Hungerstreik der Huicoma Belegschaft: Inklusive der Entlassenen...
Seit dem 10. Mai 2010 befinden sich die Belegschaft von Huicoma im kollektiven Hungerstreik an der Arbeitsbörse von Bamako - inklusive der bereits Entlassenen. Nicht nur die ausstehenden Zahlungen von Löhnen und Entschädigungen werden gefordert, sondern auch die Wiederverstaatlichung des Unternehmens. Das Solidaritätskommuniqué "GREVE DE LA FAIM DES TRAVAILLEURS DE HUICOMA" von No vox vom 10. Mai 2010.
Der Widerstand gegen die Privatisierung der Lebensmittelproduktion: Widerstand gegen die Zauberlehrlinge
Die Regierung in Mali wollte es dem Kapital ganz besonders recht machen und preschte voran - Alles sollte irgendwie privatisiert werden. Heute pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass dies eine Haltung war, die Folgen beschwor, mit denen nicht gerechnet wurde. Dass die Eisenbahnprivatisierung ein Fehlschlag mit desaströsen Folgen war, gesteht heute selbst die Regierung ein. Die Wasserprivatisierung ruft immer breiteren Widerstand hervor und steht ebenfalls "auf der Kippe". Und jetzt melden sich erneut die Entlassenen und (formal) noch Beschäftigten des privatisierten Nahrungsbetriebs Huicoma zu Wort: Als erstes Hunderte entlassen, danach die Arbeitsgesetze dermaßen mißachtet, dass sogar die malische Justiz handeln mußte und jetzt vielleicht die endgültige Schliessung: Was die Belegschaft vorausgesagt hatte, ist eingetreten, aber sie wehren sich weiter und fordern Wiederaufnahme der Produktion - weil Nahrung das menschliche Grundbedürfnis schlechthin ist und nicht dem kommando privater Profitinteressen unterworfen sein darf. Dazu die "DÉCLARATION DES TRAVAILLEURS LICENCIES ET NON LICENCIES DE HUICOMA DE KOULIKORO" vom 24. September 2009.
Gegen die Privatisierung des Wassers protestieren? - "Erschiessen!"
Die EinwohnerInnen von Léré im Nordwesten Mali wollen es mehrheitlich nicht: Daß ihr Trinkwasser privatisiert wird. Der Bürgermeister will es. Konsequenterweise drangen mehrere Hundert Demonstranten in die Präfektur ein und stellten ihn zur Rede, wobei sie die höflichen Formen des Umgangs mißachteten. Als dann das Gebäude Feuer fing, wurde das Feuer auf die DemonstrantInnen eröffnet: Ein Toter und sechs Verwundete waren das Ergebnis des Einsatzes staatlichen Gewaltmonopols. Abordnungen der EinwohnerInnen sind jetzt unterwegs in die Hauptstadt Bamako, wird in dem Bericht "La manifestation tourne mal" von Radio France International vom 10. November 2008 angekündigt. |