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Updated: 18.12.2012 15:51
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"Ihr kriegt es nicht: Das Wasser gehört allen!"

Eine Übersicht und Materialsammlung zu Hintergründen und Verlauf der amerikaweiten Auseinandersetzungen ums Wasser: und wie sich die Taktiken der ehrenwerten Gesellschaften aus Deutschland, den USA und Frankreich geändert haben, nachdem sie in zahlreichen Großstädten gehen mußten, ohne ihr Ding gedreht zu haben, weil ständig anwachsende soziale Bewegungen sie daran gehindert haben. "Das Wasser gehört allen", eine Dokumentation vom 20.September 2005.

"Ihr kriegt es nicht: Das Wasser gehört allen!"

Im April 2005 trafen sich in Ciudad de Mexico über 400 VertreterInnen von "Wasserinitiativen" aus allen amerikanischen Ländern - um das nächste Weltwasserforum vorzubereiten, das eben da im nächsten Jahr stattfinden wird.

Einen deutschen Konferenz-Bericht von Gerold Schmidt "Zur Verteidigung des Wassers" externer Link pdf-Datei gibt es bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Der (spanische) Bericht "La privatización del agua en América Latina" externer Link von Carmelo Ruiz Marrero, Professor am Instituto de Ecología Social von Puerto Rico vom 24. August 2005 fasst die wesentlichen Ergebnisse dieser Konferenz zusammen. Dabei geht es zum einen um die Argumente, die die Betreiber der Privatisierung vorbringen lassen: die Öffentliche Wasserversorgung sei gescheitert und das Wasser wäre zu billig, deshalb würde es verschwendet sind die beiden zentralen Argumente dieses Katalogs. Zum anderen geht es um die neuen Taktiken nach den politischen Niederlagen, die die Privatiserer in Bolivien, Uruguay und Costa Rica erlitten haben (und gegenwärtig eine weitere solche Niederlage in Argentinien zu fürchten haben) - die wesentliche Veränderung besteht darin, anstelle der großen öffentlichen Unternehmen - eben in Großstädten - jetzt einerseits auf Kleinstädte und andrerseits auf Regionen mit Wasservorkommen zurückzugreifen. Mexico, so wurde während der Debatten festgestellt, kann als Paradigma der Wasserprivatisierung gelten - seit 1983 (unter dem längst offiziell als korrupt verurteilten Präsidenten de la Madrid) geht dort der Privatisierungsprozess voran, bisher ohne grössere Widerstände, weshalb auch die Abhaltung des nächsten Weltwasserforums dortselbst als "Prämie" für mexikanisches Wohlverhalten gewertet wurde. Über wachsenden Widerstand allerdings auch in Mexico, zumindest gegen Staudamm-Vertreibungen usw (eine der wichtigsten formen der Wasserprivatisierung) gibt es folgende Meldung: "Die Völker nehmen diese Situation nicht passiv hin. Ein Beispiel ist der Kampf gegen den Staudamm La Parota im Bundesstaat Guerrero, der 24 Dörfer überfluten würde. Seit Jahren und besonders in den letzten Monaten befinden sich die 25 000 betroffenen Bauern auf dem Kriegspfad. Zuerst haben sie einen Rat der Oppositionsgemeinden gegründet und im Oktober 2004 zusammen mit BewohnerInnen anderer Landesteile die »Mexikanische Bewegung von Staudammbetroffenen für die Verteidigung der Flüsse« Mapder, die den »totalen Widerstand« gegen Staudammprojekte erklärt". Aus dem Beitrag "Krieg ums Wasser in Mexiko" externer Link von Claudio Albertani - bzw der deutschen Zusammenfassung dieses Beitrags in "Wildcat" Nr 72 (dort auch ein Link zum ausführlicheren spanischen Originalbeitrag).

Einen groben Überblick über die wirtschaftliche Bedeutung des Wassergeschäftes verschaffen solche Zahlen: Es gibt insgesamt über 100.000 Unternehmen auf der Welt, die mit Wasser "arbeiten" - die grössten Privaten von ihnen sind neben den weltweit berüchtigten Wasserhändlern wie Suez-Vivendi, Bechtel oder RWE Getränkehersteller wie Coca Cola. Dabei geht es um Geschäfte, die Milliardenprofite bedeuten - heute schon. Der (spanische) Bericht "La Gota de Agua" externer Link von Cathy Garcia vom Juli 2005 beim "Ecoportal" gibt dazu einen guten Überblick.

Über die Rolle diverser Institutionen von Weltbank bis zu KfW und GTZ gibt der (spanische) Beitrag "Organismos financieros internacionales fuerzan la privatización global del agua" externer Link von Angélica Enciso in der Zeitschrift "Tunupa" (Nr 70/April 2005) der Fundación Solon aus Bolivien einigen Aufschluss: Da werden oft genug ganz direkt einfach Bedingungen gestellt...

(Zusammengestellt von hrw)


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