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Updated: 01.06.2005 8:50

Opposition: Gewerkschaft dankt ab

Wenn von Opposition zum Mugabe-Regime die Rede ist, wird in den Mainstream-Medien in der Regel auf MDC und den Gewerkschaftsbund ZCTU abgezielt. In dem "Großreinemachen" nach den Wahlen, da Tausende von Polizisten die Slums von Harare durchkämmen und Zehntausende vertrieben werden und ihre Hütten von Bulldozern platt gewalzt, hat die MDC lediglich Funkstille zu bieten. Und während die verzweifelten Menschen versuchen, sich mit Steinen gegen Polizeigewalt zu wehren, winkt der politisch innerlich zerrissene Gewerkschaftsbund ab. Ein kurzer (englischer) Mail-Bericht "What is to be done" von Mike Davies, Vorsitzender der Anwohnervereinigungen von Harare, vom 28.Mai 2005 über die anarchistische Mailingliste "Anarchy Africa" verbreitet.

Deutsche Zusammenfassung

Die Mail von Mike Davies hat den Hintergrund, dass die Anwohnervereinigungen von Harare (und speziell die von Mabvuku) vor allem die Bewohner der Slums organisieren. Diese aber sind, sei es als Hüttenbewohner, sei es als Straßenverkäufer, Hauptziel der Vertreibungsaktionen der 3.000 Polizisten und (Partei)Sicherheitskräfte, die nach den Wahlen die Hochburgen der Opposition unter den Armen "säubern" sollen.

Grünes Licht für diese Kampagne hat Mugabe aus Südafrika erhalten - inklusive neuer Finanzhilfen für die Wirtschaft (die ohnehin von südafrikanischen Unternehmen geprägt wird).

In der Mail selbst wird, nach kurzer Schilderung der dramatischen Ereignisse der letzten 10 Tage im Mai (mit rund 15.000 Festnahmen in Harare) vor allem knapp berichtet, dass der Vorschlag der Anwohnervereinigung CHRA an die Oppositionspartei MDC und den Gewerkschaftsbund ZCTU, gemeinsame Anstrengungen zur Verteidigung der Menschen zu organisieren von der MDC gar nicht (original: "vielleicht") und vom Gewerkschaftsbund mit einem eindeutigen "Nein" beantwortet wurde, weshalb die CHRA diese Mail an alle progressiven Organisationen des südlichen Afrika geschrieben hat, mit der Bitte um Ratschlag und Unterstützung, da sie sich selbst alleine zu schwach sehen, Widerstand zu organisieren, und sich, wie Davies schreibt, gezwungenermaßen auf die "juristische Kacke" konzentriert haben.

(hrw)

What is to be done?

Colleagues,

We desperately need to publicize the stunning degree of repression unleashed by the mugabe regime in the last ten days. The images of destruction are unheralded in Zimbabwe, probably not even in Smith's days.

I cannot begin to describe what is going on here as the regime embarks on a triumphalist seizure of the urban areas. It is like they have realized that with Mbeki now openly on their team, they cannot be reprimanded for anything. Maybe 15 000 people arrested in Harare and probably more than 20 000 nationwide. Bulldozers demolishing houses.

Tuckshops burning. People homeless. And the people are fighting back with stones. With no leadership. I spent two days trying to build a coalition for a coordinated response but got a 'maybe' from the party and a 'no' from the unions. The MDC is paralysed and the ZCTU is being devoured from within. Crisis (In Zimbabwe Coalition) is nowhere to be seen. So what do we do?

CHRA is not strong enough to lead anything and without a buy-in from our supposed partners, all we can do is lobbying and legal shit. We filed legal papers on Monday but so fucking what? There will be no justice from mugabe's courts. We have organised a rates boycott but again so fucking what when mugabe doesn't give a shit if the city collapses. We can and will fight but do you really want us to martyr ourselves?

Mike Davies


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