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Updated: 18.12.2012 15:51
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Wir haben gewonnen! - gegen Taco Bell

So lautet die Schlagzeile vom 8.März 2005 auf der Homepage der "Coalition of Immokalee Workers" externer Link nachdem das Abkommen mit dem seit drei Jahren boykottierten Taco Bell Konzern unterzeichnet war. Die Boykottbewegung hatte, vor allem im letzten Jahr, zunehmend Unterstützung gefunden - nicht nur unter Jugendlichen (Hauptkundschaft) sondern auch unter Prominenten, wie Expräsident Carter.

Auf der Pressekonferenz am selben Tag sagte Kodirektor Lucas Benitez, der Boykott sei mit diesem Abkommen beendet. Die vielgepriesenen guten und billigen Tomaten von Immokalee hätten die Menschen in diesem Bezirk arm gemacht und er hoffe, die Tage seien vorbei und er wolle an dieser stelle nicht noch einmal über die Arbeitsbedingungen auf den Tomatenplantagen reden, dazu sei alles gesagt und weiter gültig.

Bis zu 12 Stunden Tomaten im Akkord pflücken, das Pfund für 10 Cents - und das ziemlich konstant, seit mehr als 25 Jahren. Der US Mindestlohn von 5,15 Dollar spielt bei den Hilfskräften auf den Farmen meist keine echte Rolle.

Bei diesem Erfolg ist wichtig zu beachten, dass die 1996 gegründete CIW keine Gewerkschaft ist, sondern eine Art Verein, der demzufolge eigentlich auch nicht tariffähig ist. Was der CIW von der einen oder anderen gewerkschaftlichen Seite Kritik eingetragen hat, sie hätten keinen Streik organisiert - nämlich gegen das Joint Venture Unternehmen der grossen Tomatenplantagen Floridas, die 4L Verpackungsgesellschaft. Stattdessen eben diese Boykott-Kampagne - die seit 2001 geführt wurde, als die CIW diskutiert hatte, dass die Aktivitäten bis dahin, Hungerstreiks, Demonstrationen usw, kein Ergebnis erreicht hätten.

Eine Kritik, die sich sicher zu diskutieren lohn - aber nach beiden Seiten hin, denn das "Weltbild" der Kritiker steht durchaus auch zur Diskussion. Was aber an der Tatsache nichts ändert, dass ohenhin keine Gewerkschaft da war, die die Interessen der - meist mexikanischen - Saisonarbeiter vertreten hätte.


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