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Updated: 18.12.2012 15:51
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Augenzeuge des Luisita - Massakers ermordet

Marcelino Beltran, Vorsitzender der Bauernvereinigung der Provinz Tarlac, sollte am 14.Dezember 2004 vor dem Untersuchungsausschuss über das Massaker an den Streikenden der Hacienda Luisita vom 16.November aussagen: Am 8.Dezember um 9 Uhr abends wurde er vor seinem Haus erschossen. Bevor er auf dem Weg ins Krankenhaus starb, sagte der 53jährige seinen Familienangehörigen: "Es waren Soldaten"

Die meisten der Medienberichte über den Zeugenmord basieren auf den Aussagen des Sohnes des Ermordeten. Der hatte aus dem Haus gehört, wie die Ankömmlinge den Vater fragten, ob er Marcelino sei und als dieser "Ja" gesagt habe, seien sofort Schüsse gefallen.

Eine große öffentliche Polemik entfaltet sich in diesen Tagen um ein Pressestatement der Armee vom 9.Dezember 2004, in dem es hiess, die Familienangehörigen hätten gesagt, es gäbe keinen Hinweis auf die Verwicklung der Armee in den Mord.

Witwe und Sohn des Ermordeten haben sich daraufhin an die Medien gewandt und betont, sie hätten das genaue Gegenteil gesagt, nämlich jene letzten Worte des Vaters zitiert.

Hintergrund dieses Zeugenmordes ist der Widerspruch zwischen den bisherigen offiziellen Darstellungen des Massakers am 16.November und den Aussagen einer ganzen Reihe, auch unbeteiligter Zeugen. Von diesen war der Vorsitzende der Bauernvereinigung von Tarlac der bekannteste. Die Widersprüche beginnen im übrigen bereits bei der Zahl der Todesopfer, wo es immer noch Vorwürfe verschwundener Leichen über die sieben Toten hinaus gibt.

Für die philippinischen politischen und sozialen Bewegungen kommt dieser Mord nicht aus ganz heiterem Himmel: In mehreren ländlichen Gebieten gibt es sowohl Auseinandersetzungen auf Grossplantagen - wenn auch nicht mit solche prominenten Besitzern wie die Präsidentenfamilie im Falle Luisita - als auch Konfrontationen der Anwohner mit mehreren Bergbaugesellschaften, allessamt Auseinandersetzungen, die gewalttätig ablaufen. Und in den Städten sind im Jahre 2004 bereits 13 JournalistInnen ermordet worden, in der Regel solche, die mit der Aufdeckung von Korruption usw befasst waren, weshalb die Journalistengewerkschaft bereits versucht, eine internationale Solidaritätskampagne zu organisieren.

(Zusammengestellt von hrw aus "Bulatlat", Indymedia Quezon, Pressemitteilungen der Gewerkschaft UTLU und der NUJ).


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