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Updated: 18.12.2012 15:51
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Exportartikel Krankenschwester

Es wird geschätzt, dass etwa 100.000 Menschen die Philippinen verlassen haben, um in anderen (meist asiatischen) Ländern zu arbeiten - was rund 85 Prozent aller entsprechend ausgebildeten Menschen wären, meist Frauen, aber auch Krankenpfleger. Und oft genug war es auch eine Zweitausbildung erwerbsloser AkademikerInnen. Die Ausbildung ist gut - und sie sprechen englisch. Die kleine aktuelle Materialsammlung "Exodus" über eine verbreitete Form der Arbeitsmigration, von Ende Juli 2006.

EXODUS

Die Zahl der Pflegeschulen auf den Philippinen hat innerhalb von 30 Jahren von 40 auf über 350 zugenommen - eine wahre Explosion, die bereits darauf hindeutet, dass auch eine Menge Absahner ein Geschäft wittern. Bei einer Fallstudie im Jahr 2005 waren rund 8 Prozent dieser Schulen nicht in der Lage, die Richtlinien der Regierung zu erfüllen. Das Technical Committee on Nursing Education prüft die Qualität des Unterrichts sehr genau, hat aber bei 80.000 im Jahr 2005 eingeschriebenen Auszubildenden längst nicht ausreichende Kapazitäten - und die Zahl wäre noch grösser, würden nicht viele - wie etwa die renommierte University of the Filipines in Manila - die Mehrheit der BewerberInnen abweisen. Und: die Ausbildung ist nicht für arme Menschen sondern relativ teuer, weswegen viele Schulden machen und - da dies nach philippinischer Rechtslage (als einzigem südostasiatischen Land) möglich ist - sofort nach der Ausbildung auswandern. Einen guten Überblick über die Lage im letzten Jahr bietet der (englische) Artikel "Nursing schools peddle dreams" externer Link von Chit Estella vom 22. März 2005 in der "Manila Times".

Eine junge Frau, die als Krankenschwester arbeitet, berichtet in ihrem Blog "Sayote Queen" externer Link kontinuierlich von ihrem (Arbeits)Leben und den Hintergründen ihrer Entscheidung, Krankenschwester zu werden

Vom Arzt zum Krankenpfleger

Ein umstrittenes Thema ist die "Zweitausbildung" : Weil philippinische Pflegekräfte gefragt sind, machen immer mehr (AkademikerInnen) diese Ausbildung. Der "Oversea foreign Worker" (ofw ist eine Standardbezeichnung) aus Hongkong berichtet in seinem (englischen) Blogbeitrag "Doctors Turn to Nursing" externer Link vom 24. April 2006 von drei philippinischen Ärzten, die nach Hongkong gekommen sind, um ihr Krankenpflegeexamen zu machen - und anschliessend in die USA zu gehen.

In seinem (englischen) Blog "My Life As A Nursing Student" externer Link berichtet Dante von verschiedensten Erfahrungen, die er als in "Zweitausbildung" befindlicher Mensch macht - und hat auch Beiträge über verschiedene Skandale, die im Zusammenhang mit dem Ausbildungsboom bekannt wurden.

Der jüngste dieser Skandale, bei den Prüfungen in diesem Jahr, soll heruntergespielt werden, um die Chance der philippinischen Standesorganisation ein direktes Auslands-Prüfungscenter der USA zu werden, nicht zu mindern - das schreibt ARTHUR L. ALLAD-IW in seinem (englischen) Beitrag "Baguio Examinees Fear ‘Whitewash’ on Nursing Board Scam" externer Link in der Ausgabe vom 16. Juli 2006 der Alternativzeitschrift "Bulatlat".

Am Beispiel Torontos untersucht der (englische) Beitrag "Understanding Labour Market Segmentation: Filipina Healthcare Workers in Transnational Toronto" externer Link (Word-Download) von Philip Kelly und Sylvia D’Addario bei "Atlantic.Metropolis" vom 19. November 2004 die Auswirkungen und Bedingungen dieser Migration in einem "Zielgebiet".

Zusammengestellt von hrw


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