Funken) eine Reihe von Protesten und Streiks in verschiedenen Teilen Großbritanniens. Sie kämpften damit gegen ihre Dequalifizierung und Lohnkürzungen von bis zu 35 Prozent. Die Proteste begannen, als Elektroinstallationsfirmen und andere Bauunternehmen im Mai 2011 ankündigten, neue Verträge für ihre Arbeiter_innen einzuführen. Im August kündigten sie an, dass die bisherigen Verträge zum 7. Dezember auslaufen würden. Sie ließen den Arbeiter_innen nur die Wahl, die neuen Verträge zu akzeptieren oder gekündigt zu werden. Gewerkschaftsmitglieder von der Basis protestierten und brachten im ganzen Land Baustellen zum Stillstand. In London wurden mehrmals auch Baustellen blockiert und besetzt. Im Februar 2012 musste eine der großen Baufirmen, Balfour Beatty, ihre Pläne für die Einführung der neuen Verträge zurückziehen" - das Video "Sparks : Wilde Streiks in Großbritannien" ...bis zum nächsten Mal, Helmut LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |