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Updated: 18.12.2012 16:09

Slowakei

Internationale, gewerkschaftspolitische Meldungen, die wir aus Newsgroups oder über Kontakte, KooperationspartnerInnen bzw KorrespondentInnen bekommen haben. Viele sind auf Englisch, manche in anderen Sprachen. Meist nicht woanders zu finden.
Übrigens: Internationale Nachrichten aus speziellen Branchen sind auch auf den jeweiligen Branchen- Seiten zu finden!

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Lehrerstreik - eine Hängepartie?

Die Regierung hat gesprochen: 5% mehr für alle und fertig. Was die Vorstände der Lehrergewerkschaft in eine echte Bredouille bringt - sie hatten schliesslich beschlossen, den Streik für neue Verhandlungen auszusetzen. Der aber ging nicht nur um 10% Gehaltserhöhung, sondern auch darum, im Staatshaushalt dem Erziehungswesen insgesamt mehr Spielraum zu geben. Der Artikel "Teachers reject pay offer" externer Link von am 07. Dezember 2012 im Slovak Spectator berichtet davon, dass die Gewerkschaft OZ PŠaV die angebotene Gehaltserhöhung als den Forderungen nicht angemessen beurteilt und angekündigt hat, in der darauf folgenden - also dieser - Woche mit rollierenden Streiks fortzufahren. Hingegen hat der Gewerkschaftsverband KOZ die Lehrergewerkschaft aufgefordert, das Angebot der Regierung Fico anzunehmen. In dem Artikel wird aber auch die Kritik - und die Mobilisierungsarbeit - der neu gegründeten Lehrergewerkschaft NŠO dargestellt, deren Mitglieder vor allem eben aus der OZ PŠaV kommen und die gegenwärtig Zulauf habe, weil eben die Art der Streikführung - oder nicht Streikführung - bei vielen LehrerInnen umstritten erscheint. Auch die Aktivität der Initiative Lehrer 2020 - die sich für eine wesentliche Verbesserung des Erziehungswesens einsetzt, wofür ihrer Ansicht nach gute Arbeitsbedingungen für LehrerInnen eine wesentliche Voraussetzung sei - werden in dem Artikel geschildert.

Siehe dazu auch: "Education workers’ strike in Slovakia after two weeks – global solidarity welcome!" externer Link von MT am 10. Dezember 2012 bei libcom, worin unter anderem eine Chronologie des Streiks ab dem 26. November zusammengefasst ist, sowie über eine Reihe oppositioneller Aktivitäten berichtet wird - etwa auch, dass einige Schulen die Aussetzung des Streiks nicht mitgemacht haben, sondern weiter gestreikt.

Sowie: "Warning strike in the education sector in Slovakia - two interviews with a member of Priama akcia (IWA Slovakia)" externer Link - die Interviews mit anarchosyndikalistischen AktivistInnen die keiner der beiden grossen Gewerkschaften angehören vom 24. September 2012, aus Anlaß des damaligen eintägigen Warnstreiks geführt bieten jede Menge Hintergrundinformationen zum Lehrerstreik in der Slowakei.

Grösster Lehrerstreik der Geschichte begann am Monat - Mittwoch einstweilen abgebrochen...

"Um Forderungen nach höheren Gehältern Nachdruck zu verleihen, ist am Montag ein Großteil der Lehrer in der Slowakei in einen unbefristeten Streik getreten. Betroffen von dem größten Lehrerausstand in der Geschichte des Landes waren vor allem Grund- und weiterführende Schulen, aber auch einige Universitätsdozenten beteiligten sich an dem Protest. Die Lehrer fordern eine Erhöhung der Bezüge um zehn Prozent, die sozialdemokratische Regierung von Ministerpräsident Robert Fico bietet bislang fünf Prozent" - so beginnt die afp meldung "Slowakische Lehrer treten in einen Generalstreik" externer Link am 26. November 2012 im Donaukurier.

Siehe dazu auch: "Teachers’ strike will be put on hold Wednesday evening" externer Link - Meldung im Slovak Spectator vom 28. November 2012, in der berichtet wird, dass der Streik - wegen Verhandlungen - am Mittwoch ausgesetzt wurde...

Rauchverbot!

"Die geben doch eh alles für Alkohol und Tabak aus: Mit solchen Klischees müssen sich viele Sozialhilfeempfänger herumärgern. In der Slowakei werden die Vorurteile jetzt Regierungspolitik. Mit einer neuen elektronischen Karte will der Staat kontrollieren, wo und für was die Sozialhilfe draufgeht - und sogar Tageslimits einführen…“ so beginnt "Slowakei entmündigt Sozialhilfeempfänger Und jetzt ist Schluss mit Zigaretten!" externer Link ein Artikel von Johannes Aumüller in der Süddeutschen Zeitung vom 26. Juli 2011

Neue Rechtsregierung plant radikale Sparmaßnahmen

"Die designierte Regierung der Slowakei hat ein rabiates Sparpaket angekündigt, das einer Kriegserklärung an die Bevölkerung gleichkommt. Wie schon in den Nachbarstaaten Ungarn und Tschechien haben es sich auch hier rechte Kräfte zum Ziel gesetzt, die Folgen der Wirtschaftskrise rücksichtslos auf die Bevölkerung abzuwälzen..." Artikel von Markus Salzmann auf Hintergrund vom 1. Juli 2010 externer Link

Reaktionen auf Teuerung bei Nahrungsmitteln

"Die Slowakei legt sich mit Lidl an. Mit harten gesetzlichen Regeln will die linkspopulistische Regierung die Macht der Konzerne einschränken und die einheimischen Produzenten von Lebensmitteln stärken. Der Marktanteil ausländischer Discounter im slowakischen Einzelhandel beträgt 70 Prozent. Zu den großen Anbietern gehören neben Lidl und seiner Konzernschwester Kaufland auch Rewe mit der Marke Billa sowie die britische Tesco-Gruppe…" ein Schlaglicht darauf, wie auch in europäischen Ländern auf die Nahrungsmittelkrise reagiert wird, wirft der Artikel "Ein Gesetz gegen Lidl & Co." externer Link von Kilian Kirchgeßner in der Frankfurter Rundschau vom 24. April 2008

Medizinerstreik ausgeweitet

Was am 6. April in drei Städten begann, hat sich bis zum 10. April auf bereits 10 Städte ausgeweitetet - der Streik der Medizinergewerkschaft. In weiteren slowakischen Städten wird in diesen Tagen über Streikbeteiligung an Krankenhäusern entschieden - es gehzt im wesentlichen um Arbeitsbedingungen. Bereits am 7. April hatten Krankenhausleitungen - beispielsweise in Bratislava - bei Gericht Klage eingereicht, weil dieser Streik illegal sei. Der (englische) Bericht "Medical Union strike expands" EXTERNER LINK von Martina Jurinová im "Slovak Spectator" vom 10. April 2006.

Protest- und Widerstandsaktionen bei slowakischer Niederlassung des Papiermultis Neusiedler

Am Montag, den 8.November 2004, beteiligten sich trotz massiver Einschüchterungsversuche ungefähr 150 Belegschaftsmitglieder (eine ganze Reihe davon maskiert) der Neusiedler SCP in Ruzomberok (Mittelslowakei) an einer Protestaktion zur Verteidigung ihrer neugegründeten Gewerkschaft. Erstmals gab es dabei auch deutliche Solidaritätsteilnahme der Öffentlichkeit.

  • Wir rufen Sie zur Solidarität und Unterstützung auf. Wir rufen Sie auf, das gesetzwidrige Verhalten der Führung des Unternehmens Neusiedler/Mondi business SCP a.s., eines in Österreich basierten multinationalen Papierverarbeitungskonzerns, anzuprangern….” Solidaritätsappell der Gewerkschaft ZOO Papier, Werkskomitee bei Neusiedler/Mondi business SCP a.s.

  • Beschäftigte gründen eigene Gewerkschaft zur Durchsetzung ihrer Forderungen. Papier-Multi unter Druck gesetzt
    In der Papierfabrik SCP Neusiedler von Ruzomberok führen die rund 2000 Beschäftigten seit Monaten einen verbissenen Arbeitskampf. Das in der nördlichen Zentralslowakei agierende Unternehmen gehört zum österreichischen Konzern Neusiedler, der seinerseits Teil von Mondi Business Paper und dem britischen Konzern Anglo-American plc ist….“ Artikel von Michael Pröbsting in junge Welt externer Link vom 29.01.2005

  • IG Metall Berlin solidarisch mit den Gewerkschaftern von Neusiedler SCP - Am 25.November 2004 hat der AK Internationalismus der IG Metall Berlin zwei Schreiben - an Belegschaft und Firmenleitung - verfasst, und darin einerseits Solidarität mit den Bestrebungen, eine neue Gewerkschaft zu gründen erklärt, andrerseits gegen die Methoden der Geschäftsleitung protestiert.

  • Wer früher schon bei Neusiedler entrechtet wird jetzt bei Mondi weitergeknechtet – Neuigkeiten nach der Protest-Versammlung des 8. November. Ein neuer Bericht der Priama Akcia aus der Slowakei vom 19.November 2004 externer Link über die weiteren Ereignisse nach der Protestversammlung bei der (nunmehr: ehemaligen) Neusiedler SCP (jetzt auch im Namen offiziell Bestandteil der Mondi-Papiergruppe von Anglo American). Unter anderem: wie die Geschäftsleitung Mitgliederlisten der neugegründeten Gewerkschaft haben möchte... auf deutsch übersetzt bei der FAU

  • Die Auseinandersetzung bei Neusiedler SCP geht weiter. Ein Bericht von der Protestaktion am 9.November 2004 und den erste Reaktionen externer Link darauf bei der FAU

  • Unterstützt den entscheidenden Arbeitskampf beim Büropapierhersteller Neusiedler
    Am Montag, 01. November 2004, um 14:30 Uhr MEZ hielten in Ruzomberok (Zentralslovakei) die ArbeiterInnen des aus Österreich stammenden multinationalen Konzerns Neusiedler eine Protestversammlung ab und formulierten einen Protestaufruf. Er enthält weitere Hintergründe, Protestadressen und einen Musterbrief

  • Workers in Neusiedler SCP Ruzomberok, Slovakia are calling. (englischer) Solidaritätsaufruf vom 10. November 2004

  • Eine Zusammenfassung von Vorgeschichte und betrieblichen Hintergründen.

Aufstand gegen den neoliberalen Musterknaben Slowakei. Für die schikanierten Roma geht es schlicht ums Überleben

„Kaufhäuser werden gestürmt und geplündert, Straßensperren errichtet und schwerbewaffnete Polizeieinheiten sind auf den Straßen. Diese Fernsehbilder kamen in den letzten Tagen nicht nur von der Karibikinsel Haiti sondern auch mitten aus Europa, aus dem Osten der Slowakei. Die ca. 5,4 Millionen umfassende Romaminderheit dort ist seit Tagen in Aufruhr. Für Osteuropaexperten ist der Aufruhr nicht verwunderlich. Wie überall in Mittel- und Osteuropa werden die Roma in der Slowakei auf vielfältige Weise diskriminiert und schikaniert…“ Artikel von Peter Nowak bei telepolis vom 28.02.2004 externer Link

Grundinfos

Slowakei im Auswärtigen Amt der Bundesregierung externer Link

Slowakei im Fischer Weltalmanach externer Link

Slowakei bei Labourstart externer Link

Slowakei bei amnesty international externer Link

Slowakei bei beim CIA- factbook externer Link

siehe auch

Hungerkrise und IWF
im LabourNet unter Diskussion > Wipo allgemein

Labournet Germany zu den Teuerungs- protesten ab Oktober 2007. Übersicht unserer Meldungen aus vielen Ländern unter „Internationales“


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