Home > Internationales > Luxemburg > bahn
Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Luxemburg: Ausverkauf der Bahn! Nicht mit uns

Die Analyse des Abschlusspapiers der Verhandlungen im Rahmen der Eisenbahntripartite lässt nur eine mögliche Schlussfolgerung zu: die Sozialpartnerschaft ist tot !

Unsere schlimmsten Befürchtungen wurden im Endeffekt bestätigt. Unsere Forderungen und Vorschläge sind nur in marginalisierter Form in das vorliegende Dokument eingeflossen. Sind diese Schlussfolgerungen erst einmal in einen gesetzlichen Rahmen gepresst, dann wird es die CFL als integrierte Bahngesellschaft nicht mehr geben. Filialisierung und Outsourcing ( auch im Hinblick auf die angedrohte Liberalisierung des schienengebundenen Personentransportes 2012.) werden die CFL endgültig in lose Produktionseinheiten zersplittern.

Das Eisenbahnerstatut wird lediglich ein einziges Mal und eher beiläufig in der Einleitung erwähnt. Unter Punkt 2.3 wird dann nur noch über den Erhalt von Lohnstrukturen und Pensionsbestimmungen gesprochen, während der Akzent auf die Flexibilisierung der Arbeitszeiten, Leistungssteigerung und Polyvalenz gelegt wird. Für die zukünftigen EisenbahnerInnen soll ein ARCELOR-ähnliches Statut gelten. Das Problem ist dass dieses ARCELOR-Statut bei der Bildung einer Joint Venture auch unter die Räder kommen wird.

Der Landesverband hat sich nie einer engen und produktiven Zusammenarbeit mit der ARCELOR verschlossen, im Gegenteil. Wir haben jedoch eine Auslieferung der CFL zwecks einseitiger Befriedigung der logistischen Bedürfnisse des Stahlgiganten und die Schaffung einer neuen privatrechtlichen Eisenbahngesellschaft abgelehnt, nicht nur aus Angst vor dem drohenden Sozialdumping, sondern auch im Interesse der von den Politikern immer wieder gepriesenen nachhaltigen Entwicklung des Landes. Unter Punkt 2.1 wird nun das endgültige Aus für "wirtschaftlich unrentable" Schienentransporte binnen einer Frist von 2 Jahren proklamiert. Die Bahn wird also gezwungen, sich endgültig aus der Fläche zurück zu ziehen !

Die Kolleginnen und Kollegen haben bereits eine Menge Opfer gebracht: Beispiele gefällig? Die Pensionsreform 1999 und die daraus resultierende Abschaffung der Spezialregime. Die Einführung neuer Arbeitsformen oder die tagtägliche Infragestellung gewachsener Strukturen durch die hemmungslos betriebene Umsetzung der sog. kleinen Strategie. Zur Erinnerung: die Belegschaft der CFL wurde innerhalb 30 Jahren um mehr als die Hälfte dezimiert. Es reicht!

Das vorliegende Dokument ebnet den Weg für den schlimmsten Sozialabbau den Luxemburg je gekannt hat. Wir können und dürfen keine weitere Filialisierungen zulassen. Im Interesse einer integrierten Bahn und im Interesse einer nachhaltigen Entwicklung des Landes und der Grossregion. Im Interesse der Qualität und der Sicherheit, aber auch im Interesse kommender Generationen muss die Verteidigung unseres Statuts in seiner Integralität oberste Priorität bleiben.

Wird der Inhalt dieses Textes Realität, dann wird das Strategiepapier der CFL-Chefetage, dessen Folgen wir bereits heute immer mehr zu spüren bekommen, nicht nur unsere Arbeitsbedingungen endgültig an jene, die im Strassentransport vorherrschen, anpassen. Nein, es werden auch zwangsläufig unzählige Arbeitsplätze vernichtet werden!

Die Unterzeichnenden sind der festen Überzeugung, dass das uns vorliegende Dokument inakzeptabel ist. Es reiht sich ein in die arbeitnehmerfeindliche Politik, die von Regierung und Patronat betrieben wird. Die EisenbahnerInnen sind auserkoren, die ersten zu sein, an denen ein Exempel statuiert werden soll. Sind unsere sozialen Errungenschaften erst einmal abgeschafft, dann wird der gesamte öffentliche Dienst das nächste Opfer sein.

Es kann deshalb nur eine einzige Antwort auf diese "Vorschläge" geben: NEIN !

Wir hoffen deshalb, Kameradinnen und Kameraden, dass ihr der Verhandlungsdelegation des Landesverbandes vorschlagt , morgen die Tripartiteverhandlungen als gescheitert zu erklären.

Es folgen 10 Unterschriften:

Flugblatt und Unterschriftenliste der KollegInnen der Eisenbahnergewerkschaft FNCTTFEL vom Dezember 2005


Home | Impressum | Über uns | Kontakt | Fördermitgliedschaft | Newsletter | Volltextsuche
Branchennachrichten | Diskussion | Internationales | Solidarität gefragt!
Termine und Veranstaltungen | Kriege | Galerie | Kooperationspartner
AK Internationalismus IG Metall Berlin | express | Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
zum Seitenanfang