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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Freitag, 21. Juli 2006: I.Internationales / Congo Wahlen, Gewerkschaften, Kinderarbeit - und Drohungen der Bundeswehr Diamanten, seltene Metalle etwa für Telekommunikation und vieles andere stehen auf der Liste der Reichtümer des Congo, die von der internationalen Marktwirtschaft gerne genutzt werden. Dafür bietet sie den Menschen des Congo eine Reihe von marktwirtschaftlichen Segnungen: Schulen, die aus Ästen bestehen und mit Laub bedeckt sind, in denen es nichts aus Papier gibt, die aber dafür Gebühren erheben, während keine Löhne ausbezahlt werden. Krankenhäuser, die über keinerlei Ressourcen verfügen. Tränengaseinsätze für GewerkschafterInnen. Und einen Bundeswehr-Haudrauf, der betont, man werde nötigenfalls auch Gewalt anwenden. Die kleine Materialsammlung "Congowahl" von Mitte Juli 2006. II.Internationales / Mexiko Gegen Wahlfälschung protestieren... Die Millionen-Demonstration gegen Wahlbetrug in Mexico-Stadt war vor allem eine Demonstration der ArbeiterInnen, zu der auch zahlreiche Gewerkschaften aufgerufen hatten. Und da jeder und jede sowohl wissen, dass dies beileibe nicht der erste Wahlbetrug in Mexikos Geschichte ist, als sie auch wissen, dass die beiden grössten einheimischen Finanzgruppen die Wahlkampgne der PAN massiv unterstützt haben, protestieren auch jene Teile der Bevölkerung, die nicht zur Wahl gegangen sind. zumal die Wahl vor einem Hintergrund stattfindet, der von Rebellion (Oaxaca), Verteidigung der Gewerkschaftsautonomie (Bergarbeiter) und Repression (Atenco) gekennzeichnet ist. Die aktuelle Materialsammlung "Wieder eine gefälschte Wahl" vom 20. Juli 2006. III.Internationales / USA / Arbeits- und Lebensbedingungen Die "Killing Fields" der USA: Die Fabriken Auch eine Errungenschaft der Marktwirtschaft: Das Thema
Krebs als Berufskrankheit taucht in den Erzeugnissen der Medienwirtschaft
kaum auf. Arbeiten ist tödlicher als jeder Krieg: Jeden Tag sterben
in den USA 165 ArbeiterInnen an Berufskrankheiten, weitere 18 Menschen
sterben tagaus, tagein durch Arbeitsunfälle. Das sind die Kernfakten
des (englischen) Berichts "The
War at the Point of Production: The 'Killing Fields' of the United States"
IV.Internationales / Irak / Arbeitsbedingungen und Gewerkschaften Unterstützt den Streik in der Ölindustrie Am vergangenen Sonntag, 16. Juli, trafen sich der Premierminister (von wessen Gnaden?) Noori Almaliki mit Gewerkschaftern - eine Intiative des Premiers - aus der südlichen Ölregion, um einen Streik zu verhindern. Ein Treffen, das ergebnislos blieb. Die GUOE bereitet weiterhin ihren grossen Streik vor - da im Parlament in Kürze das Energiewirtschaftsgesetz verabschiedet werden soll, gilt der Widerstand der Privatisierung. Der Irakische Freiheitskongress (IFC) - dem die Gewerkschaft angehört - hat zur landes- und weltweiten Solidarität aufgerufen. In der (englischen) Pressemitteilung "Southern oil union workers’ strike preparation spurs pro-occupation prime minister to request negotiation" des IFC vom 15. Juli 2006 werden auch bereits erste irakische Gewerkschaften genannt, die positiv auf den Aufruf reagiert haben: die Lehrergewerkschaft von Baghdad, und etwa die Elektriker und Transportarbeiter aus Basra. V.Internationales / Kanada Wenn Gewerkschaftsfragen vor Gericht geklärt werden müssen... 4 Monate lang streikten die Beschäftigten des zweitgrössten
kanadischen Telekommunikationskonzerns Telus im letzten Jahr - bis im
November ein neuer Tarifvertrag unterzeichnet wurde. Am 6. März beschlossen
Teilnehmer einer Delegiertenkonferenz sofort Neuwahlen durchzuführen.
Gegen diesen Vorstoss verteidigen sich Bruce Bell (der Gewerkschaftsvorsitzende
der TWU) und andere, deren Amtszeit noch nicht abgelaufen ist, jetzt per
Gericht - das auf die Einhaltung der satzungsgemässen Fristen plädiert.
Alles dies in dem (englischen) Bericht "Telus
union war brewing" VI.Internationales / Bangladesh Restrukturierung der Telefongesellschaft klappt nicht - Widerstand zu gross... Der Bangladesh Telegraph and Telephone Board soll auf Marktwirtschaft
getrimmt werden. Dafür wurde im September 2005 die Detecon International
Beraterfirma aus Deutschland engagiert - mit Geldern der Weltbank. Das
Team hat auch, welch Wunder, bereits ein Konzept, nur: Seit Februar versuchen
diese Berater vergeblich, die Betriebsstätten zu betreten - die Belegschaft
hindert sie jedes Mal daran. Und die gewerkschaftliche Vertretung - die
ursprünglich prinzipiell Einverständnis signalisiert hatte -
hat unter diesem Durck die Position gewechselt und ist nun auch dagegen.
Der (englische) Bericht "BTTB
restructuring having a bumpy ride - Consultants not allowed into BTTB
headquarters by angry employees" VII.Internationales / China / Arbeitsbedingungen Wenn junge Arbeiterinnen an der Hitze sterben... In der Glasfabrik Tai-Ocean International sind binnen zweier
Tage zwei junge Arbeiterinnen - 18 und 27 Jahre alt - Opfer der zu langen
Arbeit in zu grosser Hitze geworden. Die jüngere starb, die ältere
fiel in Ohnmacht: Hitzschläge. Und während nach dem ersten Unfall
ein Manager noch behauptete, die Arbeitsbedingungen im Betrieb wären
OK, wurde nach dem zweiten Vorfall der Ton rüder: Es sei eben eine
besondere Industrie, und wer Hitze nicht aushalte, könne ja gehen...so
steht es in dem (englischen) Bericht "18-year-old
female worker died from overwork and heat stroke" ...bis bald, Helmut LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |