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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Montag, 4.April 2005: I.Internationales / Südafrika a) "Kennedy Road/Durban - ein Aufstand der Anständigen? " Sie haben - fast - alle ANC gewählt. An "partizipativen Prozessen" vielfach teilgenommen. Ihre Wünsche sind - alltäglich und normal. Als jetzt 750 Slumbewohner der Kennedy Road gegen ihre Vertreibung von einem versprochenen neuen Gelände für ihre Siedlung protestierten, wurden 14 von ihnen festgenommen. Am Tag darauf waren es 1.200 Menschen, die protestierten - "entweder sind wir alle kriminell, oder keiner" war der Slogan: mit Tränengas und Hunden wurden sie vertrieben. Die "neue" Siedlung steht Projekten "im Weg", mit denen die Anwohner nichts zu tun haben. Eine kurze deutsche Zusammenfassung des Artikels "Obedience Doesn't Pay: inside the new revolt" von Richard Pithouse, Ende März 2005 publiziert beim "Center for Civil Society" der Universität KwaZulu Natal, inklusive Link zum Originalartikel. b) Kein Platz für Arme? Cohre - "Center on Housing Rights And Evictions"
- hat eine ausführliche (englische) Dokumentation vorgelegt, die
eine Gesamtbilanz der Stadtplanungs- und Vertreibungspolitik (neudeutsch:
Segregation) von der Gründung der Stadt bis heute darstellt. Sie
zeigt, neben vielem anderen, das sich die Situation der Armen in der Stadt
nicht verändert hat - auch die Argumente der Stadtplaner kaum: Zuviel
Müll, zu gefährlich, keine Reparatur möglich, es muss neu
gebaut werden. Eine Lektion - auch in Sachen Politik "progressiver"
Regierungen. Und auch für von gar nicht progressiven Regierungen
Betroffenen, wie etwa in Hartz-County. Die Dokumentation "Any
Room for the Poor? - Forced Evictions in Johannesburg" II.Internationales / Philippinen Journalistengewerkschaft gegen Antiterror-Gesetz Am 19.März 2005 hat die NUJP (National Union of Journalists
Philipines) eine Petition veröffentlicht (und damit begonnen, Unterschriften
zu sammeln) , die sich gegen die neue "Anti-Terror" Gesetzgebung
wendet und dabei insbesondere die Eingriffe in die journalistische Freiheit
kritisiert. Der (englische) Artikel "NUJP
Launches Petition vs Anti-Terror Bills" III.Internationales / Italien / Arbeitskämpfe Der erste landesweite Streik bei Adecco wird vorbereitet Adecco ist sowohl in Europa als auch in Italien die grösste
Leiharbeitsfirma. Die drei in den italienischen Zentren vertretenen Gewerkschaften
haben nach zahlreichen Versammlungen quer durchs Land beschlossen, für
den 22.April 2005 erstmals einen vierstündigen landesweiten Streik
zu organisieren. Der redaktionelle (italienische) Artikel "ADECCO:
22/4 PRIMO SCIOPERO DIPENDENTI" IV.Internationales / Palästina / Arbeitsbedingungen und Proteste Zehntausend protestieren vor der gesetzgebenden Versammlung in Gaza Im Laufe der ersten Märzhälfte - nachdem die Autoritätsbehörde ihre Wirtschafts- und (vor allem) Sozialpolitik vorgestellt hatte, organisierte die Föderation der selbstverwalteten Arbeiterkomitees eine Reihe von Aktionen, deren wichtigste eine Demonstration vor der gesetzgebenden Versammlung am 12.März war: Drei Abgeordnete nahmen die Forderungen entgegen und versprachen, sie im Parlament sowohl zur Kentniss zu bringen, als auch zu vertreten. Neben zahlreichen sozialen Forderungen enthält der "Katalog" auch die Forderung nach freien Wahlen innerhalb des palästinensischen Gewerkschaftsbundes. Ein (französischer, mit kurzer deutscher Zusammenfassung) Bericht "La mobilisation des travailleurs à Gaza en mars 2005" von Hassan Bargouthi vom DWRC (Zentrum für Demokratie und Arbeiterrechte) vom 19.März 2005 V.Internationales / Polen Erwerbslos auf dem Land Schwarzarbeiten - oder "wegmachen", das sind die
Alternativen für Erwerbslose vor allem in den ländlichen Regionen
Polens. Leicht nachzuvollziehen, wenn nur 15 Prozent der etwa 3 Millionen
Erwerbslosen Arbeitslosenunterstützung erhalten - der "Rest"
etwa 10 Euro Sozialhilfe, wobei ein Brot schon 40 Cent kostet...Das freut
den Unternehmer und die Aktienjongleure. Der Bericht "Trocken
Brot macht Wangen rot" VI.Internationales / Australien a) Die konservative Regierung und die "Reform" des Arbeitsmarktes Nach dem Wahlsieg der Konservativen 2004, mit dem sie erstmals
die Mehrheit in beiden Häusern des Parlaments haben, kündigte
Premier Howard an, jetzt würden alle jene "Arbeitsmarktreformen",
die bislang im Senat gebremst worden waren, realisiert. Eine (englische)
Bestandsaufnahme
des Standes und der Absichten in der Arbeitsgesetzgebung Australiens vom
Januar 2005 b) Nach Baupleite: Deutsche Banken machen den Griff in die Kasse Wer auch immer meinen mag, deutsche Unternehmen hätten
in anderen Ländern einen besseren Ruf als etwa US-Firmen in Deutschland
möge - als eines von vielen möglichen Beispielen - aktuell die
australischen ehemaligen Beschäftigten der "Walter Construction
Group" (australische Tochterfirma der Walter Bau AG) danach fragen:
Deren Entlassungsabfindungen sind dabei, sich in Rauch aufzulösen,
weil in letzter Minute die deutschen Banken von Walter - Deutsche Bank
und Bayerische Landesbank - sich 37 Millionen Dollars abgreifen wollen.
Die (englische) Meldung "Workers
miss out as firm collapses" VII.Internationales / Irak Proteste von 2.000 "Hausbesetzern" in Baghdad Hunderte von Hausbesetzern demonstrierten Mitte März
in Baghdad, vor der "Green Zone" Festung gegen ihre drohende
Verjagung. Sie - insgesamt rund 2.000 Menschen - leben in einem ehemaligen
Regierungskomplex, nachdem sie von ihren jeweiligen Hausbesitzern im Zuge
der Aufhebung der Mietpreisbindung nach dem Krieg gekündigt worden
waren. Obwohl ihnen versprochen worden war, sie könnten bleiben und
zunächst sogar in die Infrastruktur investiert worden war, kam jetzt
das Ultimatum der "Demokraten". Eine (englische) Meldung
- samt Solidaritätsaufruf - des UN-Netzwerkes IRIN im "Reuters
AlertNet" viele Grüße, Helmut LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |