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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Freitag, 28. Januar 2011: I.Internationales / Tunesien Übergangsregierung: Einer geht noch? Der selbsternannte Ministerpräsident bleibt (und zwei weitere Figuren) - die anderen bisherigen Ali-Minister sind in der Umbildung der Übergangsregierung (auf Dauerdruck "der Straße") aus den wichtigsten Funktionen gegangen worden. Der Nachtrag von Bernard Schmid vom 28. Januar 2011 zu seinem gestrigen Artikel über die Krise der Übergangsregierung befasst sich auch mit den aktuellen Debatten im Gewerkschaftsverband UGTT bezüglich der Regierungsbildung. Siehe dazu auch: "Pourquoi l'UGTT a joué un rôle aussi important dans l'intifada tunisienne" II.Internationales / Ägypten Polizei tötet für Mubarak - Demonstranten fordern seinen Abgang ... Die Angst ist groß: Ansteckungsgefahr und die Krankheit heisst Tyrannensturz. Wenn - erstmals seit 1977 - alleine in Kairo rund 15.000 Menschen demonstrieren, und dies mit der Hauptparole, die Regierung solle zurücktreten, dann ist das in der bleiernen Niedergangszeit Mubarak ein Novum. Nicht einmal 30.000 Polizisten konnten dies zurückhalten. Der Vizepräsident der USA sekundiert: Mubarak sei doch kein Diktator... Prediger und Staatsgewerkschaft sehen Ruhe alsdie erste Bürgerpflicht. Hat bisher nichts genutzt. Und das war nur der Anfang...Eine aktuelle Materialsammlung "Mubaraks Abgang?" vom 28. Januar 2011. III.Internationales / Jemen "Ali - geh zu Ali!" Das war eine der Losungen der zahlreichen Demonstrationen der letzten Tage - Ali Saleh soll ebenso verschwinden, wie dies Ben Ali getan hat. Immer heftiger und immer größer werden die Proteste. In "Yemen: Thousands Protesting Against Saleh Rule" Siehe dazu auch: "Anti-government rallies hit Yemen" Und: Der Bericht über die Festnahme von
Tawakul Karman, die die Studentenproteste an der Uni Sanaa mitorganisiert hatte "Yemen arrests protest leader" IV.Internationales / Jordanien Und plötzlich wollen alle den Mindestlohn erhöhen... ...was seit Jahren gefordert wurde, aber aus Gründen des Wettbewerbs, wie im Kapitalismus üblich, nie ging - jetzt geht es. Hauptgrund: Die Koordination der Kampagne
"Jayeen" ("Wir kommen") hat für den heutigen Freitag neue Massenproteste angekündigt, wie in "Fresh Nationwide Protests to Continue Friday" Siehe dazu auch: Die Initiative der Parlamentarier "84 MPs call for minimum wage increase" V.Internationales / Spanien Die einen streiken, die anderen (unter)schreiben... Während die Sekretäre der beiden landesweit grössten Gewerkschaftsverbände CCOO und UGT in Madrid ein Abkommen mit der Regierung Zapatero unterschrieben, das im wesentlichen die sogenannte Rentenreform ermöglicht, wurde von der Gewerkschaftsmehrheit im Baskenland (und in Galizien) ein eintägiger Generalstreik organisiert. Der chronologisch organisierte Überblick "ÉXITO TOTAL de la Huelga General del 27-E en Hego Euskal Herria contra el recorte de las pensiones convocada por la mayoría sindical vasca" VI.Internationales / Polen / Arbeitskämpfe Streik bei Wohltäters Bewaffnete Sicherheitskräfte waren in Wroclaw gerufen: Von der Unternehmensleitung von
FagorMastercook gegen die Streikposten der Gewerkschaft August80. In dem Werk des Haushaltsgeräteherstellers arbeiten rund 2000 Menschen, die kaum mehr als den Mindestlohn verdienen, rund 350 Euro im Monat. Wo es zuerst nur um eine überfällige Lohnerhöhung ging, geht es jetzt auch um gewerkschaftliche Rechte wird in dem Bericht "FagorMastercook Protest" VII.internationales / Niederlande Auch hier: Studentenproteste, massiv Mindestens 15.000 Menschen haben am vergangenen Freitag in Den Haag demonstriert: Gegen die Ausbildungspolitik der Regierung, der auch hier nichts einfällt als soziale Spaltung qua Studiengebühren - und deren massive Erhöhung - zu betreiben. Der Bericht "Student struggle in the Netherlands" VIII.Internationales / Portugal Portugal hat zu viel Schulden? Die Menschen erst recht. Bei den Löhnen... Die Verschuldung Portugals ist ein Dauerthema geworden - die Verschuldung der PortugiesInnen interessiert in diesem Zusammenhang wenig. Bei einem Durchschnittslohn von 777 Euro im Monat im Jahre 2010, und bei beinahe anderthalb Millionen Menschen (über ein Drittel der Beschäftigten) die unter 600 Euro im Monat verdienen ist diese private Verschuldung kein Wunder und ein viel größeres Problem. Und, natürlich: Es gibt genügend Leute, die die hohen Lohnkosten als Grund für mangelnde Wettbewerbsfähigkeit sehen, die die Staatsverschuldung verursache. Kaum Zufall, dass dies nicht eben die Sicht der Betroffenen ist. Auch wenn es in portugiesischer Sprache ist, die Schaubilder sind leicht zu verstehen in dem Überblick "Os salários em Portugal e a competitividade das empresas"
...bis bald, Helmut LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |