Home > News > Freitag, 25. Juni 2004

Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

neu im LabourNet Germany am Freitag, 25. Juni 2004:

I. Branchen: Medien/IT / Siemens

Ergänzungstarifvertrag und Rahmenvereinbarung bei Siemens

Mit dem Ergänzungstarifvertrag (wer hat den Wortlaut?) wird eine Jahresarbeitszeit von 1.760 Stunden vereinbart - das entspricht einer 40-Stunden-Woche. Die Urlaubsvergütungen und das 13. Monatseinkommen werden ab dem 1. Oktober 2004 durch leistungsorientierte Gewinnbeteiligungen ersetzt. Der Ergänzungstarifvertrag gilt ab dem 1. Juli 2004 für eine Laufzeit von zwei Jahren. Siehe dazu:

  • Zitate des Tages:
    • Peter Gasse, IG Metall-Bezirksleiter in NRW: „Die Standorte sind erhalten, aber die Einschnitte sind verdammt hart, die unsere Kolleginnen und Kollegen dafür hinnehmen müssen.“
    • Und: „Die getroffene Rahmenvereinbarung ist ein großer Erfolg der Beschäftigten, der zeigt, dass es Alternativen gibt zum phantasielosen Stellenabbau und zur Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland.“ der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber – beide in Stellungnahmen bei Siemens Dialog. Wie es wohl die KollegInnen bezeichnen? Es wird bereits eine Unterschriftensammlung dagegen vorbereitet…
  • Vereinbarung externer Link pdf-Datei zur Sicherung und Entwicklung von Beschäftigung, Wettbewerbsfähigkeit
    und Innovation bei der Siemens AG
  • Siemens drohte mit Erfolg. Vereinbarung: Standorte gesichert, 35-Stunden-Woche abgeschafft
    “Siemens und die IG Metall haben eine umfassende Beschäftigungssicherung für die deutschen Standorte vereinbart. Nur die Sozialstandards mussten Federn lassen.Als »Scheingefecht um die 35-Stunden-Woche« bezeichnete die »Zeit« mit halb hämischem Unterton den Protest der IG Metall gegen Pläne des Siemens-Konzerns, Jobs nach Osteuropa zu verlagern. Die Zeitung behielt Recht: Die jetzt zwischen Gewerkschaft, Betriebsräten und Konzern-Leitung geschlossene »Vereinbarung zur Sicherung von Beschäftigung, Wettbewerbsfähigkeit und Innovation« beinhaltet die Einführung der 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich sowie Kürzungen beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld in zwei Werken in Nordrhein-Westfalen…“ Artikel von Kurt Stenger in ND vom 25.06.04externer Link

II. Branchen: Auto / Fiat Italien / Streik bei Melfi

  • Fiat Melfi: Streik gegen die Modellfabrik. Vollfassung des Artikels von Cosimo Scarinzii pdf-Datei - mit einer Chronologie des Kampfes in Melfi - im Vorabdruck aus Wildcat 70 – wir danken der Wildcat-Redaktion!
  • Das Signal von Melfi. Ein italienisches Provinznest als Hochburg der neuen Arbeiterbewegung
    „Seit Mitte April ist der Name des süditalienischen Städtchens Melfi (Provinz Potenza in der Region Basilicata) in Italien allgegenwärtig. Die Linkspartei Rifondazione Comunista hat ihre Plakate zu den am 12. und 13. Juni parallel stattfindenden EU- und Kommunalwahlen mit dem Slogan bedruckt: "Melfi zeigt: Es lohnt sich zu kämpfen". Auch in Mailand oder Turin, den Zentren der italienischen Arbeiterbewegung, spricht man voll Hochachtung von der Belegschaft des FIAT-Werks im tiefen Süden, die entschlossen und militant einen Großteil ihrer Forderungen durchgesetzt hat…“ Artikel in ak - analyse + kritik - Zeitung für linke Debatte und Praxis vom 18.06.2004externer Link
  • Schon wer Brotkrümel fallen lässt, wird bestraft. Wie in Melfi ein anachronistisches Betriebsregime des FIAT-Konzerns eine neue und erfolgreiche Streikbewegung ausgelöst hat. Artikel von Jens Renner in Freitag vom 25.06.2004externer Link

III. Diskussion: Arbeitsalltag / Ausbildung

Ausbildungspakt

  • Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland – Volltext externer Link pdf-Datei
  • Die IG Metall-Jugend Niedersachsen und Sachsen-Anhalt hat eine E-Mail-Aktion gegen den Ausbildungspakt gestartet. Praktisch: Auf der Website der Regierung gibt es ein Kontaktformular, und die IG Metall-Jugend hat schon mal eine Muster-Email entworfen... Alle Infos auf www.wer-ist-ulf.de externer Link, der Website zur Umlagefinanzierung mit Robin Ulf....

IV. Internationales: Chile

Hoffnungsschimmer - Unidad Popular (1970-73). Teilkapitel (S. 129-145) aus der Promotion von Olaf Kaltmeier pdf-Datei: ¡Marichiweu! – Zehnmal werden wir siegen! – Eine Rekonstruktion der aktuellen Mapuche-Bewegung in Chile aus der Dialektik von Herrschaft und Widerstand seit der Conquista. Das Buch ist erschienen in Edition ITP-Kompass, Münster 2004, 420 Seiten, 24,80 Euro. Zu beziehen beim Institut für Theologie und Politik, Friedrich-Ebert-Str. 7, 48153 Münster
itpol@muenster.de, Tel.: 0251-524738 / Fax: 0251-524788. Siehe auch: ¡Marichiweu! Zehnmal werden wir siegen! Über die Widerstandsbewegung der Mapuche in Chile. Buchbesprechung von Björn Seyl in in ila 275 externer Link

V. Internationales: Frankreich

Die Privatisierung der französischen Energieversorgungsbetriebe EDF und GDF:
Gegenstand heftiger Proteste ­ "Terrorismus" nennen sie das... Artikel von Bernhard Schmid (Paris) vom 25.6.2004

Ich weise besonders auf das Kapitel „Widerstandsformen zwischen Stromabschaltung und "Robin Hood": "Terrorismus" nennen sie das...“ hin – aus dem Text:
„… Schon in den ersten Tagen nach dem 7. Juni fanden andersartige Aktionen statt: In Bordeaux und Lille etwa wurde der Strom tagsüber zum billigeren Nachttarif eingespeist oder für sozial bedürftige Familien, denen er abgestellt worden war, wieder angeschaltet. Erneut wurden beim "Aktionstag", am gestrigen Donnerstag, 300.000 Haushalte zum billigeren Nachttarif versorgt (darunter 30.000 Haushalte in Marseille sowie Verbraucher im französischen Jura, im Raum Bordeaux, in der Lyoner Region und im Großraum Paris). Die CGT Energie rief ihre örtlichen Einzelgewerkschaften ferner dazu auf, Krankenhäuser und Einrichtungen der Sozialversicherungskassen kostenlos mit Strom zu versorgen. Seit Montag dieser Woche läuft frankreichweit eine "Aktion Robin Hood" (im Original "opération Robin des bois"): Die CGT und drei andere Gewerkschaften (FO, CFDT und die linke SUD-Energie) rufen die EDF-Beschäftigten dazu auf, systematisch solche Haushalte wieder an das Stromnetz anzuschließen, die aufgrund von Armut oder finanzieller Schwierigkeiten ihre Rechnungen nicht bezahlt haben und denen deswegen der Saft abgedreht wurde. Bei dieser Gelegenheit erfuhr die staunende Öffentlichkeit, dass aus solchen Gründen (im 21. Jahrhundert) derzeit 250.000 Haushalte im Dunkeln sitzen. ….“

VI. Neue Veranstaltungshinweise

VII. Letzte Hinweise zum heute Abend beginnenden Kongress „Die Kosten rebellieren“

Lieber Gruss, Mag

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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